Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
herumgefahren worden ist.“
„Vergiss es,“ sagte Almaddi. „Die sind todsicher durch den Kanal. Wir alle haben keine Ahnung, was jedes Jahr an Waffensystemen durch den Suezkanal geht!“
„Und was macht ihr jetzt?“ fragte Maureen.
„Ich werde dafür sorgen, dass keine Dau und kein Ruderboot nach Dhahran hineinkommt, ohne dass wir das mitbekommen! Und ein U-Boot schon gar nicht!“
„Ich nehme an, wir haben dort Sonarketten liegen?“ fragte Maureen.
Carl Almaddi musste daran denken, dass Maureens Arbeitgeber unter anderen ein Unternehmen vertrat, das wesentliche Teile zu den Sonarketten beisteuerte.
„Ganz bestimmt,“ sagte er vage.
Aber Maureen, überzeugt, eine Schwachstelle entdeckt zu haben, und zu sehr amerikanisches Mädchen und Anwältin, hakte nach!
„Ist eigentlich der Potomac ausreichend geschützt? Peter hat gesagt, du glaubst, die könnten mit dem Boot den Potomac raufkommen.““
„Was meinst du?“ fragte Carl, um Zeit zu gewinnen.
„Würden wir ein Mini-Uboot erkennen, das den Potomac herauf fährt?“ fragte Maureen in forschendem Ton.
Lieutenant Commander Carl Almaddi verfluchte insgeheim Weiber, die sich in Angelegenheiten der Ehemänner einmischten.
„Ganz sicherlich!“ sagte er ohne Überzeugung.
„Was ist mit Netzen?“ fragte Maureen unbeeindruckt. „Einer unserer Klienten hat meilenlange Stahlnetze zum Schutz vor U-Booten nach Nordafrika geliefert. Da kommt keiner durch! Solche Netze müsste man doch quer durch den Potomac ziehen können!“
Almaddi glaubte, in dem Blitzen ihrer Augen Dollarzeichen zu erkennen!
„Maureen, das Boot entkommt uns nicht!“ sagte Almaddi bestimmt.
„Carl,“ antwortete Maureen Huntzinger humorlos. „Ich werde dich zur Verantwortung ziehen. Peter ist alle paar Tage im Pentagon. Ich bin zweimal die Woche dort. Sollte einem von uns dort etwas wegen dieses Bootes passieren, und es stellt sich heraus, das hätte vermieden werden können, wird meine Kanzlei euch mit Klagen überziehen, die euch den Rest eures Lebens in Atem halten werden!“
Um diese Zeit war es in Deutschland schon weit nach Mitternacht.
Rupert Graf musste am folgenden Morgen sehr zeitig von Hamburg aus seine Flugreise nach Saudi Arabien antreten – Bremen bot keine Flugmöglichkeit – und hatte deshalb beschlossen, die Nacht im Atlantic-Hotel in Hamburg zu verbringen.
Bevor er sich nach einem Essen von Bremen nach Hamburg fahren ließ, hatte er Aisha Benheddi angerufen.
Aisha, im Hotel inzwischen als gute Bekannte des Stammgastes Graf bekannt, wurde ohne Probleme in Grafs Suite gelassen.
Als Rupert Graf gegen zwei Uhr morgens eintraf, war die Umarmung eher zärtlich als leidenschaftlich.
Rupert Graf, schon im Halbschlaf, merkte, das etwas nicht stimmte. Aisha weinte. Sie weinte nicht laut, sie schluchzte nicht und schniefte nicht, aber ihre warmen Tränen tropften auf seinen Brustkorb.
„Was macht dich so traurig?“ fragte er.
Aisha Benheddi gab die Antwort, die Männer weltweit in dieser Situation zur Verzweiflung bringt:
„Nichts!“
Rupert Graf hatte nicht die Zeit, sensibel oder verzweifelt zu sein.
„Dann ist ja gut!“ sagte er und rollte sich auf seine Bettseite.
Ihm blieben gerade vier Stunden Schlaf.
Über ihrem Abendessen diskutierten Carl, Peter, Barbara und Maureen immer noch hitzig.
Maureen hatte richtig Gefallen daran gefunden, den Potomac mit U-Boot-Fangnetzen abzusperren. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie beabsichtigte, den Hersteller dieser Netze auf die von dem saudischen Boot ausgehende Bedrohung hinzuweisen, so dass dieser wiederum mit Hilfe der Kanzlei, für die Maureen tätig war, Senatoren und Kongressabgeordnete in Gang setzen konnte.
Bis zum 11. September 2013 wären die Netze verkauft und installiert!
Carl war es alles andere als recht, wenn jetzt eine öffentliche Diskussion über die von dem kleinen saudischen Boot ausgehende Gefährdung losgetreten würde.
Noch weniger recht war es Peter, wenn seine eigene Frau versuchte, finanziellen Nutzen aus Kenntnissen zu ziehen, die sie nur über seinen beruflichen Hintergrund erfahren hatte.
Auch Barbara fand die Gedankengänge Maureens nicht glücklich:
„Ich weiß nicht, ob die Hinweise, die wir haben, rechtfertigen, Verstimmung mit Saudi Arabien zu riskieren, Maureen. Es mag sein, dass Eure Kanzlei einen schönen Batzen Geld verdient, wenn ihr den Verkauf der Netze organisiert. Ich bezweifle aber, dass der durch eure Kanzlei verschuldete Verlust eines
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