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Dokument1

Dokument1

Titel: Dokument1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Gebrauchtwagen einkauft -, habe ich am Ende dieses Schuljahres viertausendsechshundert Dollar auf dem Konto. Und wenn ich im nächsten Sommer ganztags bei Darnell arbeite, gehe ich mit einem Guthaben von fast sie-bentausend Dollar aufs College. Und das kannst du alles diesem Wagen zugute halten, den du so sehr haßt.«
    »Das wird dir nicht viel helfen, wenn du nicht in einem guten College aufgenommen wirst.« Sie war rasch auf ein anderes Thema ausgewichen; Taktik aus unzähligen Ausschußsitzungen ihrer Fakultät, sobald jemand ihr Urteil zu bezweifeln wagte - was nicht oft geschah. Sie gab nie einen Punkt ab, sondern hüpfte nur auf ein anderes Feld. »Deine Noten haben sich verschlechtert.«
    »Nicht so sehr, daß es von Bedeutung wäre«, sagte Arnie.
    »Was meinst du damit? Ist Mathematik vielleicht nicht von Bedeutung? Wir haben erst vor einer Woche eine Rote Karte bekommen!« Rote Karten wurden jeweils zur Halbzeit eines Semesters an Schüler ausgegeben, die in den ersten fünf Wochen nach den Ferien nur fünfundsiebzig Prozent des Leistungsdurchschnitts oder weniger erreicht hatten.
    »Die Rote Karte basiert nur auf einer einzigen mündlichen Prüfung«, entgegnete Arnie ruhig. »Mr. Fenderson ist berüchtigt dafür, daß er in der ersten Hälfte eines Semesters nur eine einzige Prüfung abhält, so daß fast jeder die Rote Karte bekommt, weil man das Grundkonzept nicht begriffen hat. Damit will er seinen Schülern einheizen, daß sie den richtigen Biß bekommen und am Ende, wenn alle Prüfungen zusammengezählt werden, mit einer Eins nach Hause kommen. Was ich dir alles erzählt hätte, wenn du mich danach gefragt hättest. Aber das hast du nicht. Zudem ist es erst die dritte Rote Karte, die ich auf der High School bekommen habe. Mein Leistungsdurchschnitt liegt immer noch bei 93 Punkten, und du weißt sehr genau, wie gut…«
    »Er wird noch weiter absinken!« rief sie schrill und machte einen Schritt auf ihn zu. »Daran ist nur diese gottverfluchte Besessenheit von diesem Wagen schuld! Du hast eine Freundin, das ist gut, wunderbar, super! Doch dieser Wagen ist Wahnsinn! Selbst Dennis sagt…«
    Arnie schoß hoch und ging so dicht an sie heran, daß sie unwillkürlich einen Schritt zurückwich, und für einen Moment wurde ihre Wut von seiner übertroffen. »Laß Dennis aus dem Spiel!« sagte er mit leiser Stimme. »Das geht nur uns etwas an.«
    »Also gut«, sagte sie und wechselte wieder das Thema.
    »Jedenfalls kannst du nicht bestreiten, daß deine Zensuren schlechter werden. Ich weiß es, dein Vater weiß es, und die Rote Karte in Mathematik beweist es.«
    Arnie lächelte zuversichtlich, und Regina wurde unsicher.
    »Okay«, sagte Arnie. »Ich mach’ dir einen Vorschlag. Ich behalte den Wagen hier vor dem Haus bis zu den nächsten Zeugnissen. Habe ich dann in irgendeinem Fach eine Note schlechter als Drei, werde ich den Wagen an Darnell verkaufen.
    Er wird ihn nehmen, denn er weiß, daß er einen Riesen für ihn bekommen kann, weil er so gut in Schuß ist. Sein Preis kann nur noch steigen.«
    Arnie dachte kurz nach.
    »Ich lege sogar noch etwas drauf. Wenn ich am Ende des Semesters nicht zu den Besten gehöre, werde ich den Wagen auch abschaffen. Das bedeutet, ich setze meinen Wagen gegen eine Zwei in Mathematik, und zwar nicht nur im nächsten Zwischenzeugnis, sondern eine Zwei für das ganze Semester.
    Was sagst du dazu?«
    »Nein«, erwiderte Regina sofort. Sie warf ihrem Mann einen warnenden Blick zu - halt dich raus. Michael, der bereits seinen Mund geöffnet hatte, schloß ihn rasch wieder.
    »Warum nicht?« fragte Arnie mit vorgetäuschter Sanftheit.
    »Weil es ein Trick ist, das weißt du ganz genau!« schrie Regina ihren Sohn an. Der Zorn brach aus ihr heraus. »Und ich denke nicht daran, hier noch länger herumzustehen und mir deine Unverschämtheiten anzuhören! Ich - ich habe deine schmutzigen Windeln gewechselt! Ich sagte, bring ihn weg!
    Fahr ihn meinetwegen, wenn du mußt; aber laß ihn nicht hier stehen, wo ich ihn vor Augen habe! Das ist alles!«
    »Und was sagst du dazu, Dad?«
    Michael öffnete wieder den Mund, um etwas zu sagen.
    »Er ist der gleichen Meinung wie ich«, sagte Regina.
    Arnies Blick ging zu seiner Mutter zurück. Sie hatten beide die gleiche mausgraue Augenfarbe.
    »Es ist wohl egal, was ich sage, was?«
    »Ich denke, das reicht…«

    Sie wollte sich abwenden, ihr Mund immer noch eine harte, entschlossene Linie, ihre Augen seltsam verwirrt. Arnie packte ihren Arm

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