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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Meer in Flammen gesetzt haben, und jeder, der irgendwo anders als hier Fracht verliert, wird sagen, dass es meine Schuld ist, weil ich die Piraten dorthin getrieben habe.«
    »Das stimmt vermutlich«, erwiderte Qahuar, und jemand am anderen Ende des Hofes rief nach ihm. Er blickte auf und winkte einer Erstgeborenen in einem blauen Baumwollkleid zu, aber er murmelte dabei etwas vor sich hin.
    »Eine Freundin?«, fragte Marcus.
    »Kundin«, antwortete Qahuar. »Ich fürchte, ich muss …«
    »Wir werden Euren Apfelwein ohne Euch trinken«, sagte Ahariel mit einem breiten Lächeln. »Und dabei an Euch denken.«
    »Guter Mann«, erwiderte Qahuar Em und stand auf. Er klopfte Marcus auf die Schulter. »Richtet der Magistra Grüße von mir aus, wenn Ihr sie seht. Das Spiel ist viel langweiliger ohne sie.«
    »Das wird sie freuen«, sagte Marcus und blickte dem Mann nach. Er wusste, dass seine Abneigung gegen ihn nicht ganz gerecht war. Porte Oliva hielt Cithrin für älter, als sie war. Marcus wusste, dass Qahuar Em mit einem Mädchen geschlafen hatte, das kaum mehr war als ein Kind, aber nicht einmal dem Halb-Jasuru war das klar.
    »Hmm«, brummte Hart. »Ich würde sagen, der Hauptmann hat eine Bewunderin.«
    Die Frau im blauen Kleid sprach mit Qahuar. Sie blickte sich nach Marcus um, während Qahuar nickte, dann schaute sie vielleicht ein wenig zu schnell zur Seite. Sie war zu alt, um hübsch zu sein, aber das war er auch. Und sie sah gut aus. Jünger, als Alys jetzt gewesen wäre, schätzte Marcus, und älter als Merian. Marcus seufzte und reichte Yardem seinen Krug. Der Regen ließ das Kleid an ihrem Körper kleben, genau wie bei jedem anderen auch.
    »Ihr Jungs benehmt Euch«, sagte Marcus und stand auf.
    »Ihr geht, um Euch vorstellen zu lassen?«, fragte Hart mit einem lüsternen Grinsen.
    »Ich gehe spazieren.«
    Die Straßen waren weniger dicht bevölkert als der Innenhof, aber sie waren genauso heiß, genauso feucht. Pferde und Ochsen zogen Karren über das dreckige Pflaster, ließen die Köpfe hängen und hatten wegen der Hitze Schaum vor dem Maul. Männer, deren Hände auf dem Schwertgriff lagen, gingen neben Seiden- und Gewürzladungen her, neben Gold und Tabakblättern, die aus Fern-Syramis gekommen waren. Die Luft roch nach Pferdeäpfeln, fauligem Gemüse und Eintopf. Alles vertraut, dachte Marcus, aber er würde nicht so weit gehen und sagen, dass es nach Heimat roch. Da er keinen Ort im Sinn hatte, an den es ihn getrieben hätte, begab er sich auf eine einsame Patrouille. Das Lager der Bank stand offen, Ladelisten wurden mit Karrenladungen voller Kisten verglichen. Enen und Schabe winkten ihm zu, als er vorbeikam. Die Baracken waren beinahe leer, die Hitze des Tages ließ es drinnen unangenehm werden, aber etliche seiner Wachen saßen im Schatten des Gebäudes und machten Musik oder erzählten einander unglaubliche Geschichten von Kämpfen oder missglückten Liebeleien. Das Kontor war offen, und die Töpfe mit Tulpen, die Cithrin hinausgestellt hatte, gleich als sie das Gebäude gekauft hatte, waren ein ausladendes rotes und rosafarbenes Fest.
    Drinnen saß Pyk auf einem Hocker, die Beine weit gespreizt. Schweiß lief ihr über das Gesicht hinab und befleckte ihre Robe unter den Armen und Brüsten. Sie hob das Kinn zum Gruß.
    »Ihr seht aus wie eine ertränkte Katze. Ich wollte gerade nach Euch schicken«, sagte sie.
    »Was ist los?«, fragte Marcus.
    Die Yemmu antwortete mit einem erdbebenartigen Schulterzucken. »Hängt davon ab, wie man es sieht. Vielleicht nichts. Ein Brief ist gekommen. Dort auf dem Tisch. Ich würde aufstehen und ihn Euch reichen, wenn es nicht so verdammt heiß wäre.«
    Die Seiten waren rau, und an den Rändern, wo sie vernäht gewesen waren, waren die Blätter weit eingerissen. Das billige Papier, das die Bank für alles benutzte, was man nicht aufbewahren musste. Die Unterschrift am Seitenende war von Cithrin, aber ihr Daumenabdruck war nicht darauf. Kein rechtskräftiges Dokument. Er fing oben an, las bedächtig, und sein Herzschlag verlangsamte sich.
    »Camnipol«, sagte er. »Ich dachte, da haben sie gerade Krieg.«
    »Stimmt auch«, erwiderte Pyk. »So gut wie vorbei, was ich höre. Ich würde mein Geld darauf setzen, dass Komme ein Auge auf den nächsten Krieg hat. Antea ist groß, und vielleicht wird es noch größer. Es ist gut zu wissen, wer da mitspielt.«
    »Ich wusste nicht, dass es ein Spiel ist.«
    »Es ist alles ein Spiel«, erklärte Pyk. Er wollte den Hohn aus

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