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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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einem weichen Licht beinahe ohne Schatten und mit der Hitze einer Schmiede. Der Raum war in der Form eines X angelegt, in dessen Mitte sich der Ehrentisch auf einer riesigen Drehscheibe befand, die zweimal stündlich eine Runde drehte. Dawson, Aster und Basrahip saßen ihm am nächsten, und seine Leibgarde hielt sich kniend hinter ihnen in Bereit schaft. Lord Ternigan und sein Sohn saßen rechts von Basrahip und wirkten erfreut und freundlich. Canl Daskellin und seine Tochter Sanna saßen links von Kalliam, weiter entfernt von Geder. Die Frau fing immer wieder seinen Blick auf, und er wusste nicht, ob er lächeln oder wegschauen sollte. In der Hitze des Sommers neigte die höfische Mode insgesamt zu leichterer Kleidung, und die Seidenbahn, in die Sanna Daskellin gekleidet war, ließ ihn gleichzeitig wünschen, sie würden näher beisammensitzen oder sie wäre gar nicht erst gekommen.
    »Ich habe einige Leute hier, die ich Euch gern vorstellen würde, Lordregent«, sagte Daskellin, während der Tisch seine langsame Runde drehte. »Ich bin zu spät gekommen, um beim Krieg eine Hilfe zu sein, aber meine Unterhaltungen in Nordstade waren sehr interessant. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass zurzeit die ganze Welt an Euch interessiert ist.«
    »Das verstehe ich nicht«, erwiderte Geder. »Ich meine, den Krieg habe ich mir nicht ausgesucht. Das hat sich Lechan zuzuschreiben. Und dass er so zügig gewonnen wurde, lag allein an Dawson und Basrahip.«
    »An Hochwürden Basrahip?«, fragte Daskellin und warf Dawson einen Blick zu. Das Gesicht des älteren Kalliam war wie aus Eis und Stein.
    Geders Herz wurde von Reue durchzuckt, als er die Beleidigung bemerkte, die er unabsichtlich ausgesprochen hatte. »Als spiritueller Führer und Tröster«, erklärte er, wobei die Worte zu schnell kamen und auf seinen Lippen durcheinandergerieten. »Der Sieg gehörte Kalliam.«
    Es drängte ihn stark, noch weiterzureden, sich über seine gescheiterten Befehle zur Hinrichtung zu beschweren, aber er hielt sich zurück. Für diese Unterhaltung war später noch Zeit. Er musste dafür einen größeren Rat einberufen, und zweifellos würden Daskellin und Kalliam dann genug Zeit haben, um darüber zu sprechen, wie man Anteas dauerhafte Sicherheit vor seinen Feinden am besten garantierte.
    »Ich sehe, Ihr habt Euren Bankier mitgebracht«, sagte Kalliam. Geder war einen Augenblick verwirrt, dann erkannte er, dass die Bemerkung an Daskellin gerichtet war. »Ich bin überrascht, dass Ihr ihn zu einer Feier zu meinen Ehren anschleppt.«
    »Wirklich?«, erwiderte Daskellin. Seine Stimme war so warm wie vorher, aber es lag etwas darunter. Es war, als würde man ein weiteres Mal die Duelle des Nachmittags sehen, nur dass sie mit Worten und verborgenen Bedeutungen anstatt mit Schwertern ausgetragen wurden. »Und da dachte ich noch, Ihr wärt in Frieden auseinandergegangen. Er hat mir auf jeden Fall den Eindruck vermittelt, dass seine Zeit in Osterlingbrachen recht angenehm war.«
    »Ich habe ihm nicht die Hände abgehackt«, sagte Dawson.
    »Er hat Euch nicht belogen«, erwiderte Daskellin.
    Basrahips ruhiges, rätselhaftes Lächeln und seine trügerisch schläfrigen Augen ließen keine Reaktion auf irgendetwas von dem erkennen, was die Männer sagten. Geder fragte sich, wie es wohl wäre, die Wahrheit und die Täuschung in den Worten der Männer hören zu können, und ob die Unterhaltung dadurch klarer oder verwirrender werden würde.
    »Von wem redet Ihr?«, fragte Geder.
    »Paerin Clark«, sagte Daskellin. »Er ist der Schwiegersohn von Komme Medean von der Medean-Bank. Er ist sehr mächtig, wenn auch nicht von edlem Blut.«
    »Das werden sie Euch noch aufs Grab schreiben, alter Freund«, sagte Dawson. » Seine Freunde waren mächtig, wenn auch nicht von edlem Blut.«
    »Habe ich etwas getan, das Euch verletzt, Kalliam?«, fragte Daskellin.
    Geder warf Aster und Basrahip einen Blick zu. Der Junge schien von dem Groll zwischen den beiden Männern verängstigt, aber der Priester war ruhig.
    Dawsons Gesicht war dunkel angelaufen, doch dann presste er die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Ich bin heute Abend ein wenig nervös. Das hat nichts mit Euch zu tun. Es tut mir sehr leid.«
    »Zumindest mussten wir Eure Feier nicht für ein formelles Duell unterbrechen.«
    »Nein«, bestätigte Dawson. »Dafür nicht.«
    »Vielleicht könnte ich diesen Bankier kennenlernen?«, fragte Geder, der nach etwas suchte, um das Thema

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