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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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der Unterhaltung zu wechseln. »Welcher ist es denn?«
    Daskellin zeigte auf einen blassen Mann in grünem Samt, der zwischen einem unglaublich fetten Mann in der formellen Tracht eines Ritters aus Borja und einer auffallend dünnen Frau saß, die so helles Haar hatte, dass es beinahe weiß schien. Eine Cinnae, aber auch wieder nicht. Daskellins Blick folgte seinem.
    »Das ist Cithrin bel Sarcour. Die Magistra der Zweigstelle in Porte Oliva«, sagte er. »Sie ist sehr neu bei der Bank und offenbar so eine Art Naturtalent.«
    »Weshalb sind sie hier?«, fragte Geder, und dann, als er hörte, wie die Worte klangen, fügte er hinzu: »Ich meine, sie sind natürlich willkommen, aber haben sie Geschäfte hier in Antea?«
    »Sie sind gekommen, um Euch zu treffen«, sagte Daskellin. »Genauso wie die Herzogin von Langherd und die Herzöge von Weißenstein und Wodfurt. Ich glaube, Ihr solltet in Betracht ziehen …«
    Aber was Geder seiner Ansicht nach in Betracht ziehen sollte, ging in den plötzlichen Rufen hinter ihnen unter. Geder verrenkte auf seinem Sessel den Hals. Am Ende des südlichen Teils des großen Raumes tat sich etwas. Männer in verstärktem Leder marschierten in die Halle. Sie hatten Schwerter gezogen. Während Geder hinsah, ging ihnen gerade einer der Palastwächter entgegen, um eine Erklärung zu fordern. Als sie ihn niederstreckten, begannen die Schreie.
    »Prinz Geder!«, rief Basrahip. Geder fiel auf, dass er sich erhoben hatte, und als der große Priester ihn hart anstieß, um ihn auf die Knie zu werfen, war das Einzige, was er anfangs spürte, Verwirrung. Er wandte sich um, versuchte aufzustehen, und das Bild verdutzte ihn. Ein dunkler, größer werdender Fleck zierte Basrahips Arm gleich über dem Ellbogen. Das Gesicht des Priesters war vor Schmerz verzogen, und auf seiner anderen Seite stand Dawson Kalliam mit einem blutigen Dolch in der Hand. Eine Frau schrie, aber Geder wusste nicht, wo. Dawson zuckte zusammen, als hätte ihn etwas gestochen, wobei er den Dolch fallen ließ, und Geders Leibgarde schwärmte auf ihn zu.
    »Zu mir!«, rief Dawson, während er über den Ehrentisch sprang. »Er ist hier drüben! Zu mir!«
    »Nein, wartet«, sagte Geder. »Aufhören. Hier stimmt etwas nicht.«
    Basrahips Hand packte ihn am Arm. »Wir müssen gehen, Lord Geder. Wir müssen sofort gehen. Kommt.«
    Etwas krabbelte über Geders Haut. Eine kleine schwarze Spinne, ins Blut des Priesters getaucht, deren winzige Beine eine rote Spur hinterließen, während sie weiterkrabbelte. Geder zog seine Hand mit einem Schrei zurück, aber Basrahip drängte schon nach Osten, stieß ihn weiter wie ein Kind. Die Feiernden waren auf den Beinen, die Masse der Körper brandete vor und zurück. Das Krachen eines umgeworfenen Tisches wurde hinter ihm laut, zerbrechendes Glas und das Klirren von Stahl auf Stahl.
    Sie erreichten die gegenüberliegende Tür, und Basrahip kämpfte sich durch, brüllend wie ein verletztes Tier. Die winzige Spinne und eine weitere bissen Geder in das weiche Fleisch an der Innenseite seines Ellbogens. Er schrie auf, schlug danach und entglitt Basrahips Griff.
    »Kommt, Prinz Geder! Kommt schnell!«, rief der Priester, und Geder wollte ihm schon folgen, als ihm ein schrecklicher Gedanke kam, der wie Eiswasser durch sein Herz rauschte.
    »Aster!«, schrie er. »Wo ist Aster?«
    »Kommt zu mir, Prinz Geder!«
    »Ich muss … Wartet auf mich. Ich bin gleich zurück.«
    Geder lief zurück in das Chaos des blutigen Festes. Die Gewalt hatte sich ausgebreitet. Links von ihm war Blut in einem weiten Bogen an die Wand gespritzt. Rechts von ihm umzingelten drei seiner Leibwächter zwei der Angreifer, aber zwei weitere Feinde hackten sich zu ihnen durch, die blutigen Klingen erhoben. Geder sprang über den Körper eines Mannes mittleren Alters, nicht sicher, ob er noch lebte oder tot war. Er konzentrierte sich auf den Ehrentisch und Aster, der sich darunterkauerte. Geder rannte, wie er es seit Monaten nicht mehr getan hatte. Als er am Ehrentisch ankam, hatte er kaum noch Luft übrig, um zu sprechen. Er zog Aster aus seinem Versteck hervor und packte den Prinzen am Arm, wie Basrahip es vor nicht einmal einer Minute bei ihm gemacht hatte.
    »Was ist los?«, schrie Aster.
    »Dir wird nichts passieren«, versprach Geder, als könnte die Sicherheit, mit der er es sagte, es wahr machen. »Aber du kannst nicht hierbleiben. Du musst mit mir kommen.«
    Als er aufstand, war der Weg nach Osten allerdings ver sperrt. Ein

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