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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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hektisch gewesen war. Die Zeit dafür würde sich finden. Der Gedanke daran, sie wiederzutreffen, führte zu einem Gefühl der Atemlosigkeit.
    »Richtet ihr aus, dass ich es schade fand, dass sie nicht dabei war«, erwiderte Geder lächelnd. »Und es tut mir sehr leid, dass all das geschehen ist, als Ihr in Camnipol wart. Wirklich, bewaffnete Aufstände sind eigentlich nicht so sehr an der Tagesordnung, wie es in letzter Zeit den Anschein erweckt.«
    Paerin Clark lachte, und Daskellin stimmte mit ein. »Das bringt mich zu dem Grund, weshalb wir überhaupt hergekommen sind«, sagte der Bankier. »Antea befindet sich in einer schwierigen Übergangslage. Der Tod von König Simeon, auf den der Krieg gefolgt ist, und nun das alles. Jedes einzelne dieser Ereignisse könnte ein Königreich erschüttern. Alle drei kurz hintereinander tun es sicher.«
    »Ja, man hat mir gesagt, dass die Ernte dieses Jahr ein wenig mager ausfällt«, stimmte Geder zu. »Aber das wird keine Schwierigkeiten bereiten.«
    »Ihr klingt sehr selbstsicher. Das ist gut. Antea wird eine ruhige Hand brauchen. Was das betrifft, bin ich zum Teil hier, um …«
    »Oh, hört doch auf«, unterbrach ihn Daskellin mit einem Kichern. »Clark ist hier, um zu sagen, dass seine Bank in Camnipol einen Fuß in die Tür bekommen will. Dem Adel geben sie keine Darlehen. So ist ihre Politik, und sie ist vermutlich klug. Aber sie können Gold herbringen, um es den Handwerkern und Händlern zu leihen. Als ich nach Nordstade gegangen bin, dachte ich, wir würden immer noch einen Krieg führen, wenn ich zurückkomme.«
    »Banken funktionieren am besten, wenn es keinen Krieg gibt«, erklärte Paerin Clark. »Der Handel ist in Friedenszeiten immer verlässlicher und regelmäßiger. Und er hat eine stabilisierende Wirkung.«
    »Habt Ihr darüber nachgedacht, hier eine Zweigstelle zu eröffnen?«, fragte Geder.
    Zum ersten Mal schien Paerin Clark nicht zu wissen, was er sagen sollte. »Ja … das stimmt«, erwiderte er. »Aber das Umfeld am Hof schien für diesen Gedanken nicht offen zu sein.«
    »Ich glaube, Ihr solltet es tun«, sagte Geder. »Camnipol ist der Mittelpunkt der Welt. Antea ist das größte Reich, das existiert. Es scheint unsinnig, dass es Euch hier nicht geben sollte. Mehr Handel, oder nicht?«
    »Ihr habt den Teil gehört, dass Adlige keine Darlehen bekommen?«, fragte Daskellin, und Geder winkte ab.
    »Gebt anderen ein Darlehen«, sagte er. »Dann werden sie genug Geld zur Hand haben, so dass wir die Steuern eintreiben können.«
    »Nun, wenn das etwas ist, worüber wir nachdenken sollten«, fuhr der Bankier fort, »können wir uns vielleicht über die Herausforderungen unterhalten, die Antea in den kommenden Jahren bevorstehen, und wie wir dabei womöglich helfen können.«
    Das Treffen dauerte länger, als Geder beabsichtigt hatte; die Unterhaltung führte von der Aufteilung Asterilreichs in neue Baronien und Ländereien unter der Herrschaft anteanischer Adelshäuser bis hin zu der Möglichkeit, Weizenvorräte von Sarakal zu kaufen, um die kommende Ernte zu stützen, und zu der neuen Grenze Anteas mit Nordstade und der veränderten diplomatischen Beziehung zu König Tracian. Tatsächlich kümmerte Geder nichts von alledem sonderlich, aber Paerin Clark kannte Cithrin, und daher wollte Geder, dass der Mann ein gutes Bild von ihm hatte.
    Als das Treffen schließlich vorbei war, verabschiedete sich Geder und ging zurück zu seinen Privatgemächern, Basrahip an seiner Seite.
    »Nun?«, fragte Geder. »Was haltet Ihr von ihm?«
    »Er meint die Dinge, die er sagt, auch so«, antwortete Basrahip, »aber er wählt sehr sorgfältig aus, was er sagt. Er ist ein weiser Mann, aber nicht heilig. Wir werden vor ihm auf der Hut sein müssen.«
    »Ein guter Einfall«, sagte Geder. »Dem stimme ich zu.«
    »Es gibt noch etwas zu besprechen.«
    »Kalliam«, erwiderte Geder.
    »Nein. Zu ihm muss nichts gesagt werden. Seine Wege sind bereits zu Ende. Aber in seiner Furcht vor dem Nahen der Gerechtigkeit hat er die Diener der Göttin zum Ziel erkoren. Sein Hass auf uns hat seinen Tribut gefordert. Wir haben viele verloren, mein Lord. Wegen der neuen Tempel, die Ihr geschworen habt, in jenen Städten zu errichten, die Euch in die Hände fallen, muss ich Euch deshalb bitten, dass Ihr weiteren meiner Brüder gestattet, sich uns anzuschließen.«
    »Wie viele noch?«
    »Ich möchte nach zehn Zehner-Kohorten schicken«, erklärte Basrahip.
    »Hundert?«, fragte Geder. »Ist das

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