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Dolly - 05 - Dollys großer Tag

Dolly - 05 - Dollys großer Tag

Titel: Dolly - 05 - Dollys großer Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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beide zur gleichen Zeit über Theaterstücke und Sportwettkämpfe erzählten.
    „Wir proben tüchtig, und mein Text klingt gut. Ihr solltet Marlies mal als Cinderella sahen!” rief Dolly aus voller Kehle.
„Und als ich das entscheidende Tor geschossen hatte, konnte ich es fast nicht glauben. Aber es gab solchen Beifallssturm, daß ich es endlich doch glaubte”, rief Felicitas gleichzeitig. Ihre Mutter lächelte. Was für Mädchen!
Vier von Wills Brüdern machten der Schwester einen Besuch und ebenso ihre Mutter – alle zu Pferd. Will ritt glücklich davon und nahm Clarissa mit.
Evelyn beobachtete sie eifersüchtig, als sie mit Will davonritt. Wäre sie selber im letzten Jahr vernünftiger gewesen, hätte sie Clarissas Freundin werden können. Nun war sie bei dieser gräßlichen Margret hängengeblieben!
Schlimm war, daß Margrets Eltern im letzten Augenblick absagten und Margret niemanden hatte, mit dem sie ausgehen konnte. Sie erzählte Evelyn davon und fragte gleich: „Oh, Evelyn, nimmst du irgend jemand mit, wenn du ausgehst? Meine Eltern können mich nicht besuchen. Ich bin so enttäuscht!”
Evelyn sah sie finster an. So mußte es ja kommen! Natürlich! Jetzt durfte sie den ganzen Tag Margret mit sich herumschleppen!
Sie stellte Margret ihrer Mutter und Fräulein Winter vor.
„Mutter – das ist Margret. Ihre Eltern konnten nicht kommen, da habe ich sie eingeladen.”
„Aber natürlich, selbstverständlich”, sagte Frau Lessing sofort. Wie gewöhnlich war sie viel zu auffällig angezogen, mit Schleier und Schal und Schleifchen und Rüschen überall. „Das arme Kind, wie schade!”
Margret faßte Zutrauen zu Frau Lessing. Das war jemand, mit dem man leicht sprechen konnte.
„Oh, Frau Lessing, es ist furchtbar nett von Ihnen, daß ich mitgehen darf. Ich bin erst vor ein paar Wochen hergekommen, wissen Sie, und ich wüßte nicht, was ich ohne Evelyn angefangen hätte. Sie war wirklich eine Freundin in der Not.”
„Das glaube ich gern”, sagte Frau Lessing. „Evelyn war von jeher reizend zu allen. Kein Wunder, daß sie so beliebt ist!”
„Und, wissen Sie, die Mädchen sagen, daß Evelyn und ich wie geschaffen sind für eine gegenseitige Freundschaft, weil wir uns so ähnlich sind”, plapperte Margret weiter und zog die Autodecke fester um sich. „Wir haben beide goldblondes Haar und blaue Augen und sollen uns auch im Wesen sehr ähnlich sein. Bin ich nicht glücklich, eine Zwillingsschwester gefunden zu haben?”
Diese Art der Unterhaltung gefiel Frau Lessing ebenso wie Fräulein Winter. Die alte Lehrerin war richtig begeistert von Margret, und das mochte Evelyn ganz und gar nicht.
Sie hoffte, daß Margret nun auch etwas Nettes über sie sagen würde
– schon weil sie sie mitnahm. Aber Margret redete nur von sich selber. Sie beschrieb ihr Zuhause, ihre Familie, ihre Hunde, ihren Garten, alle Ferien, die sie je gehabt hatte, und alle Krankheiten. Evelyn konnte nicht ein einziges Wort anbringen und wurde nach einer Weile schweigsam und schmollte.
Beim Mittagessen machte ihre Mutter jedoch eine höchst erschreckende Feststellung. Sie lächelte die beiden Mädchen an und sagte: „Wißt ihr, wenn man von Margrets Zähnen absieht, seid ihr euch wirklich sehr ähnlich. Du hast Evelyns entzückende Art zu plaudern und von dir zu erzählen, Margret. Sogar euer Lachen klingt gleich, nicht wahr, Fräulein Winter?”
„Ja, sie könnten wirklich Schwestern sein”, stimmte Fräulein Winter zu und lächelte die erfreute Margret herzlich an.
Evelyn wurde fast übel. Sie aß fast überhaupt nichts. Wenn diese beiden Damen ehrlich überzeugt waren, daß ihr diese gräßliche, eingebildete Margret ähnlich war, dann mußte sie selber, Evelyn, ja ein wahrhaftig abstoßendes Mädchen sein! Kein Wunder, daß die Klassenkameradinnen über sie lachten.
Es war ein schrecklicher Tag für Evelyn. Neben jemand zu sitzen, der ihr angeblich ähnlich war, das eigene, alberne Lachen aus Margrets Mund zu hören, deren endlosen, langweiligen Geschichten zu lauschen und ihr eigenes scheinheiliges Lächeln auf Margrets Gesicht zu sehen, das war eine sehr unangenehme Erfahrung.
In Zukunft werde ich höllisch aufpassen, wie ich mich benehme, dachte Evelyn. Lache ich wirklich so albern?
„Evelyn ist recht still”, sagte Fräulein Winter schließlich.
„Oh, die arme Evelyn… sie ist enttäuscht, daß sie nicht die Cinderella spielen darf”, fiel Margret schnell ein.
„Na, das bist du ja auch!” gab Evelyn zurück. „Du hast

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