Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg
die Aula.
„Bravo, Gundula!” sagte Mona. „Du hast’s im Blut, das spürt ein alter Profi!” Lächelnd legte sie der Jüngeren den Arm um die Schulter. „Wir müssen unbedingt mal gemeinsam was einstudieren!”
Hilfe, die Filmleute kommen!
Am Wochenende darauf lud Dolly alle Burgmöwen zu einem sonntäglichen Kaffeeklatsch ins Möwennest. Solche Ausflüge in die Schwesterschule der Burg waren immer eine beliebte Abwechslung. Diesmal aber wartete eine besondere Überraschung auf die Mädchen.
Zunächst einmal stürzten sie sich jubelnd auf das, was die Kochschülerinnen für die Gäste vorbereitet hatten: große Kannen voll Kakao, dazu frischen Käse-und Streuselkuchen. Immer neue Platten wurden hereingetragen, bis auch der letzte stöhnend gestand, daß nun wirklich kein Krümelchen mehr in ihm Platz hätte.
Noch während sie aßen, erhob sich KlausHenning Schwarze und klopfte an seine Kaffeetasse.
„Alle mal herhören – jetzt wird’s ernst! Ich habe euch nämlich was Wichtiges mitzuteilen!”
Er wartete, bis das „Pssst! Nun seid doch mal still!” abgeklungen und Ruhe eingekehrt war. Dann fuhr er fort: „Die Filmarbeiten, die nun bald in Burg Möwenfels beginnen werden, haben Dolly und mich auf eine Idee gebracht. Warum, haben wir uns gesagt, sind wir nicht längst darauf gekommen, selbst einen Film über die Burg und ihre Bewohner zu drehen? Und wenn dieser Film gelungen ist, könnte man eine ständige Filmgruppe ins Leben rufen, die regelmäßig Filme über Themen dreht, die uns alle interessieren. Bei dem Spielfilm, der demnächst bei uns aufgenommen wird, gibt es ein paar Glückliche, die mitmachen dürfen, und viele, die sich aufs Zuschauen beschränken müssen. Warum also nicht mit denen einen eigenen Film drehen? Ich bin sicher, daß die Arbeit an so einem Film viel interessanter ist, als wenn man in dem professionellen Unternehmen nur eine kleine Rolle spielt. Wir haben also beschlossen, eine eigene Filmgruppe ins Leben zu rufen. Und für diese Gruppe brauchen wir natürlich die verschiedensten Helfer – nicht nur Darsteller, sondern Kameraleute und Tonmeister, Maskenbildner und Requisiteure, Beleuchter und Leute, die sich um die Dekoration kümmern, Autoren und Scriptgirls, Cutterinnen und Leute, die für die Trickaufnahmen zuständig sind. Wir haben hier ein paar Listen vorbereitet, in die sich jeder in die Sparten eintragen kann, die ihn interessieren. Jeder Tisch bekommt eine Liste, und ihr gebt sie dann herum.”
Der Applaus war ohrenbetäubend. Fragen über Fragen prasselten auf Dolly und Klaus nieder, so daß sich Dolly schließlich lachend die Ohren zuhielt.
„Nicht alle auf einmal, Kinder, ich bitte euch! Ja, Verena, die Ausrüstung bekommen wir geliehen. Natürlich, Uschi, die Filme werden bei uns in der Aula vorgeführt. Aber ja, jeder soll die Möglichkeit haben mitzumachen, Iris! Wer nicht gleich beim ersten Film dabei ist, kann vielleicht schon den nächsten vorbereiten helfen…”
Sie hatten es plötzlich sehr eilig, in die Burg zurückzukommen, und am liebsten hätten sie noch am gleichen Tag mit der Arbeit an ihrem Film begonnen. Fast waren die von Herrn Dophahn Engagierten ein wenig neidisch auf die Mitglieder der neuen Filmgruppe. Denn das war die Bedingung: Nur wer nicht an Herrn Dophahns Film teilnahm, durfte in der Gruppe mitarbeiten. Das war ja auch gerecht. Drei Wochen später reiste das Filmteam an. Frau Direktor Greiling hatte der Filmgesellschaft ein paar Räume im Ostturm zur Verfügung gestellt. Dort wurden nun Büro, Maskenbildnerei, Requisitenraum und Garderoben eingerichtet. Ein Beamter von der Post kam und legte eine provisorische Telefonleitung, Lastwagen rollten vor das Burgtor, und ein Dutzend Arbeiter luden Scheinwerfer und technisches Gerät ab. An langen Stangen wurden Kostüme ins Haus getragen, und Herr Bösemann schleppte Koffer voller Büromaterial über den Hof. Die Mädchen standen herum, kommentierten flüsternd, was sich vor ihren Augen abspielte, und machten dabei Gesichter, als interessiere sie das alles nicht im mindesten.
„Hast du den Wagen von der gesehen? Super Sportwagen! Das ist sicher ‘ne Schauspielerin, so wie die aussieht!”
„Glaube ich nicht. Dann würde sie doch nicht die Kaffeemaschine tragen!”
„Vielleicht bringt sie sich immer ihre eigene mit?”
„Die Schauspieler kommen heute doch noch gar nicht! Das ist bestimmt eine Cutterin oder Assistentin oder so was. Aber hübsch ist sie!”
„Hübsch? Die ist bloß so irre
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