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Donnerstags im Park - Roman

Donnerstags im Park - Roman

Titel: Donnerstags im Park - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Boyd
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Schwester. Wir sehen uns später.«
    Jeanie bat die Schwester, Ray zu holen.
    »Sie wollen eine CT machen. Bring Dylan nach Hause. Ich rufe dich an.«
    »Ich komme wieder.« Jeanie nickte.
    »Du solltest sie informieren … Ich meine Alex und deine Tochter«, sagte Ray, ohne den Blick von Ellie zu wenden.
    Jeanie nickte noch einmal. Das hatte sie in ihrer Panik völlig vergessen. Trotz der Schilder, die das Benutzen von Handys untersagten, wählte sie die Nummer ihrer Tochter. Es meldete sich der Anrufbeantworter. Jeanie hinterließ eine Nachricht, dass Chanty sofort kommen solle, und rief dann zu Hause bei George an. Auch dort nur der Anrufbeantworter.
    »George, Ellie ist hingefallen; ich lasse sie im Whittington untersuchen. Ich darf hier das Handy nicht benutzen; würdest du Chanty und Alex anrufen und sie bitten, sofort zu kommen?« Gern hätte sie hinzugefügt, dass es ihrer Enkelin gut gehe, aber dafür gab es leider noch keine Belege. Jeanie wusste aus ihrer Zeit als Krankenschwester, wann ein Arzt besorgt war.
    »Gute Nachrichten.« Der Arzt mit den rotblonden Haaren wirkte erleichtert. »Es liegt tatsächlich eine Hirnschwellung vor – der Sturz war offenbar ziemlich hart –, aber zum Glück ist es zu keiner Blutung gekommen.«
    Jeanie atmete zum ersten Mal seit dem Vorfall im Park wieder richtig durch. Ellie sah blass aus; ihre Augen waren geöffnet, doch ihr Blick flackerte.
    »Wir würden sie gern achtundvierzig Stunden hierbehalten. Die Schwester organisiert alles. Ich glaube, sie erholt sich schnell wieder … nicht wahr, Kleines?« Er strich Ellie sanft über den Arm. Wahrscheinlich, dachte Jeanie, hat er selbst Kinder. »Wir geben ihr ein leichtes Beruhigungsmittel.«
    Ellie sah Jeanie an. »Gin, wo ist Mummy?«
    Jeanie warf einen Blick auf ihre Uhr. Seit dem Unfall waren fast zwei Stunden vergangen; nach wie vor keine Spur von Chanty oder Alex.
    »Sie kommt, Kleines. Ich rufe sie noch mal an.«
    Jeanie setzte sich ein zweites Mal über die Vorschriften hinweg und wählte die Nummer von Chantys Handy. Wieder keine Antwort. Wo war sie? Wo waren sie alle? Jeanie sah, dass George viermal versucht hatte, sie zu erreichen. Sie rief ihn an. Er antwortete völlig außer Atem.
    »Ich bin vor dem Krankenhaus; wo bist du?«
    »Nach wie vor in der Notaufnahme, aber die Lage hat sich entspannt, George. Ich erkläre dir alles, wenn du da bist.«
    »Opa«, begrüßte Ellie ihn kurz darauf lächelnd, und Jeanie schilderte ihm die Ereignisse.
    »Hast du Chanty oder Alex erreicht?«
    »Ja, Gott sei Dank. Sie ist nicht ans Handy gegangen, also habe ich bei Channel 4 angerufen. Die haben sich angestellt wie die Idioten und mich hingehalten, bis ich fast selber hingefahren wäre, um sie zu holen. Als ich sie endlich erreicht habe, war sie natürlich bestürzt. Sie hatte ihr Handy ausgestellt, weil sie in einer Konferenz in Canary Wharf war. Wahrscheinlich sitzt sie jetzt in der U-Bahn. Alex habe ich eine Nachricht hinterlassen.« George trat von einem Fuß auf den anderen. »Ich kann Krankenhäuser nicht leiden«, stellte er mit leiser Stimme fest.
    »Wer kann das schon?«
    »Du zum Beispiel. Du hast jahrelang in einem gearbeitet.«
    Sie lachte. »Da geht’s eher um die Arbeit als um den Ort, wo man sie verrichtet. Du brauchst nicht zu bleiben; sie hat ein Beruhigungsmittel bekommen und soll schlafen.« Ellies kleine Hand begann sich von der ihren zu lösen, ihre Augenlider flatterten.
    »Bleibst du?«
    »Ja, bis Chanty da ist.«
    George wirkte unsicher. »Brauchst du mich hier wirklich nicht?«
    Jeanie schüttelte den Kopf. »Geh ruhig. Ich lasse es dich wissen, sobald sich etwas Neues ergibt.«
    Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Ruf mich an.«
    Sie brachten Ellie auf die Kinderstation, wo sie friedlich einschlief. Jeanie lehnte sich auf dem Krankenhausstuhl zurück, den man neben das Bettchen gestellt hatte, und schloss ebenfalls die Augen.
    »Jeanie?«, fragte wenig später Ray mit ebenso angespannter und besorgter Miene wie zuvor George. »Wie geht’s ihr?«
    »So weit ganz gut. Eine Hirnschwellung, jedoch keine Blutung, sagt der Arzt. Sie wollen sie ein paar Tage zur Beobachtung dabehalten.«
    »Gott sei Dank. Bist du okay?«
    »Nicht wirklich, aber solange es Ellie gut geht, ist das nicht wichtig.«
    »Wo sind ihre Eltern?«
    Jeanie zuckte mit den Achseln. »Unterwegs hierher, hoffe ich.«
    An der Tür zur Station wurde es unruhig.
    »Mum … Mum, was ist passiert?« Chanty hastete an Jeanie und Ray

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