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Donnerstags im Park - Roman

Donnerstags im Park - Roman

Titel: Donnerstags im Park - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Boyd
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sein.
    »Dann bin ich also diejenige, für die du dich schämen musst? Bin ich nicht cool genug?«
    »Genau«, sagte Jeanie mit müder Stimme.
    »Ich hab ihn gesehen und finde ihn zum Anbeißen.«
    »Zum Anbeißen?«, wiederholte Jeanie.
    »Ja, das ist ein moderner Ausdruck dafür, wie sexy man einen Angehörigen des anderen Geschlechts findet. Normalerweise beurteilen idiotische Jugendliche idiotische Altersgenossen damit«, erklärte Rita.
    »Okay, okay.« Jeanie bedeckte das Gesicht mit den Händen. »Herrgott, Rita, ich hab’s verdorben. Jetzt ist er verletzt. Was soll ich machen? Ihn anrufen?«
    Rita stand auf, packte Jeanie am Arm und zog sie den Asphaltweg entlang. »Keine Ahnung, Schätzchen. Ihr führt euch auf wie Teenager. Ich wasche meine Hände in Unschuld.«
    Ellie war eine Woche aus dem Krankenhaus und putzmunter. An den Sturz erinnerte nur noch ein verblassender blauer Fleck an der Schläfe. Gemäß der bewährten Tradition der Lawsons wurde nicht mehr über den Vorfall gesprochen. Alex wirkte verhalten und Chanty ein wenig zu fröhlich für Jeanies Geschmack; sie füllte sämtliche Gesprächspausen sofort, als hätte sie Angst, dass etwas Unpassendes gesagt werden könnte.
    Der Anruf, vor dem Jeanie sich seit dem Krankenhaus fürchtete, kam, als sie in der kleinen Küche ihres Ladens Tee kochte.
    »Alex passt heute Abend auf Ellie auf. Hättest du Lust, mit mir essen zu gehen?« Chanty schwieg kurz. »Ohne Dad.«
    »Gern.« Jeanies Puls beschleunigte sich. »Was soll ich Dad erzählen? Er will bestimmt mitkommen.«
    »Sag einfach, es ist ein Frauenabend. Das versteht er schon.« Sie klang angespannt.
    Da hörte Jeanie jemanden im Hintergrund reden, und Chanty wurde sachlich. »Ich muss aufhören, Mum. Bis acht dann. In dem französischen Lokal auf dem Hügel?«
    »Ich freu mich«, log Jeanie.
    Der Zwischenfall mit Rita vor dem Café hatte die Harmonie zwischen Jeanie und Ray gestört. Im Nachhinein konnte Jeanie genauso wenig wie er oder Rita verstehen, warum sie sich so angestellt hatte.
    Sie hatte sich am Fuß des Hügels von Rita verabschiedet und es geschafft, erst in ihrem Schlafzimmer loszuheulen. Als sie schließlich Ray angerufen hatte, war ihre Stimme noch immer belegt gewesen.
    »Es ist in Ordnung, Jeanie«, hatte Ray ihr versichert. »Wir wussten ja, dass es nicht leicht werden würde.«
    »Ich würde dir nie wehtun.«
    »Ich muss gestehen, mein Ego ist angekratzt. Aber selber schuld, wenn ich mir eins zulege«, scherzte er.
    »Ich schäme mich wirklich nicht für dich.«
    »Das weiß ich.«
    »Es war schrecklich, dich so aus der Fassung zu sehen«, murmelte sie und kämpfte wieder mit den Tränen.
    »Jeanie, bitte wein nicht.«
    Sie musste lachen. »Rita sagt, wir führen uns auf wie Teenager.«
    »Wie bei Teenagern ist es schwierig und intensiv. Und ich möchte nicht darauf verzichten.«
    »Ich auch nicht.«
    Das französische Lokal war innen leer, doch aus dem kleinen ummauerten Garten dahinter erklangen fröhliche Stimmen und das Klappern von Gläsern und Besteck. Es war schwülwarm, ein Gewitter lag in der Luft; über den Tischkerzen schwirrten Mücken. Chanty wartete über ihren BlackBerry gebeugt an einem Ecktisch. Sie empfing ihre Mutter mit einem Lächeln und steckte das Gerät weg.
    In einem Kühler neben dem Tisch stand eine bereits geöffnete Flasche Weißwein; Chantys Glas war fast leer. Ihre Tochter nahm die Flasche heraus und schenkte ihnen ein.
    »Ach, wie schön«, sagte Jeanie, als sie sich zu ihrer Tochter setzte. »Wie geht’s Ellie?«
    »Mum, du hast sie doch gestern erst gesehen«, neckte Chanty Jeanie, die wusste, dass ihre Mutter ewig über Ellie reden konnte.
    »Ich frag ja bloß. Und du, Liebes? Die letzte Woche war ganz schön hart.«
    »Gut fühle ich mich nicht gerade«, gestand Chanty. »Es fällt mir schwer, das zu verdauen, was Alex verbockt hat. Du hast ihn nie sonderlich gemocht und daraus kein Hehl gemacht, aber ich will jetzt nicht auf seinen Schwächen herumreiten. Ich bin nicht blind, Mum. Mir ist klar, dass er ziemlich egoistisch sein kann.«
    Jeanie, die das für die Untertreibung des Jahrhunderts hielt, äußerte sich nicht dazu.
    »Aber seine Behauptungen könnten üble Auswirkungen auf Rays Leben haben – die meisten Leute glauben ja, dass es ohne Feuer keinen Rauch gibt. Ich frage mich, wann er endlich mit der Wahrheit herausgerückt wäre, wenn Ellie nicht ins Krankenhaus gemusst hätte.«
    »Sicher wäre er nicht so weit gegangen, die

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