Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
zurück.«
    »Aber wenn Sie keine Ahnung haben, wer dieser Informant ist, wie konnten Sie da sicher sein, dass Sie ihm vertrauen können?«
    »Ich habe einfach entschieden, es darauf ankommen zu lassen. Außerdem war ich fest davon überzeugt, dass Gordes die einzige Gelegenheit sein würde, die wir je bekommen würden.«
    »Entschieden, es darauf ankommen zu lassen?«, rief Reggie. »Sie haben unser Leben riskiert!«
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, dass das zu einem Bumerang für Sie werden würde, Miles.«
    Alle drehten sich um und sahen Liza in der Tür. Sie trug Slacks und ein langes Sweatshirt. Offensichtlich war auch sie noch nicht ins Bett gegangen. Liza richtete einen vernichtenden Blick auf den Professor, bevor sie sich ihm gegenüber auf einen Stuhl setzte. Dann schaute sie zu Shaw und Reggie hinauf. »Miles und ich haben darüber gleich mehrmals gestritten, nicht wahr?«
    »Ja, Sie haben Ihrer Meinung deutlich Ausdruck verliehen, und das gleich mehrfach«, erwiderte Mallory diplomatisch.
    »Meine Meinung lautete, dass es Blödsinn sei, ein Team nur auf Grundlage der Informationen aus einer anonymen Quelle ins Feld zu schicken.«
    »Aber diese anonyme Quelle hatte offenkundig recht, was Kuchins Reisepläne betraf«, entgegnete der Professor. »Er ist tatsächlich nach Gordes gefahren, in diese Villa und mit genau den Begleitern, von denen man uns berichtet hat.«
    »Aber trotzdem, so jemandem zu vertrauen …«
    »Was für ein Motiv sollte diese Person denn haben, uns zu hintergehen?«, unterbrach Mallory sie.
    »Vielleicht wollte sie ja erst mal sehen, was für Mittel Sie zur Verfügung haben, nachdem Sie sich ihr genähert haben. Töten konnte Sie das Team dann immer noch«, sagte Shaw.
    »So funktioniert das nicht. Nicht wir haben ihn angesprochen, sondern der Informant uns.«
    »Ihn also, ja? Ein Mann. Woher hat er denn gewusst, wie er Kontakt zu uns aufnehmen kann?«, fragte Reggie.
    »Da gibt es verschiedene Wege«, antwortete Mallory.
    »Und wer hat diese ›Wege‹ angelegt?«, wollte Shaw wissen.
    »Ich.«
    »Und Sie haben nie auch nur daran gedacht, uns davon zu erzählen?«, wollte Reggie wissen.
    »Das schien nicht von Bedeutung zu sein. Bis dahin hat es ja auch nie ein Problem gegeben. Man arbeitet immer mit dem, was die besten Ergebnisse zeitigt. Und die Geschichte einer Person herauszufinden, ist immer nur ein Teil der Gleichung. Dann müssen wir sie finden, und dafür braucht man aktuelle Informationen.«
    »Nun, nach allem, was in Gordes passiert ist, sieht es so aus, als hätte dieses System schlussendlich versagt, Miles«, erklärte Liza.
    »Das ist noch nicht bewiesen«, konterte Mallory.
    »Irgendjemand wusste, dass wir mit Kuchin in die Krypta gehen würden«, sagte Reggie.
    »Wie Sie sich vielleicht erinnern, Regina, haben Sie das vorgeschlagen, um Kuchins religiöse Überzeugungen auszunutzen. Aber den exakten Ort haben Sie erst in Gordes bestimmt. Das kann unsere anonyme Quelle unmöglich gewusst haben.«
    »Aber sie könnten uns dorthin gefolgt sein«, sagte Reggie. »Wenn sie wussten, dass wir hinter Kuchin her waren, und wenn sie uns aufhalten wollten, dann könnten sie uns die ganze Zeit über beobachtet haben.«
    »Noch einmal: Ich sehe einfach nicht die Logik dahinter. Warum sollte uns diese Person erst helfen, den Mann zu finden, und uns dann im letzten Augenblick davon abhalten, ihn zu töten?«
    »Vielleicht stimmt ja beides nicht«, warf Shaw ein. Die anderen schauten ihn überrascht an.
    »Bitte, erklären Sie uns das«, bat Mallory.
    »Alan Rice könnte Ihre Quelle sein. Er will Kuchin tot sehen, aber aus persönlichen Gründen, nämlich um das verbrecherische Imperium des Mannes zu übernehmen. Ich habe Reggie meine Theorie schon erklärt, dass er versucht haben könnte, seinen Boss im Chaos der Krypta zu töten. Aber inzwischen glaube ich nicht mehr, dass das so einfach ist.«
    »Wenn das seine Absicht gewesen ist, warum hat er es dann nicht uns überlassen, Kuchin zu töten?«, hakte Liza neugierig nach. »Warum hat er versucht, uns aufzuhalten?«
    »Wenn ihr ihn umbringt und ihn in irgendeine Knochenkiste stopft, dann weiß niemand, was mit dem Kerl passiert ist. So entsteht Unsicherheit, und die Geschäfte können nicht weiterlaufen, weil jeder auf die Rückkehr des Bosses wartet. Oder andere könnten versuchen, das Geschäft zu übernehmen. Das ist kein sauberer Schnitt. Durch den Versuch, seinen Boss zu retten, hätte er sich großen Respekt bei dessen Truppen

Weitere Kostenlose Bücher