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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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du das wirklich, Shaw? Dann will ich dich mal erleuchten. Das, was uns interessiert, ist nicht, dass diese Leute ›Monster‹ der Vergangenheit jagen, sondern auch der Gegenwart. Du hast gesagt, sie würden gegenwärtig Nachforschungen in Afrika, Asien und Südamerika anstellen, auch wenn sie dir nicht verraten, hinter wem genau sie her sind.«
    »Und?«
    Frank warf die leere Erdnusspackung in den Mülleimer und wischte sich die Hände an der Hose ab. »Das will ich dir sagen. Abgesetzte Arschlöcher kehren manchmal an die Macht zurück. Wenn diese Briten einen erst vor Kurzem vertriebenen Diktator töten, dann kann das geopolitisch ziemlich schnell ziemlich haarig werden.«
    »Wen kümmert es denn, wenn sie solche Leute jagen? Du hast sie doch gerade selbst dafür gelobt.«
    »Ich habe von den Nazis gesprochen. Die kehren bestimmt nicht mehr an die Macht zurück.«
    »Ich sehe da keinen Unterschied.«
    »Jetzt stell dich doch nicht dümmer, als du bist, Shaw. Wenn du schwarzweiß sehen willst, dann schau dir einen alten Film an. Wenn diese Leute ein Monster im Nahen Osten oder in Südamerika erledigen, dann könnten plötzlich Revolutionen an Orten aufflammen, wo wir sie nun wirklich nicht gebrauchen können. Verstehst du, was ich damit sagen will?«
    »Nein, das verstehe ich nicht . Diese Leute sind doch dann schon längst nicht mehr an der Macht.«
    »Wie schon gesagt: Manchmal kommen sie wieder zurück. Und abhängig davon, wer sie abgesetzt hat, könnte das Monster sich durchaus als das kleinere Übel für uns erweisen. Nur wenn sie tot sind, haben wir diese Option nicht mehr.«
    »Himmel, das ist doch Wahnsinn!«
    Frank stand auf. »Es könnte durchaus sein, dass ich dir in diesem Punkt sogar zustimme; aber was wir denken, ist egal. Wir sind nur die Fußtruppen. Also mach dich auf die Jagd nach Kuchin, und nimm die Braut mit. Auf diese Weise kannst du noch mehr über ihre Organisation in Erfahrung bringen. Natürlich werden wir dich mit allem unterstützen, was uns zur Verfügung steht.«
    »Und was, wenn wir ihn haben?«, fragte Shaw misstrauisch.
    »Dann wird er bekommen, was er verdient.«
    »Und Reggie und ihre Leute?«
    Frank zog den Hut an und ging zur Tür. »Sie werden auch bekommen, was sie verdienen.«
    »Frank, es muss da doch noch einen anderen Weg geben.«
    Frank musterte ihn aufmerksam. »Verrat mir mal was.«
    »Und was?«
    »Du hast mit ihr geschlafen, nicht wahr?«
    »Was?« Erstaunt riss Shaw die Augen auf.
    »Wir überwachen den Laden hier, du Genie. Ihr seid gestern Abend gemeinsam in deinem Zimmer verschwunden und erst heute Morgen wieder rausgekommen.« Verbittert fügte er hinzu: »Du hast Anna nicht verdient. Oder Katie James, wenn wir schon dabei sind, du gottverdammter Hurensohn.«
    »Frank …«
    »Ich habe dir genug durchgehen lassen. Jetzt mach deinen verdammten Job, Shaw.«
    Frank schlug die Tür hinter sich zu.

Kapitel fünfundachtzig
    A cht Stunden später saßen Shaw und Reggie in einem Privatflugzeug nach Montreal. Als sie eine Höhe von neununddreißigtausend Fuß erreicht hatten, holte Shaw ein paar Dokumente heraus, breitete sie auf dem Esstisch aus und winkte Reggie, sich ihm gegenüberzusetzen.
    Beide trugen sie bequeme Kleidung, sie Jeans und ein langärmeliges T-Shirt, er eine Kakihose und ein dunkles, kurzärmeliges Hemd.
    »Nette Art zu reisen«, bemerkte Reggie und bewunderte die Inneneinrichtung der Gulfstream V.
    »Wir haben viel zu tun und nicht viel Zeit«, sagte Shaw in einem Tonfall, den man durchaus als Bellen hätte bezeichnen können. »Also lass uns anfangen.«
    Reggie setzte sich. »Was zum Teufel hast du denn für ein Problem?«
    »Ich habe jede Menge Probleme. Viel zu viele sogar, als dass ich sie jetzt alle aufzählen könnte. Aber konzentrieren wir uns erst einmal auf das hier.«
    Er deutete auf einen Gebäudeplan vor sich. »Das ist Kuchins Penthouse in Montreal.«
    »Willst du etwa bei ihm einbrechen?«, scherzte Reggie.
    »Hast du ein Problem damit?«
    Sie schaute ihn ungläubig an. »Ich dachte, wir wollten Alan Rice suchen, ihm Feuer unterm Hintern machen und über ihn dann an Kuchin ran.«
    »Das ist eine Möglichkeit. Aber was, wenn er nicht der Insider ist? Was dann?«
    »Aber er muss es sein.«
    »Nein, muss er nicht. Und wenn wir all unsere Pläne auf dieser Annahme aufbauen, dann sind wir dumm. Nein, das ist nicht ganz korrekt … Dann sind wir dumm und tot . Rices Adresse haben wir natürlich auch. Das Problem ist nur, wenn wir zuerst zu

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