Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
ihm gehen, und er ist nicht unser Mann, dann ist Kuchin gewarnt.«
    »Warte mal eine Minute. Ist er nicht ohnehin schon gewarnt? Ich dachte, nach unserem kleinen Zusammenstoß in der Krypta würde der Mann sich sowieso ständig umdrehen.«
    »Du analysierst nicht gründlich genug, Reggie«, erklärte Shaw in eindeutig abfälligem Ton.
    »Warum klärst du mich dann nicht auf, Herr Professor . Mein armes, kleines Hirn scheint das ja nicht erfassen zu können.«
    »Die Tatsache, dass Interpol noch nicht bei ihm vor der Tür steht, verrät Kuchin, dass ihr keiner Regierungsorganisation angehört. Vermutlich glaubt er das Gleiche von mir. Interpol und das FBI kommen immer mit Dienstmarken und einer ganzen Armee. Wir hatten weder noch. Deshalb geht er im Augenblick davon aus, dass nicht seine Freiheit, sondern nur sein Leben in Gefahr ist, und das wiederum bestimmt sein weiteres Handeln. Er wird zwar untertauchen, aber nicht so tief, als wäre das FBI oder sonst eine offizielle Stelle hinter ihm her.«
    »Okay. Das kann ich nachvollziehen.«
    »Gut. Aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein. Auch wenn er wahrscheinlich schon den Gegenschlag plant, wird er davon ausgehen, dass auch wir noch lange nicht mit ihm fertig sind.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Ein Kerl wie der hat nicht all die Jahre im KGB überlebt, ohne die nächsten Züge seiner Gegner vorhersehen zu können. In der Sowjetunion jener Zeit war es weitaus wahrscheinlicher, dass nicht ausländische Agenten einen erledigten, sondern der Büronachbar, der deinen Job, deine Wohnung und dein Auto haben wollte. Also wird er sich definitiv auf einen zweiten Schlag unsererseits vorbereiten.«
    Reggie schaute auf die Dokumente. »Und was werden wir jetzt tun?«
    »Wir werden in zwei Richtungen angreifen mit Kuchin als unserem Primärziel.«
    »Und wie?«
    »Wir müssen sein Penthouse durchsuchen. Dann finden wir hoffentlich etwas, das uns verrät, wo er sich gerade aufhält.«
    »Woher wissen wir denn, dass er nicht im Penthouse ist?«
    »Wir haben Leute da stationiert. Seit seiner Abreise aus Frankreich war er noch nicht dort.«
    »Moment mal … Wenn ihr die ganze Zeit über wusstet, wo er ist, warum habt ihr ihn euch dann nicht in Montreal geschnappt? Warum ausgerechnet Gordes?«
    »Das ist geheim.«
    »Nein, das ist Unsinn. Du redest ständig von Vertrauen, aber offensichtlich ist das einseitig gemeint.«
    Shaw lehnte sich zurück. Unter den gegebenen Umständen war Reggies Frage durchaus vernünftig. »In Montreal hatte er mehr Sicherheitspersonal, und eine Schießerei auf offener Straße kam nicht infrage. Außerdem hatten wir in der Vergangenheit so unsere Probleme mit den Kanadiern. Wir stehen nicht gerade auf gutem Fuß miteinander. Ein Urlaub in der Provence, wo wir ihn uns in einer abgeschiedenen Höhle schnappen konnten, war da die weit bessere Option.«
    Besänftigt schaute Reggie sich den Grundriss an. »Er hat sicher ein ausgefeiltes Sicherheitssystem in seiner Wohnung.«
    »Hat er, aber wir haben auch schon bessere geknackt.«
    »Und was ist meine Rolle dabei?«
    »Tu einfach genau, was ich dir sage.«
    »Okay, ich bleib dann einfach im Flieger. Lass es mich wissen, wenn du mir wieder den Kopf abbeißen willst. Dann komme ich brav angedackelt.«
    Shaw nahm ihren Arm. Reggie wollte ihm gerade eine scheuern, da sagte er: »Tut mir leid.«
    Reggie erstarrte. Ihre Faust war nur noch ein paar Zoll von seinem Gesicht entfernt. Langsam nahm sie die Hand wieder herunter. »Okay«, sagte sie, doch ihr Tonfall klang eher verwirrt denn versöhnlich.
    Shaw schien zu fühlen, was sie dachte. »Schau mal, ich wollte nicht, dass du mitkommst. Ich hielt es einfach für viel zu riskant. Kuchin hätte dich schon einmal fast erwischt.«
    »Ich habe mich freiwillig gemeldet. Aber wenn du nicht wolltest, dass ich mitkomme, warum bin ich dann hier?«
    »Du hast Mallory doch gehört. Wenn ich dich nicht mitnehme, wollte er an die Öffentlichkeit gehen.«
    »Oh, jetzt komm aber! Das hast du doch nicht geglaubt. Das war ein Bluff.« Reggie musterte ihn aufmerksam. »Aber das hast du gewusst, nicht wahr? Du wusstest, dass das nur eine leere Drohung war. Du wolltest nur nicht, dass ich verletzt werde.«
    »Um mich herum werden ständig Menschen verletzt, Reggie, schwer verletzt.«
    »Dann noch einmal: Warum bin ich hier?«
    »Frank hat Mallorys Drohung wohl ernst genommen. Er hat darauf bestanden.«
    Reggie schaute sich den Grundriss an. »Ich werde kein Klotz am Bein sein,

Weitere Kostenlose Bücher