Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
zeigten zumindest die Kragenspitzen nicht mehr nach oben, und es hatte den Anschein, als hätte er sich tatsächlich gekämmt.
    »Haben Sie da irgendwelche Vorschläge?«, fragte Mallory.
    »Ich denke, Whit sollte eine wichtige Rolle dabei spielen.«
    »Hat er Sie gebeten, mit mir zu reden?«
    »Nicht in so vielen Worten.«
    »Ich weiß, das ist sehr schwer für Sie … und für ihn.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, Sie haben ihn als Teamleader im Feld ersetzt, Regina.«
    Der Professor war der Einzige hier, der Reggie stets bei ihrem richtigen Namen nannte.
    »Das sehe ich ein wenig anders.«
    »Es ist aber so.«
    »Wissen Sie, Professor, offen gesagt, Sie sollten mal ein wenig Taktgefühl lernen.«
    Mallory lächelte. »Wenn man die Wahrheit beschönigen will und dafür die Tatsachen ein wenig zurechtbiegt, dann zieht man irgendwann unweigerlich die falschen Schlüsse.«
    »Whit ist ein guter Mann.«
    »Da stimme ich voll und ganz mit Ihnen überein. Und würden wir Frauen jagen, dann wäre er sicherlich der bessere Teamleader. Unglücklicherweise sind unsere Ziele jedoch meist männlich und heterosexuell.«
    »Er hat auch schon Männer gejagt. Und das erfolgreich.«
    »Erfolgreich in dem Sinne, dass sie eliminiert worden sind, ja. Aber wir bleiben lieber unter dem Radar. Wissen Sie, was passiert, wenn wir Beweise dafür hinterlassen würden, warum wir diese Leute eliminiert haben, und wenn das öffentlich wird?«
    »Die restlichen würden sich noch tiefer im Untergrund verkriechen. Aber es gibt keine Nazis mehr.«
    »Selbst wenn dem so wäre, so ändert das nichts an der Tatsache, dass wir das nicht zulassen dürfen. Aber ich muss Sie korrigieren: Es gibt keine Nazis mehr, von denen wir wissen . Neue Informationen könnten neue Missionen in diesem Feld erforderlich machen. Aber kehren wir wieder zu Kuchin zurück. Wenn wir ihn erledigen und irgendetwas davon bekannt wird, dann wären andere osteuropäische Massenmörder vorgewarnt, und wir arbeiten gerade an Dossiers zu mindestens zwölf weiteren.«
    »Aber wir machen doch nie öffentlich, warum wir sie töten.«
    »Das ist nicht die einzige Möglichkeit, jemanden zu warnen.«
    »Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen.«
    »Ihr erstes eigenes Missionsziel war dieser alte Österreicher, der fünfmal verheiratet war«, sagte Mallory. »Sie haben ihn gefesselt und Ihren Job gemacht; aber Sie haben auch das Haus geplündert und die Türen aufgebrochen, damit alles nach einem Einbruch aussieht. Und Sie haben sich anschließend nicht einfach davongeschlichen, sondern sind während der gesamten Ermittlungen dageblieben, um keinen unnötigen Verdacht zu erregen. So … Jetzt schauen wir uns mal Whit an. Das war vor Ihrer Zeit, aber bei einer Mission hat er einmal einen ehemaligen Gestapochef getötet, indem er ihm in die Genitalien geschossen hat. Dabei hätte er dem Kerl eigentlich ein Gift injizieren sollen, das sich im Körper binnen zwei Minuten auflöst und deswegen nicht nachgewiesen werden kann. Er hat behauptet, die Giftampulle sei zerbrochen. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass es sich um einen Racheakt handelt, wenn man einem Mann in den Unterleib schießt und ihn verbluten lässt. Tatsächlich könnte Whit mit dieser Aktion spätere Missionen gefährdet haben.«
    »Aber vielleicht ist die Ampulle ja wirklich zerbrochen. Da draußen läuft nicht immer alles so wie geplant.«
    Der leutselige Ausdruck verschwand von Mallorys Gesicht. »Oh, tut mir leid, ich habe da etwas Wichtiges vergessen. Whit hat dem Mann mit Blut ein Hakenkreuz auf die verdammte Stirn gemalt und dann noch die Frechheit besessen, mich zu fragen, ob das zu subtil gewesen sei.«
    Reggie musste sich ein Grinsen verkneifen. »Oh.«
    »Ja, genau, oh . Das war ein Fest für die internationale Presse und hat in der Folge davon unsere zukünftige Arbeit erheblich erschwert. Mr Beckham und ich hatten eine äußerst hitzige Diskussion deshalb.«
    »Dessen bin ich sicher.«
    »In Hubers Fall wissen wir bereits, dass man glaubt, er sei gestorben, als er versucht hat, Sex mit der schönen Barbara zu haben, und dass sie aus Angst vor den Konsequenzen geflohen sei. Niemand hakt da nach, denn der Mann war immerhin sechsundneunzig Jahre alt und ist offenbar glücklich aus dieser Welt geschieden.« Der Professor konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Aber wir haben einen Vorteil in diesem Fall. Die Welt hat keine Ahnung, dass Evan Waller Fedir Kuchin ist. Selbst wenn er unter mysteriösen

Weitere Kostenlose Bücher