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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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keine Zeit, um den Namen des Teilnehmers zu überprüfen«, erwiderte er. »Aber sie kamen alle von derselben Nummer – 555-76   51.«
    Plötzlich hatte Brenna einen trockenen Mund. »Ich kenne diese Nummer«, stieß sie heiser aus.
    Â»Und wem gehört sie?«
    Brenna atmete tief ein und langsam wieder aus. »Sie gehört zum Faxgerät eines Seifenopernstars.«

28
    Der Verkehr war grauenhaft, was aber nicht zu ändern war. Es war sechs Uhr abends, und zusammen mit genügend Pendlern, um erfolgreich eine Diktatur irgendwo in der Dritten Welt zu stürzen und ein mittelgroßes Land neu zu bevölkern, quälte Brenna sich über die Autobahn.
    Sie fragte sich, ob vielleicht auch Willis Garvey irgendwo in dem Gedränge steckte, denn sie hatte mindestens ein Dutzend schwarz schimmernder Esplanades gesehen, als sie den West Side Highway Richtung Autobahn hinaufgekrochen war, und seit sie die Stadt hinter sich gelassen hatte, hatte sich die Zahl der SUV s nicht nur verzehn-, sondern mindestens verzwanzigfacht.
    Garvey hatte angeblich bis sechzehn Uhr gedreht und sich dann sofort auf den Weg zurück nach Tarry Ridge gemacht, weil dies einer der Abende mit seinem Sohn und seiner Tochter war. Das zumindest hatte seine Haushälterin Morasco am Telefon erzählt. Die Stimme eines Polizisten, die durch einen Hörer drang, hatte sie anscheinend deutlich weniger gestört als das Erscheinen einer fremden Frau vor ihrer Tür, die von ihr hatte wissen wollen, ob es vielleicht eine Verbindung zwischen ihrem Boss und einer ermordeten Hausfrau gab.
    Sechzehn Uhr. Morasco und Brenna waren davon ausgegangen, dass es vielleicht vierzig oder fünfundvierzig Minuten dauern würde, bis er abgeschminkt und wieder in seinen normalen Straßenkleidern wäre, und dann noch einmal eine halbe Stunde, bis er sich von seinen Kollegen verabschiedet und seinen Wagen geholt hätte und auf dem Weg nach Hause war. Deshalb käme er wahrscheinlich gegen sechs zu Hause an.
    Das kam Brenna gerade recht. Maya hatte ihr um fünf gesimst, dass sie noch mal bei Larissa übernachten wollte, und im Gegensatz zum letzten Mal hatte sie sofort ja gesagt. Sei brav , hatte sie knapp zurückgesimst, und hüte dich vor ihrer Mom hinzugefügt.
    Da sie Morasco um sechs bei Garvey treffen wollte, hatte sie ihren Wagen aus der Garage geholt, sich von Trent verabschiedet und auf den Weg gemacht, wo sie inzwischen seit über einer Dreiviertelstunde in der Hölle des Berufsverkehrs gefangen war. Und jetzt schob sich auch noch ein gottverdammter goldener Chevy Cavalier wie ein erregter Brahmabulle von hinten an sie heran. »Wenn du noch ein bisschen näher kommst, landest du auf meinem Vordersitz«, murmelte sie erbost in ihren Rückspiegel.
    Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Zehn nach sechs. Seufzend rief sie bei Morasco an, doch auf seinem Handy sprang die Mailbox an. »Gehen Sie ruhig schon mal alleine rein, wenn Sie nicht schon drinnen sind. Der Verkehr ist einfach grauenhaft.«
    Kaum aber hatte sie aufgelegt, als sie Licht am Ende des Tunnels sah. Knapp eine halbe Meile vor ihr teilte sich die Autobahn, und ein Teil der Autos fuhr Richtung Whitestone Bridge, während der andere den Merritt Parkway nahm. Die meisten Wagen fuhren Richtung Whitestone, Brenna aber musste auf den Parkway abbiegen.
    Dem Himmel sei Dank. Dort hätte sie endlich freie Fahrt.
    Kaum dass die Straße etwas freier war, trat sie aufs Gaspedal, doch der Cavalier blieb weiter direkt hinter ihr, als hätte er keine andere Wahl. »Fahr doch auf die Überholspur!«, brüllte sie.
    Sie beschleunigte noch mehr, und genau in diesem Augenblick beherzigte der Cavalier den Ratschlag, scherte aus und rammte dabei ihre Stoßstange. »Verdammt noch mal!« Sie lenkte ihren Sienna auf die Standspur und schaltete die Warnblinklichter an. Hatte sie an diesem Tag nicht schon genug Ärger gehabt? In der sicheren Erwartung, dass der Cavalier verschwunden war – schließlich hatte ein Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ihr gerade noch gefehlt –, blickte sie sich um. Okay, zumindest hielt er ebenfalls.
    Scheint ein Mietwagen zu sein, ging es ihr durch den Kopf, während sie aus ihrem Wagen stieg, um sich den Schaden anzusehen. Irgendein auswärtiger Idiot, der die Unfallversicherung bezahlt hat und auch etwas davon haben will.
    Aber warum musste gerade jetzt so was passieren? Ausgerechnet

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