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Dornteufel: Thriller (German Edition)

Dornteufel: Thriller (German Edition)

Titel: Dornteufel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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musste. Weil Sie unser neuestes Produkt nicht schon beim ersten Mal benutzt haben …«
    »Ist es … war eine Creme schuld daran?«
    »Wir haben einen ganz besonderen Wirkstoff für diese Creme entwickelt, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Er wirkt nicht nur lokal, sondern beeinflusst den gesamten Organismus. Eine kleine Menge, irgendwo auf die menschliche Haut aufgetragen, genügt. Rein rechtlich gesehen handelt es sich dabei natürlich um ein Medikament und nicht um Kosmetik. Aber sei’s drum. Ihre dämliche Schwester hat den ersten Tiegel mit der Creme geklaut, nicht wahr? Nur weil er teuer aussah.«
    »Moira?« Rebecca schüttelte abwehrend den Kopf.
    »Genau, Moira hieß die kleine, dumme Gans, die meinen Ehemann angebaggert hat. Nicht, dass Sie einen Deut besser wären. Sie haben Ihre Schwester rausgeschmissen, als es Ihnen zu bunt wurde, oder?«
    »Moiras Auftrag in Paris war abgeschlossen«, antwortete Rebecca automatisch. Diese Version glaubte sie inzwischen fast selbst.
    »Aus Rache dafür hat Ihre Schwester die schöne teure Creme mitgehen lassen. Das war ihr Pech. Sie haben beide trockene Haut, und Ihre Schwester meinte wohl, dass es ungerecht sei, dass Sie sich bessere Cremes leisten können als sie. Und das, wo sie doch als Model darauf angewiesen war, makellose Haut zu haben. Sie dachten beide, die teure Creme sei ein Geschenk von Noël, nicht wahr? Aber es war eine Liebesgabe von mir. Seine Handschrift zu fälschen ist meine leichteste Übung. Ich wollte die paradoxe Wirkung, die einige unserer Probanden erschreckenderweise in Greise verwandelt hat, auch mal an Ihnen ausprobieren.«
    Rebecca schwieg entsetzt. Es stimmte, musste stimmen – denn es erklärte alles. Dabei war ihr das mit der Creme von Noël nicht einmal aufgefallen. Moira hatte auch andere teure Kosmetika, ein paar Kleidungsstücke und Schmuck von ihr mitgehen lassen. In Moiras Apartment in New York hatte sie nichts mehr davon gesehen, wahrscheinlich war es in der Pfandleihe gelandet. Sie hatte überlegt, ob sie es diesem Cop, Ferland, erzählen sollte, sich aber dann dagegen entschieden. Vielleicht war das ja ein schwerer Fehler gewesen.
    »Moira sah so furchtbar alt aus, weil sie die Creme benutzte, die Sie mir zugedacht hatten?«, fragte Rebecca mit belegter Stimme.
    »Falls es Sie tröstet: Inzwischen sehen Sie fast schon genauso runzelig aus wie Ihre Schwester.«
    Rebecca fasste sich instinktiv an die Wange. Schuppige, lockere Haut … mitnichten besser als am Vortag. Sie sah den Triumph in Catherines Gesicht. Das war ihr Werk, und sie würde dieses Spiel gewinnen: diese durch und durch bösartige Person mit den eingefroren aussehenden Gesichtszügen einer Puppe.
    »Wenn Noël erfährt, was Sie mir angetan haben, wird er mich rächen.«
    »Er wird es nicht erfahren.«
    »Ich werde es ihm sagen, daran können Sie mich nicht hindern. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue.« Rebecca ging langsam rückwärts. Als der Ständer mit dem Tropf sie behinderte, zog sie den Schlauch mit einem Ruck von der Braunüle.
    »Gar nichts werden Sie! Sie sind suizidgefährdet, wie Ihre Schwester.«
    Rebecca lief in Richtung Tür, doch Catherine war schneller. Sie hielt jetzt eine kleine silberne Pistole in ihrer Hand. Rebecca hätte nicht gedacht, dass eine Waffe sie in ihrer jetzigen Lage noch aufhalten würde, doch sie erstarrte.
    »Zurück. Sie wollten doch die Aussicht bewundern.«
    »Erschießen Sie mich doch!«, forderte Rebecca sie mit belegter Stimme auf.
    »Wenn ich Sie erschieße, muss ich Sie irgendwo in den Bergen beseitigen lassen. Tiere würden Ihren Körper finden, an ihm fressen, ihn zerreißen und einzelne Stücke in der Gegend verteilen. Und irgendwann würde ein Wanderer einen Handwurzelknochen oder den Schädel von Ihnen finden. Wenn wir es auf meine Weise erledigen, haben Sie noch einen Freiflug und eine schöne Beerdigung.«
    »Als ob mich das interessieren würde«, sagte Rebecca, doch sie war unfähig, sich zu rühren.
    »Vielleicht interessiert Sie, dass man nach einem Schuss mit einer 38er nicht zwangsläufig gleich tot ist. Kommt darauf an, wo ich hinziele. Sie könnten wieder aufwachen, schwer verletzt in einer Felsspalte, bei ein paar anderen Leichen …«
    »Das würden Sie nicht tun«, protestierte Rebecca.
    »Raus auf den Balkon!«, befahl Catherine.

32. Kapitel
    S T . B ASSIÈS , F RANKREICH
    Julia versuchte sich die Stelle einzuprägen, an der sie Robert zurücklassen musste. Es gab keine

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