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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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nicht, dass der Jun­ge ein­fach wei­ter­grins­te, während er auf das große Altar­kreuz stier­te. Und nun hat­te sich ein­deu­tig et­was Krank­haf­tes in sein Lächeln ge­schli­chen.
    Als Sin­ger bei dem klei­nen Fens­ter ne­ben der Tür an­kam, fiel ihm auf, dass er Len­as Fra­ge gar nicht be­ant­wor­tet hat­te. Die Fra­ge näm­lich, ob al­les gut wer­den wür­de.

Que­re­len
     
     
    D ie Dorf­be­woh­ner, die im­mer zahl­rei­cher zu­sam­men­ge­strömt wa­ren, wur­den all­mäh­lich un­ru­hi­ger. In­zwi­schen hat­ten sich über zwei Dut­zend Men­schen in ei­nem lo­sen Halb­kreis vor dem Ein­gang zur Kir­che ver­sam­melt, und das wa­ren nur die­je­ni­gen, die Sin­ger von sei­nem Pos­ten am Fens­ter aus se­hen konn­te. Die ge­sam­te Be­völ­ke­rung des Dor­fes, so schi­en es, war auf schwan­ken­den Bei­nen vor der Kir­che zu­sam­men­ge­strömt.
    Im­mer wie­der voll­führ­ten sie zucken­de Ge­bär­den und krümm­ten sich wie un­ter Schmer­zen zu­sam­men, reck­ten die Hälse und streck­ten ihre ver­krümm­ten Hän­de zum Ein­gang der Kir­che hin. Und sie be­gan­nen, Ge­räusche zu ma­chen. Sie jaul­ten, brab­bel­ten, mur­mel­ten und schri­en hin und wie­der lei­se auf. Doch al­les, was sie von sich ga­ben, wa­ren un­ver­ständ­li­che Lau­te.
    Und dann pas­sier­te et­was mit der brü­net­ten Frau in dem ge­blüm­ten Ne­gligé, die bis­her ge­nau wie die an­de­ren zur Kir­che hin­über­ge­starrt hat­te. Sie blin­zel­te, schüt­tel­te sich und schau­te sich schließ­lich um, ver­wirrt und ori­en­tie­rungs­los. Sin­ger hat­te den Ein­druck, als er­wa­che sie aus ei­nem tie­fen Schlaf.
    Ihre Hand fuhr nach vorn und traf mit vol­ler Wucht das von Ge­schwüren über­säte Ge­sicht des Pa­stors. Eine ocker­far­be­ne Flüs­sig­keit spritzte aus dem dich­ten Feld der Pus­teln, die sei­ne ge­sam­te rech­te Ge­sichts­hälf­te be­deck­ten. Der Mann stieß einen wüten­den Grunz­laut aus, dann fuhr er vollends her­um. Sei­ne dür­ren Arme schos­sen vor, pack­ten die Frau bei den Haa­ren und zogen ih­ren Kopf in ei­ner ein­zi­gen kraft­vol­len Be­we­gung zu sich her­an und her­un­ter. Als sie ge­beugt und tau­melnd vor ihm zum Ste­hen kam, riss er sein Knie nach oben und trat der wehr­lo­sen Frau ein paar Mal mit vol­ler Wucht in den Un­ter­leib.
    Der letzte Tritt riss sie von den Bei­nen – der Pa­stor ließ ihr lan­ges Haar los und sie krach­te vor ihm auf den Bo­den. Sie öff­ne­te den Mund, wie um zu schrei­en, aber dazu kam sie nicht. Der Schuh des Pa­stors fuhr auf ih­ren Hin­ter­kopf her­ab, und mit sol­cher Wucht, dass er ihr das rech­te Joch­bein brach und ihre Nase zu ei­nem blu­ti­gen Klum­pen platt­drück­te. Er trat er­neut zu und ent­fern­te da­mit die meis­ten ih­rer Schnei­de­zäh­ne, die in win­zi­gen Stück­chen in ih­ren blu­ti­gen Ra­chen rie­sel­ten wie ein klei­nes, kal­zi­um­hal­ti­ges Schnee­ge­stö­ber. Al­les, was da­nach aus ih­rem Ge­sicht kam, wa­ren Un­men­gen Blut, klei­ne Kno­chen­split­ter und lei­se gur­geln­de Lau­te, die im Schnee ver­sicker­ten. Aber nicht für lan­ge.
    Der Pa­stor pack­te die Frau er­neut am Haar­schopf und riss sie nach oben, so­dass Sin­ger ihr zer­stör­tes, blu­ten­des Ge­sicht se­hen konn­te. Fast so als wol­le der Pa­stor, dass Sin­ger es sah, al­les ganz ge­nau er­ken­nen konn­te.
    Die Frau leb­te noch, aber ihr Wi­der­stand war nun merk­lich schwächer ge­wor­den. Der Pa­stor hielt sie mühe­los an sei­nem dür­ren Arm vor sich, wo sie einen Mo­ment bau­mel­te wie eine zu groß ge­ra­te­ne Stoff­pup­pe. Ihr Kopf hob sich und sie keuch­te und hus­te­te Blut auf ihr Nacht­kleid und in den Schnee zu ih­ren Füßen.
    Der Pa­stor biss zu. Mit ei­ner ein­zi­gen Be­we­gung fuhr sein weit ge­öff­ne­ter Mund nach vorn und biss be­herzt in den Ober­arm der Frau. Und nun schrie sie – stieß spit­ze, un­na­tür­li­che Lau­te aus, während sie sich un­ter dem fes­ten Griff des Pa­stors vor Schmer­zen krümm­te. Der Kopf des Man­nes ruck­te zu­rück. Un­ter­halb der Schul­ter der Frau fehl­te ein großes Stück, dass er mit has­ti­gen Kau­be­we­gun­gen her­un­ter­schlang. Blut spru­del­te in ei­nem brei­ten Strom aus der weit

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