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Drachen-Mädchen

Titel: Drachen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Irene zu ihr.
    »Ich frage mich, was der Unglücksfluch für einen Zombie für Auswirkungen haben mag«, bemerkte Chem. »Es kann nichts Gewöhnliches sein, kein Schlangenbiß oder Sturz…«
    »Möglicherweise zeigt der Fluch überhaupt keine Wirkung«, wagte Irene zu vermuten. »Für uns wäre es ein Unglück, verletzt zu werden oder zu sterben, aber ein Zombie ist bereits tot oder halbtot. Viele Leute würden das als schlimmstes Unglück ansehen, nämlich ein Zombie zu werden, aber das ist Zora ja schon.« Sie wandte sich zu dem Zombiemädchen um. »Was bedeutet dir Unglück?«
    »Nccchhhtsss«, erwiderte Zora.
    »Nichts«, stimmte Irene ihr zu. Also hatte sie recht gehabt: Zora litt bereits unter dem schlimmsten aller Unglücksfälle. Der Fluch war folglich bedeutungslos.
    Aber ganz sicher konnte man sich da nie sein.
    »Ich glaube, wir sind dem Python entkommen«, sagte Chem. »Aber jetzt bewegen wir uns in die falsche Richtung, nämlich bergab.«
    »Wir müssen vorher auch schon in die falsche Richtung geritten sein«, versetzte Irene. »Wahrscheinlich sind wir zu weit nach Norden abgekommen und dabei ins Revier des Python gelangt.«
    »Nein, wir sind genau auf Kurs geblieben«, widersprach Chem. »Der Python befindet sich gerade auf dem Südgipfel. Wahrscheinlich versucht er, auf diese Weise in sein ursprüngliches Gebiet zurückzukehren. Damit haben wir nur nicht gerechnet. Es ist schon lange her, seit er verbannt wurde, und solche Dinge ändern sich eben.«
    »Na gut, dann wissen wir es eben jetzt«, sagte Irene. »Ich habe keine Lust, noch einmal diesem Blick zu begegnen. Wir müssen also einen anderen Weg bergauf suchen. Vielleicht können wir dann oberhalb der Schlange wieder auf unsere geplante Strecke einschwenken, damit die Jungs uns finden.«
    Chem projizierte ihre Karte. »Wir können an der Orakelhöhle vorbei«, sagte sie. »Das ist kein allzu großer Umweg.«
    So machten sie sich auf den Weg. Das Gebirge wurde immer zerklüfteter, bis sie schließlich an Erdrisse und Spalten gelangten, aus denen betäubende Dämpfe emporstiegen. Hastig ritten sie weiter, um nicht mehr als nötig davon abzubekommen. »Das Orakel atmet die Dämpfe ein und macht dann verrückte Prophezeihungen, die immer wahr werden, wenn ich mich recht erinnere«, bemerkte Chem. »Aber das können wir auf unserer Mission wirklich nicht gebrauchen.«
    »Allerdings nicht«, pflichtete Irene ihr bei. »Mag ja sein, daß die Herrschaften auf dem Parnaß sich gerne von den Dämpfen verrückt machen lassen, aber wir sind da vernünftiger.« Sie hoffte nur, daß das auch stimmte.
    Sie umgingen das Höhlengebiet und gelangten in eine etwas flachere Gegend. Schon bald waren sie wieder ganz in der Nähe ihres ursprünglichen Wegs. Da sie keine Hufspuren Xaps erblickten, schritten sie langsamer weiter, damit die Männer sie einholen konnten, wenn sie auf ihren Pfad stießen.
    Da ertönte Geschrei im Norden. »Ich glaube, das bedeutet neuen Ärger«, sagte Chem grimmig.
    Bisher hatte der Parnaß ihnen nur Unannehmlichkeiten bereitet! »Die Mänaden«, meinte Irene. »Sie jagen hinter ihrer Beute her. Wir hätten uns eigentlich denken müssen, daß die Männer den Weinquell nicht anzapfen können, ohne seine Bewacherinnen auf sich aufmerksam zu machen.« Aber es war mutig von ihnen gewesen, es zu versuchen, wie sie sich selbst eingestehen mußte.
    »Wir können uns nicht verstecken, bevor wir wissen, ob Xap, Xavier und Grundy nicht Hilfe brauchen.«
    Irene warf einen Blick über die Schulter. »O weh, der Python verfolgt uns wieder!«
    »Habt Ihr irgendeine geeignete Pflanze zur Verfügung?« fragte die Zentaurin nervös. »Ich mag es nicht, gleich zwischen zwei Scheußlichkeiten eingekeilt zu sein.«
    Irene blickte in ihren Beutel. »Langsam gehen meine Vorräte zur Neige, aber die hier müßten genügen.« Sie schleuderte mehrere Samen auf den Boden. »Wachst!«
    Hastig keimten Pflanzen empor und verteilten sich in einem relativ weitem Umkreis.
    »Was sind das denn für welche?« fragte Chem und blickte vor und zurück.
    »Etwas, um beide Gefahren abzulenken, wie ich hoffe – Horenhunde und Schlangenwurz.«
    Chem musterte die zornigen Hunde- und Schlangenköpfe auf den Pflanzenstengeln. »Stellen die für uns nicht eine mindestens ebenso große Bedrohung dar wie für unsere Feinde?«
    »Nein, Schlangenwurz beißt nur Schlangen, und Horenhunde beißen nur…«
    Da erblickten sie den Hippogryph, der mit mächtigen Bewegungen bergauf

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