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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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ihn, dass dessen Mütze vom Kopf flog. Auch in seinen Facettenaugen lag ein beunruhigender Schimmer.
    „Es geht schon los“, murmelte Hanissa furchtsam. „Sie verlieren die Beherrschung.“
    „Nicht alle“, widersprach Bruder Barthian und deutete auf drei andere Xix, die beherzt einschritten und die Kämpfenden trennten. „Manche der Xix sind besonnener als andere.“
    „Aber es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis die alle durchdrehen, oder?“, fragte Tomrin.
    Die Miene des Priesters verdüsterte sich. „Ich fürchte, ja. Umso wichtiger ist es, dass etwas unternommen wird.“
    Barthian wandte sich an Ritter Ronan und raunte ihm etwas zu. Der schaute zu Tomrin und Hanissa hinunter. Die Miene von Tomrins Vater verriet Sorge. Bestimmt hatte er sich diesen Vormittag vollkommen anders vorgestellt.
    Noch waren die Angst und Verwirrung der meisten Xix stärker als ihr Zorn. Keiner von ihnen näherte sich den Gästen aus den anderen Vierteln Bondingors offen feindselig. Dennoch rückten die Elfen, Zwerge und Menschen unwillkürlich zusammen. Ihnen war klar, dass sie sich in einem Bau, in dem an die zweitausend Insekten zunehmend den Verstand verloren, in höchster Gefahr befanden.
    „Ich sage, wir kämpfen uns den Weg frei!“, knurrte einer der Zwerge und packte grimmig seine Streitaxt, die zwar kunstvolle goldene Verzierungen aufwies, aber nichtsdestotrotz eine beeindruckende Waffe war.
    „Ich bin dabei!“, grollte der Minotaur.
    „Wir dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren“, wandte einer der Elfen ein. „Die Xix sind nicht unsere Feinde.“
    „Und wie lange wissen die das noch?“, fragte der Zwerg herausfordernd. „Ich will jedenfalls nicht mehr hier wie auf dem Präsentierteller herumstehen, wenn die Insekten Lust darauf bekommen, uns die Finger um den Hals zu legen.“
    „Vielleicht können wir noch zu einer Einigung finden“, meinte Baron Berun. Der rundliche Fürst der Stadt wirkte erstaunlich gelassen. Entweder begriff er nicht ganz, was um ihn herum geschah, oder er war mit einer unerschütterlichen Zuversicht gesegnet.
    „Ja, vielleicht“, stimmte Ritter Ronan ihm zu.
    Tomrin, der mit Hanissa dem Gespräch bislang stumm gelauscht hatte, bemerkte eine Bewegung auf der Tribüne. „Vater“, warnte er. „Der General kommt mit Soldaten.“
    Ritter Ronan und die anderen Würdenträger wandten sich um. Tatsächlich näherte sich Qalrx mit einigen anderen Xix, die mit langen Speeren bewaffnet waren und überhaupt nicht mehr so freundlich wirkten wie noch die Wachen, die Bruder Barthian, Hanissa und Tomrin zuvor am Eingang begrüßt hatten.
    „Und nun gesteht!“, zischte der Xix-General. „Wer von Euch hat den Attentäter geschickt?“
    „General, niemand von uns ist dafür verantwortlich“, erwiderte Ritter Ronan entschieden. „Es wäre doch auch sehr dumm von uns gewesen, als Gäste an dieser Zeremonie teilzunehmen, wenn wir gleichzeitig vorgehabt hätten, den Xix zu schaden.“
    Der Xix-General richtete sich drohend auf seinen vier Hinterbeinen auf und blickte grimmig auf Tomrins Vater hinunter. „Es wäre sehr trickreich von Euch, genau das zu tun. Niemand soll Euch verdächtigen. Aber mich täuscht Ihr nicht.“
    „General Qalrx, wir möchten Euch wirklich helfen, dieses Problem zu lösen und den Entführer der Königinlarve zu finden“, meldete sich Baron Berun zu Wort. „Aber Ihr müsst auch ein wenig einsichtig sein.“
    „Genau“, brummte der Zwerg mit der Streitaxt. „Denn wenn Ihr uns etwas zuleide tut, dann gibt es einen Aufstand im Zwergenviertel. Dann brennt Euer Bau, das könnt Ihr mir glauben.“
    Tomrins Vater warf dem Zwerg einen tadelnden Blick zu. „Spart euch derartige Drohungen, Steinrat Erzfinder. Sie sind wirklich nicht hilfreich.“ Er richtete sich wieder an Qalrx. „Wir wollen keinen Aufruhr in Bondingor. Lasst uns vernünftig miteinander reden, General, solange es noch geht.“
    Der Xix klickte unruhig mit seinen Kauwerkzeugen. In Tomrins Augen hatte er sichtlich Mühe, dem Wunsch Ritter Ronans nachzukommen und vernünftig zu bleiben. „Was wollt Ihr?“, fragte Qalrx.
    Tomrins Vater warf einen raschen Blick durch die Hauptkammer. Sie hatte sich deutlich geleert. Aber immer noch liefen viel zu viele Xix aufgeregt durcheinander, als dass man sich hätte sicher fühlen können. „Bringt uns an einen Ort, an dem wir in Ruhe reden können. Erlaubt dem Baron, einen Brief zu schreiben, um die Stadtgarde von Bondingor, die sich sicher schon vor dem

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