DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)
nicht, starrte einfach nur ins Leere. Mia stellte sie ab und ging zurück zu Seath. Eine ekelhafte Spannung lag in der Luft, zunehmende Unsicherheit zwischen den vier Gefährten.
Kapitel 33
Eric bemerkte eine Veränderung. Seine Gedanken begannen endlich, sich zu entspannen, nachdem er den blauen Drachen geweckt und sich zusammengerissen hatte. Das Fieber würde bleiben. Er hörte es wie aus weiter Ferne das leise Schluchzen seines Freundes. Er hasste dieses Zerwürfnis, das drohende Ende ihrer Freundschaft durch seine Träume. Eric wusste nicht, warum er so empfand, konnte sich nicht erklären, aus welchem Grund er diese Träume hatte. Er gedachte nicht, auch nur das Geringste an der Verbindung zu Jack zu ändern, genauso wenig, wie er der das tun würde. Jack begann zunehmend an Erics Leiden zu verzweifeln und Eric fühlte sich schuldig. Diese Gefühle der Angst, der Wut und der Verzweiflung die sich daraus ergaben, begannen sich innerlich breit zu machen. Wenn nicht bald etwas geschah, das Hoffnung rechtfertigte, würde es zu Ende gehen. Eric stolperte über einen weiteren Gedanken. Genau das würde der Herrscher wollen, sie trennen. Auf diese Weise zu gewinnen war einfach, wenn sie jetzt nicht stark wären. Er nahm Jack in den Arm und versuchte vollständig in sein eigenes Bewusstsein zurückzukehren.
Die Schokolade war noch heiß, als er sie nach mehreren Minuten zu sich nahm. Verwunderlich bei der Eiseskälte. Jack fühlte sich besser, gleich nachdem Eric wieder zu sich gekommen war. Eric hatte sich nicht vergessen, schien die Zeichen seines Traumes zumindest in einer Hinsicht zu ignorieren. Und er vertraute immer noch auf die Unbesiegbarkeit ihrer Freundschaft. Jack versuchte abzuwiegen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass einer der Anderen zum Verräter würde. Aber das konnte er nicht.
Nachdem sie das Zelt abgebaut und sich mit abgekochtem Wasser gewaschen hatten, machten sie sich auf den Weg. Eric hatte keine Lust zu fliegen. Er mühte sich immer noch mit dem schweren Gedanken des Vertrauens ab. Warum hatten weder Mia noch Seath ihm von dem letzten Blick erzählt? Das hätte doch nichts verändert? Er hätte vielleicht besser damit umgehen können. Aber sie schienen nicht daran interessiert, ihm wenigstens etwas von seinen Schmerzen abzunehmen. Noch während er das dachte, verfluchte er sich. Wie konnte er nur an ihnen zweifeln? Sie hatten ihn beide aufgenommen, lehrten ihn alles, was er brauchte. Er konnte sich nicht auf diese Art und Weise des Denkens bei ihnen bedanken. Eric und Jack gingen nebeneinander, beide schweigend und die Landschaft genießend, soweit das möglich war.
Eric spürte ein unangenehmes Kribbeln in der Magengegend. Er wusste, dass sie beobachtet wurden. Sicher schon länger. Seine Kräfte waren wieder vollständig zurückgekehrt doch er hatte trotzdem den Eindruck, noch angeschlagen zu sein. Das Fieber war kein normales. Er teilte seine Gedanken mit Seath und Mia, nachdem er Jack seine Eindrücke mitgeteilt hatte. Der wirkte nicht beunruhigt.
„Sie werden suchen, damit wissen, dass wir kommen. Ich sie nichts gesagt, aber auch sie haben Aufpasser.“
„Was sollen wir ihnen denn sagen? Und mit wem werden wir reden?“
Eric hatte keine Ahnung, wer die nötigen Posten bei den Tieren einnahm, um sie vertreten zu können. Keine der vielen verschiedenen Rassen die es geben mochte verband er mit dieser Eigenschaft. Aber jetzt, wo sich so viele verschiedene zusammengetan hatten, musste es mindestens einen Leiter oder eine Leiterin geben, soviel stand fest. Sonst würden sich die Naturgesetze durchsetzen und die Tiere würden einfach das tun, was natürlich war. Groß würde klein fressen. Und die, die lieber friedlich wären, hätten alleine keine Chance. Jack nickte, als er die Gedanken seines Freundes bemerkte.
„Es geben einen Leiter. Aber es immer verschieden. Viele zusammenarbeiten, über zwanzig. Sie alle weise und alt, sie alle Leittiere für ihre Art. Es nur noch wenige Tierarten übrig, andere schon ausgestorben oder bei Herrscher.“
Das Zittern in Jacks Stimme verriet die fast grenzenlose Wut über die Macht des Herrschers, die im Begriff war, die Natur zu erledigen. Aber er verkniff sich die geplanten Schimpfwörter und achtete auf den Weg, der sich schmal an einer Steilwand entlang wand und noch weiter nach oben führte. Eric sah es in Jacks Gedanken, sie wären bald am Ziel. Er hoffte inständig, dass sie etwas erreichen würden, und dass die Tiere nicht so
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