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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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Adler, mit einem Flügelschlag hatte er ihn eingeholt und schwebte neben ihm. Der Vogel segelte ein paar Meter neben seinem Kopf dahin, den scharfen, grimmigen Blick nach unten gerichtet. Eric sah seine Gedanken und entdeckte tiefe Trauer darin.
    „Was war das? Warum sind all die Gerüche verschwunden?“
    „Weißt du, wo wir uns befinden? Weißt du, wo sich der Urwald befindet?“
    Eric wunderte sich über die Frage. Aber er wusste es nicht. Jack hatte ihm das nie genau gesagt. Und er hatte nach keinem Namen der Umgebung oder Ähnlichem gefragt. Aber nun, da er so über dem Wald hing, interessierte es ihn doch.
    „Nein, ich habe keine Ahnung. Bitte, sag mal. Ich wüsste es schon gerne…“
    „Der Wald hinter uns liegt auf dem vergessenen Berg, so nennen wir ihn. Er ist der höchste seiner Art, ein uralter Vulkan. Hinter ihm befinden sich die Anfänge des Eisgebirges, welches ihr zum sehr kleinen Teil durchwandert habt. Die Verbindung zwischen dem grauen Pass, das ist die Spitze der Bergkette im Eisgebirge in unmittelbarer Nähe des Vulkans, und diesen Wäldern, sind die Kalkhöhlen. Es gibt keinen anderen Weg hier her, keinen. Das graue Eis heißt so, weil die Asche der früheren Vulkanausbrüche tatsächlich darin zu finden ist. An manchen Stellen schimmert das Eis grau. Es ist der gefährlichste Pass überhaupt, da sich durch die impulsartig aufsteigende Erdwärme unzählige, unbezwingbare Lawinen lösen und weil man an manchen Stellen auf einer Eisdecke geht, die lediglich das Dach über einer beinahe endlos tiefen Schlucht bildet, welche von den Lavaströmen gegraben wurden. Du siehst also, ihr hattet mehr als Glück.“
    Eric nickte langsam, dachte an ihren Marsch durch den Schnee, die Übernachtung in der Felsspalte. Es kam ihm unwahrscheinlich und unwirklich vor, dass sie die Tücken des Passes so einfach ohne Probleme überstanden hatten. Er schickte dem Adler einen Gedanken.
    „Warum heißt es "der vergessene Berg"?“
    „Dazu komme ich gleich. Erst einmal zu deiner Frage, warum hier nichts mehr zu riechen oder zu hören ist. Im Moment fliegen wir über toten Wald. Sieh mal nach unten, da vorne.“
    Eric folgte der Anweisung und traute seinen Augen nicht. Das letzte Mal, vor wenigen Augenblicken, hatte er den Wald zum letzten Mal angesehen. Jetzt, als er den Blick vom verschwimmenden Horizont abwandte, sah er keine grünen Bäume mehr, sondern trübe Baumwüsten in herbstlichen Tönen. Die Farben der dritten Jahreszeit waren nicht bezaubernd und fesselnd wie jene, die er im dem Moment erlebt hatte, in dem die Bäume ihn ins Leben zurückgeholt hatten. Diese hier waren wie von einem gräulichen Schleier bedeckt, wirkten stumpf und…tot. In der Ferne erkannte er die absolut kahlen Stämme der letzten Bäume. Ein Anblick, der ihn traurig machte und gleichzeitig beeindruckte. Dieser Kontrast zwischen Leben und Tod. Sie beide waren die genauen Gegenteile, aber das eine konnte genau wie das andere sein. Der Adler drang in seine Gedanken ein und meinte:
    „Ich wusste, dass du so empfinden würdest. Der Berg heißt vergessender Berg, weil ihn der Herrscher vergessen hat. Er ist nie bis hierher vorgedrungen. Einige wenige des Rates sind mit der Natur verschmolzen, sind Eins mit ihr, ihrem Wesen, ihrer unerschöpflichen Kraft, dem Willen, immer Neues zu schaffen und immer wieder durchzudringen. Ich gehöre zum Beispiel dazu. Und Saja, und Iman, und Milian. Und du auch. Eine solche Kraft machte es uns möglich, die Gedanken des Herrschers mit Blick auf unseren fruchtbaren Wald zu verschieben. Auf diese tiefer gelegene Ebene. Das, was jetzt nur noch totes Holz ist, abgesehen vom Saum der Steilwand. Er kam hier her, mit einigen seiner Truppen, hunderttausenden Dienern, Spinnen, und vor allem Geiern. Sie wittern den Tod und das Leben. Fast so sicher wie Drachen.“
    Eric hörte zu und verspürte wieder den Zweifel an seinem Hörvermögen, doch er überwand ihn schnell. Nichts war unmöglich, gar nichts. Und hier schon gleich dreimal nicht. Der Steinadler betrachtete zufrieden die Gedanken seines riesenhaften Gefährten. Dann fuhr er fort:
    „Die Spinnen sind schon lange in seinem Besitz, sie wollten sich nicht mit uns verbünden also konnten wir ihnen nicht helfen. Du siehst also, wir würden den fatalsten Fehler der Geschichte begehen, ließen wir uns von privaten Rachegefühlen gegenüber anderen Individuen oder der Unwilligkeit zu teilen leiten, nur, um uns nicht mit denen zu vereinen, die vielleicht ganz

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