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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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unten in der Nahrungskette stehen, oder einem sonst als natürlicher Feind begegnen. Der Herrscher konnte ganz einfach die Kontrolle über die Spinnen gewinnen, innerhalb eines Monats waren sie alle ohne Ausnahme aus dem Wald verschwunden. Das hatte einen katastrophalen Abfall der Anzahl bestimmter Tierarten zur Folge, deren eigener Kreislauf mit den Spinnen zusammenhing. Selbst Pflanzen waren betroffen. Jedes Mal, wenn eine Art verloren geht, werden wir um ein Vielfaches verwundbarer. Den Geiern erging es nicht anders. Viele sind faul, warten auf den Tod statt Lebendes zu jagen. Sie wollten den Tod schon immer und nun bekommen sie ihn auch. Mittlerweile ist der Herrscher stärker. Ein einziges, weiteres Individuum mit genügend Intelligenz und Erinnerungen reicht, nur eines muss sich ihm zuwenden oder von ihm gefangen werden. Dann wird er uns finden.“
    Eric sah die Bilder der Zerstörung und Ausrottung jedes Tieres vor seinen Augen, das es nicht geschafft hatte, rechtzeitig aus dem tiefer gelegenen Wald zu entkommen. Der Gedanke, dass die kilometerhohe Steilwand höchstens von ein paar wenigen Vogelarten überwunden werden konnte, machte ihm das Herz nur noch schwerer. Sie alle waren in einer Falle gestorben, in die Enge getrieben und ohne Ausweg. Unter ihnen rauschte eine verkohlte, mit Kratern und Asche übersäte Landschaft vorbei. Das Resultat einer Macht, die nichts Anderes als die pure, ziellose und machthungrige Zerstörung wollte. Nichts Anderes als das einzig Sinnlose. Zumindest sah es danach aus. In all diesem Elend nach einem Sinn zu suchen, brächte sicherlich noch mehr davon.
    Eric atmete flacher, der beißende Geruch von verbrannter Haut und schwelenden Fellhaaren lag in der Luft. Der Steinadler ließ sich ein ordentliches Stück nach unten sinken, Eric folgte ihm. Nichts war von der angenehmen und lebendigen Urwaldwärme zurückgeblieben, kein blauer Himmel. Nur kühle Luft und dunkle Wolken. Und die wurden immer schwärzer. Eric fragte beunruhigt:
    „Wo fliegen wir denn eigentlich hin?“
    „Zur Grenze.“
    „Was? Warum?“
    „Weil ich finde, dass du sie sehen solltest. Und das, was sich noch dort befindet.“
    Sie flogen schneller, über ihnen begannen die schwarzen Wolken, umher zu wirbeln, sie bewegten sich offenbar in riesigen Kreisbahnen, um irgendein Zentrum herum, das noch nicht zu sehen war. Das Sonnenlicht drang schwach durch diesen grauschwarzen, trägen Teppich hindurch, wurde fast vollständig aufgesaugt. Eric erkannte am Himmel weit vor ihnen den ersten von mehreren, gigantischen schwarzen Strudeln, die wie kleine Galaxien dort oben zu schweben schienen und sich drehten, je näher sie dem Zentrum kamen desto schneller wurde die Drehung. Noch leises Donnergrollen wurde hörbar. Der Adler fragte:
    „Kannst du mir von deinen Träumen erzählen?“
    Eric sah diese Frage und überlegte kurz. Ja, das konnte er, er wollte es. Aber von welchem zuerst? Der Adler sandte noch einen Gedanken.
    „Du kannst bei dem letzten aus der normalen Welt anfangen, das reicht bestimmt. Lass dir ruhig Zeit, es eilt nicht. Aber sprich nicht, denke.“
    Eric nickte, obwohl der Adler es gar nicht sehen konnte. Er überflog mit seinem Blick die Umgebung, hatte den Kopf zur rechten Seite gedreht und beobachtete einen weiteren der Strudel, der sich träge einige Kilometer weiter zu drehen schien. Eric grübelte. Ja, der letzte Traum aus der normalen Welt. Das sollte reichen. Er verschloss seine Gedanken für alles Fremde und öffnete sie für seinen Begleiter.
    „Es begann immer damit, dass ich über eine Eislandschaft flog, wahrscheinlich das ewige Eis. Die Eisplatten eben. Ich hatte keine Ahnung, was das unter mir für ein Schatten war. Aber jetzt weiß ich es ja.“
    Er warf einen Blick auf seinen, in der grauen Asche und im schwachen Sonnenlicht kaum sichtbaren, Schatten. Dann fuhr er fort:
    „Dann, ganz plötzlich, konnte ich Vibrationen wahrnehmen, so tiefe Impulse, dass ich sie gerade noch hören konnte. Als Mensch hatte ich sie vielleicht nicht einmal richtig gespürt, vielleicht wäre ich gleich daran gestorben. Sie waren so aggressiv, so derart gewaltig, dass ich mich am liebsten vor ihnen geschützt hätte. Sie klangen in jedem der Träume, wie ein viel zu schnelles Atmen, aber eben so tief…Tut mir leid, ich kann es nicht richtig beschreiben. Und dann kamen die Strudel und der Spiegel. Letzterer war die Grenze, dessen war ich mir im Traum bewusst. Und er war unendlich, ich erinnere mich an das

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