DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)
links gelernte Abläufe schnell zu koordinieren. Aber er gab nicht auf, und nach fast vier Stunden besiegte er Eric in einem kleinen Duell. Eric erkannte, wie durcheinander seine Gedanken waren und wie viel Konzentration es ihn kostete, gegen Reflex und Gewohnheit anzukämpfen, damit der Schwertkampf mit links funktionieren konnte. Er bewunderte Jack für so viel Disziplin.
Irgendwann kam Mia herein und meinte, dass sie für heute besser Schluss machen sollten, sonst würden sie noch an Übermüdung und Nährstoffmangel krepieren. Sie brachte ihnen beiden zwei Becher heiße Schokolade, gebackene Bananen mit Honig und jede Menge Kartoffeln und Reis, alles auf einem großen Tablett vor ihr schwebend. Sie aßen langsam, genossen es. Über elf Stunden am Stück hatten sie sich völlig verausgabt, Jack konnte sich kaum mehr rühren oder etwas in den Mund stecken. Erics Muskeln hatten sich schon nach dem Essen wieder erholt und er trug Jack auf seinem Rücken die Treppen hinunter zu ihrem Zimmer. Beide nahmen sie sich die Freiheit, in der riesigen Badewanne aus Granit ein Entspannungsbad zu nehmen. Der Stein war angenehm warm und das Wasser leicht salzig, duftete ein wenig nach Meer. Eric achtete auf Jack, denn der war so fertig dass er befürchtete, er könne einfach so im Wasser versinken und ertrinken. Als sie sich endlich ins Bett geschleppt hatten, dauerte es keine Minute mehr und beide schliefen tief und fest. Beide träumten von den Übungen und perfektionierten im Traum voller Begeisterung ihre Basistechniken, das Fundament für viele weitere Stunden Training und Kampf. Sie bemerkten gar nicht, dass der nächste Tag einfach an ihnen vorbei strich.
Kapitel 20
Ein dumpfes Pochen drang zu ihm durch. Wo war er eigentlich? Egal, es fühlte sich wunderbar warm und weich an, wen kümmerte es, wo er war? Das Pochen wurde lauter, klang aber so, als wäre es Meilen weit von ihm entfernt. Eine Stimme in ihm sagte, dass er aufstehen und die Tür öffnen solle. Welche Tür denn? Plötzlich glomm ein Bild in seinen Gedanken auf. Ein großer Raum, mit einem Kamin, in welchem ein ruhiges, lautloses Feuer brannte, und zwei großen Betten, in denen eindeutig jemand lag. Eric stöhnte. Ach ja, sie waren doch in dem Zimmer im Tempel. Er öffnete die Augen und war sofort hellwach. Das Klopfen an der Tür war geduldig, aber laut genug um auch Jack zu wecken. Er grummelte was von Ruhestörung und Folter, dann drehte er sich im Bett um und schickte Eric den Befehl die Tür zu öffnen. Der lachte, wickelte sich eines der bereitliegenden Handtücher um die Hüfte und watschelte zur Tür.
Draußen Stand Seath, die wieder eine Platte mit zwei Bechern heißer Schokolade trug. Eine Hand, die eindeutig zu Jack gehörte, schnappte nach dem mit der hellen Schokolade und schon bewegten sich die leisen Schritte wieder in Richtung Bett. Wie war er da so schnell raus gekommen?
„Guten Morgen ihr zwei. Gut geschlafen? Ach was frag ich…Zeit zum Aufstehen, ihr habt über zwei Tage lang geschlafen!“
Eric wollte gerade einen Schluck des flüssigen Wunders zu sich nehmen, als die Bedeutung der Worte ihm einen Ruck versetzte. Zwei ganze Tage? Nie hatte er so lange und so tief geschlafen…ohne vorher von Wächtern oder sonst was angegriffen worden zu sein.
„Tja, es war ein sehr hartes Training, ihr wart mehr als am Ende. Jack jedenfalls. Und du hast dich endlich mal vernünftig ausgeschlafen. Ich erwarte euch gewaschen und angezogen in meinem Büro, so nennt man das glaube ich…Bitte beeilt euch, wir haben eine Menge vor!“
Sie reichte Eric das Tablett und ging den kurzen Flur bis zur Tür. Eric hörte sie zugehen und schloss auch ihre Zimmertür. Dann stellte er die Tasse auf den Boden, streckte sich und stieß ein gedehntes Fauchen aus. Seine Muskeln waren vom langen Schlafen noch ein wenig steif. Jack verkippte beinahe seine Schokolade, als das bedrohliche Geräusch durch den Raum ging.
„Du mich nicht so erschrecken! Ich hassen Drachen in so kleinem Zimmer! Und du beinahe mein Schoko versaut!“
„Tut mir leid…Bitte beeil dich, Seath erwartet uns.“
Eric schnappte sich seine Sachen und wartete an der Tür, bis Jack endlich den letzten Rest seines kleinen Frühstücks mit dem kleinen Finger aus dem Becher gekratzt hatte. Sie gingen gemeinsam ins Badezimmer, dessen Eingang sich genau gegenüber ihrer Zimmertür befand. Eric fragte Jack, ob er sich zuerst waschen wolle. Der nickte und sprang in die Dusche, welche mit einem schicken
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