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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erstattet, kommt er mir ausgemergelter und erschöpfter vor. Er braucht einen Gehilfen, und sei es nur, um Botschaften zu übermitteln.«
    Als er merkte, dass Robinton ernsthaft über seinen Vorschlag nachdachte, setzte er hinzu: »Es gibt keinen Menschen, der Trailer kontrollieren könnte. Aber mit seiner überschüssigen Energie wäre er Nip gewiss von Nutzen.«
    »Eine ausgezeichnete Idee, Sebell. Ich frage mich, wieso ich nicht von selbst darauf kam.«
    Sebell lachte. »Du bist halt mit anderen Dingen beschäftigt, Meister.«
    Als Nip das nächste Mal die Harfnerhalle aufsuchte, rückte Robinton mit Sebells Vorschlag heraus.
    »Ich kenne einen jungen Burschen, der bei dir eine Menge lernen könnte, Nip.«
    Nip zog die Stirn kraus. »Ich reise am liebsten allein.
    Das ist sicherer.« Er wandte sich an Sebell, der Erfrischungen servierte. »Danke, Sebell, du hast genau das gebracht, worauf ich Appetit hatte.« Er nahm sich eine Fleischpastete und biss herzhaft hinein.
    »Ich finde, du solltest den jungen Trailer erst einmal 549
    kennen lernen, ehe du Hilfe kategorisch ablehnst«, beharrte Robinton.
    »Na schön, ich kann mir ja ein Bild von ihm verschaffen.«
    »Wenn du ihn nicht als deinen Gehilfen nimmst,
    muss ich ihn nach Keroon zurückschicken. Denn hier in der Harfnerhalle kann er seine … besonderen … Begabungen nicht recht entfalten. Klagst du nicht immer darüber, dass du nicht an mehreren Orten zugleich sein kannst? Mit einem gewitzten Helfer wäre dir in dieser Hinsicht ein kleines bisschen gedient. Wenn ich einen Assistenten brauche, dann benötigst du auch einen.«
    Nip holte tief Luft. »Ich bringe nicht gern jemanden in Gefahr, und in Fax' Machtbereich ist niemand mehr sicher, vor allen Dingen nicht ein Kurier mit gewissen … Nebentätigkeiten.«
    »Sieh dir Trailer erst einmal an«, schlug Robinton vor. »Wahrscheinlich sitzt er irgendwo und trommelt.«
    »Er ist draußen«, warf Sebell ein. »Ich erwischte ihn, wie er beim Portal herumlungerte und wissen wollte, wer so spät in der Nacht unseren Meisterharfner besucht.«
    Nip horchte sichtlich auf. »Das klingt ja schon recht vielversprechend.« Er ging hinaus und holte Trailer in Robintons Zimmer. Dort beschnupperten sich Nip und der Junge wie zwei misstrauische Hunde. Nach einer Weile erklärte der Kurier: »Wenn du uns bitte entschuldigen willst, Robinton, ich habe mit Trailer unter vier Augen zu reden.« Ohne viel Federlesens fasste er den kecken Bengel unter und bugsierte ihn zur Tür hinaus.
*
    Am nächsten Morgen teilte Nip Robinton mit, er habe dem Jungen den Namen »Tuck« verpasst und ihn zu
    seinem Gehilfen ernannt.
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    »Ich sagte dir, er ist ein Naturtalent«, entgegnete Robinton.
    »Wenn ich mit ihm fertig bin, ist er ein Meister seines Fachs.« Nip schnaubte durch die Nase. »Danke, Rob. Ich nehme ihn gleich mit auf meine nächste Mission. Dieses Mal geht es auf dem Rücken von Rennern los. Und wie jeder Bewohner von Keroon kann dieser Tuck reiten, als wäre er mit dem Tier verwachsen.«
*
    Im Verlauf der nächsten beiden Planetenumdrehungen wechselten sich Nip und Tuck ab, wenn es darum ging, der Harfnerhalle Bericht zu erstatten. Eines Nachts erschien Tuck unangemeldet in Robintons Büro und freute sich diebisch, als der Meister erschrocken von seiner Arbeit hochblickte.
    »Nip meint, es täte sich was in Burg Ruatha«, fiel Tuck mit der Tür ins Haus.
    »Tatsächlich?«
    Robinton war froh über die Ablenkung. Er korrigierte Arbeiten von Lehrlingen, und es fuchste ihn, wenn sie seinem hohen Standard nicht entsprachen.
    »Nun ja, dort läuft nichts mehr, wie es sein sollte.
    Mittlerweile hatten sie dort vier verschiedene Verwalter, und keinem Einzigen gelang es, die Burg Gewinn bringend zu bewirtschaften.« Tuck grinste breit. »Was immer sie anpacken, scheint zu misslingen. Offenbar sind sie vom Pech verfolgt. Und Fax ist nicht dafür bekannt, dass er Misserfolge durchgehen lässt.«
    »Hmm. Das ist ja interessant. Handelt es sich vielleicht um Sabotage oder eine verdeckte Form von Rebellion?«
    Tuck schnaubte durch die Nase, eine Geste, die er von Nip übernommen hatte. »Wer die Jammergestal-ten kennt, die in Ruatha herumwerkeln, kann sich das 551
    nur schwer vorstellen. Sie drücken sich vor jedweder Tätigkeit und rühren sich nur, wenn ein Aufseher mit einer Peitsche hinter ihnen steht. Fax hat einfach zu viele Burgen und zu wenig Leute. Das Einzige, was ihm nie auszugehen scheint, sind die Peitschen mit eingeflochtenen

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