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Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Titel: Drachenlanze - Die Erben der Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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Rücken aus der Sonne schob und Tyresian eine Hand auf
die Brust legte. Die Stimme des Zwergs klang erschreckend
ruhig.
»Raus, Elf«, sagte er zu Lord Tyresian und betonte jedes
einzelne Wort, »sonst zeige ich Euch, wozu ein erfahrener
Kämpfer fähig ist.«
»Du…!« plusterte sich Tyresian auf.
»Ich habe in der Schlacht gegen Oger gekämpft. Ihr habt
trotz Eüres Hochmuts keinerlei Kampferfahrung. Es ist
einfach, eine alte Frau und einen jungen Elfen zu beleidigen,
der es noch nicht wagt, die Verhältnisse in Qualinost zu
erschüttern, indem er Euch fordert. Hättet Ihr etwas dagegen,
statt dessen mit mir vorliebzunehmen?«
Tyresian sah finster auf den Zwerg herunter, wobei er
erstmals die abgenutzte Streitaxt zu bemerken schien, die wie
aus dem Nichts in Flints rechter Hand aufgetaucht war. Der
Griff war voller Kerben, doch die Runen der Macht auf der
flachen Klinge glänzten im Sonnenlicht, und die Klinge
schimmerte scharf genug, als könnte sie auch die härteste
Rüstung durchschlagen.
Der Elfenlord entspannte sich etwas.
Flint sprach jedoch weiter. »Vergeßt niemals, Lord Tyresian,
daß Ihr derjenige wart, der vorgeschlagen hat, daß die Jäger
den Graben überqueren und Xenoth – und mich, wenn ich mich
recht entsinne – auf der anderen Seite zurücklassen sollten.«
Tyresian wollte Einwände erheben, aber Flint hielt den Arm
des Elfenlords nur um so fester. »Ihr wart derjenige, der drei
Leute allein einem Monster ausgeliefert hat, das stark genug
war, sie alle im Handumdrehen zu erledigen«, sagte er mit sehr
leiser Stimme, die allein durch ihre Intensität bezwang. »Was
mich betrifft, so seid Ihr weit mehr als jeder andere für den Tod
des Beraters der Stimme verantwortlich.« Wie nebensächlich
fügte er hinzu: »Gewiß schuldiger als der Halbelf, der nur sein
Leben retten wollte – unser aller Leben.«
Als wenn der kleine Laden noch nicht voll genug gewesen
wäre, wählte Miral genau diesen Augenblick, um vor dem
Haus des Zwergs zu erscheinen. Doch die vier, die an dem
Drama auf der Schwelle beteiligt waren, bemerkten den tief
verhüllten Magier nicht gleich. Er stellte sich wartend an die
Seite des gepflasterten Wegs.
»Jetzt geht, Lord Tyresian«, befahl Flint. »Und vergeßt
nicht: Auch wenn ich nie jemandem meine eigene Theorie
dargelegt habe, wer wirklich für Xenoths Tod verantwortlich
ist, gibt es nichts, was mich davon abhalten würde, die Stimme
aufzuklären. Ich habe schon immer vermutet, daß Ihr diesen
Teil Eures >Berichts< beschönigt habt, nachdem Tanis den
Tylor getötet hatte.«
Mit Anstrengung schob Tyresian Tanis beiseite, rauschte an
Miral vorbei und ließ die drei zurück, die dem blonden
Elfenlord hinterher starrten. Schließlich nahmen die drei
Freunde Miral wahr und baten ihn herein.
Weil er wußte, wie empfindlich Mirals Augen waren, schloß
Flint die Tür hinter dem Zauberer und schickte sich an, die
Läden vor dem Fenster auf der Vorderseite des Hauses zu
schließen. Inzwischen zündete Eld Ailea das Feuer an und
setzte einen Kessel Wasser auf, während Tanis den Mais
enthülste. Obwohl keiner der drei jetzt noch besonders viel
Appetit hatte, bereiteten sie das Essen zu, als hofften sie, daß
sie dadurch ihre vorherige Fröhlichkeit wiedererlangen
würden.
Miral nahm sich nicht viel Zeit, sein Anliegen zu erklären.
Eine Seite eines Metallkästchens, in dem er Zaubermaterial
aufbewahrte, hatte sich gelöst, wodurch er Pulver über den
ganzen Gang vor seinen Räumen im Palast verstreut hatte. »Ich
weiß, daß du viel zu tun hast, Meister Feuerschmied, aber ich
hatte gehofft, du könntest es reparieren«, sagte Miral, der ihm
das faustgroße Kästchen entgegenstreckte.
Flint nahm das Silberkästchen. Es schien eine einfache
Reparatur zu sein. Wenn er einen Niet an der einen Ecke
einsetzte, würde es wieder halten. Das Kästchen war so mit
Drachen, Minotauren und Kettchen verziert, daß der winzige
Niet nicht auffallen würde. Flint machte sich gleich an die
Arbeit und schob die Medaille der Stimme beiseite, während
Tanis und Ailea den süßen Mais zubereiteten.
Der Magier war wenig gesprächig, was Flint auf Müdigkeit
durch Schlafmangel zurückführte. Alles im Palast war von
Tagesanbruch bis spät in die Nacht mit Vorbereitungen für das
Kentommen beschäftigt.
»Haben Hügelzwerge auch ein Kentommen?« fragte Tanis.
Flint nickte.
»Bei uns sind das die Vollbarttage, aber sie sind überhaupt
nicht mit diesem Fest zu vergleichen«, sagte der Zwerg.
»Welche

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