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Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Titel: Drachenlanze - Die Erben der Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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alter Türknopf…«, flüsterte er noch einmal. Dann
fielen ihm die Augen zu. Als die Nacht ihren Mantel über die
Stadt breitete, lag Flint reglos da.
Kapitel 8
Rettung naht
    Flint! Kannst du mich hören? Tanis rüttelte den Zwerg
vorsichtig, dann stärker, doch Flint rührte sich nicht. Seine
Hand lag immer noch um den Dolch. Die Finger waren dunkel
von geronnenem Blut.
»Flint!«
    Tanis schüttelte den Zwerg ein letztes Mal, woraufhin Flint
plötzlich laut stöhnte. Tanis atmete erleichtert auf.
»In Reorx’ Namen«, stöhnte Flint schroff, »kannst du einen
armen, toten Zwerg nicht in Ruhe lassen?«
Tanis legte Flint den Arm unter den Kopf und half dem
Zwerg, sich aufzusetzen, damit er leichter atmen konnte.
»Flint«, sagte der Halbelf freundlich, »du bist nicht tot.«
    »Wer hat dich denn gefragt«, fragte Flint gereizt, aber
schwach. »Jetzt laß mich hier liegen, damit ich in Frieden
sterben kann, ja? Dieses ganze Gerüttel macht mir
Kopfschmerzen.« Der Zwerg stöhnte wieder und sank in Tanis’
Arm zurück. Ein erleichtertes Grinsen ging über das Gesicht
des Halbelfen.
»Du kannst nicht ernstlich verletzt sein«, flüsterte der
Halbelf. »Du beklagst dich ja noch.«
    Behutsam, damit die Wunde nicht wieder anfing zu bluten,
hob Tanis Flint hoch und legte den Zwerg so vorsichtig wie
möglich auf sein Feldbett. Er untersuchte die Wunde, beschloß
dann, daß er den Dolch nicht ohne Hilfe entfernen wollte, und
lief los, um jemanden zu holen.
    Vor dem Laden kämpfte er mit sich, wer das sein sollte –
Miral oder Eld Ailea. Miral war vollauf mit KentommenVorbereitungen beschäftigt, aber der Turm lag näher als das
Haus der Hebamme im Westteil. Das gab den Ausschlag.
    Zehn Minuten später kehrte Tanis rennend mit dem
keuchenden Magier im Schlepptau zurück. Bald hatten Tanis
und Miral den Zwerg mit einigen Kissen abgestützt und das
Messer entfernt. Flints Atem ging leichter.
»Keine Ärzte«, murmelte er. »Zu spät.« Wie von ferne
sprach er: »Ich sehe schon Reorx’ Schmiede.«
     
»Das ist deine Schmiede, Flint«, sagte Tanis.
    »Du kannst einem wirklich auf die Nerven gehen«, nörgelte
der Zwerg.
»Hier«, sagte Miral, der hinter Tanis stand. Er reichte dem
Halbelfen eine dampfende Tasse. Auf dem Wasser trieben
kleine Blättchen. »Laß ihn das trinken.«
Tanis hielt Flint die Tasse unter seine Knubbelnase, damit
der Zwerg daran schnüffeln konnte. Es roch nach bitteren
Mandeln. »Das ist aber kein Bier«, meinte er anklagend.
»Stimmt«, sagte Miral. »Aber das hier ist besser für dich.«
»Unmöglich«, schmollte der Zwerg. Trotzdem holte er tief
Luft und leerte den Becher.
Als Miral gerade dabei war, die Wunde zu säubern und zu
verbinden, traf Eld Ailea ein, die einer der KentommenArtisten geholt hatte, den Tanis mit einer Stahlmünze
gestochen hatte. Die Dolchwunde erwies sich als relativ leicht
zu versorgen, auch wenn Flint die Sache erschwerte, indem er
die ganze Zeit herumschimpfte und zappelte.
Überraschenderweise schien ihn die Versorgung eher zu
ärgern, als daß sie ihm Schmerzen bereitete. Miral krempelte
die Ärmel bis zu den Ellbogen hoch, seifte seine Unterarme ab
und verschloß die Wunde mit sieben Stichen – begleitet von
sieben Zwergenflüchen und sieben an Eld Ailea gerichteten
Zwergenentschuldigungen. Dann trug Miral eine walnußgroße
Portion Salbe auf und verband die behaarte Zwergenbrust mit
einer weichen Leinenbandage.
»Es geht mir gut!« rief Flint schließlich. »Jetzt hör aber
auf!«
Daraufhin erklärte Miral den Zwerg für halbwegs
wiederhergestellt und wollte wieder zum Turm zurückkehren.
Der Magier krempelte seine Ärmel wieder herunter. Seine
rechte Hand war fast verheilt, aber die Finger, die ihre Nägel
verloren hatten, sahen immer noch häßlich aus.
»Ich muß eine Schauspielertruppe abhören, die die Menge
mit den letzten Worten von Kith-Kanan unterhalten will«,
sagte er und zog eine Grimasse.
»Was ist schlecht daran?« fragte Tanis.
»Ich bin mir nicht sicher, daß er welche gesagt hat«, erklärte
der Magier mit einer neuerlichen Grimasse. Miral gab Tanis
ein Kuvert mit Kräutern und trug ihm auf, dem Zwerg
stündlich daraus eine Tasse Tee zu kochen und es ihm
einzuflößen, »und wenn du ihn dazu festbinden mußt.«
»Wenn er sich zu sehr anstellt, dann misch es ihm ins Bier«,
flüsterte Miral Tanis an der Tür zu.
»Ich verspreche, daß ich mich anstellen werde!« schrie Flint
vom Feldbett herüber, wo Eld Ailea erfolglos versuchte, ihn
zum

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