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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Rüstung überschüttete Jim mit einem weiteren Schwall von Schmähungen.
    »...Ihr lügt!« schloß er. »Wir haben Euch schon von weitem kommen sehen. Da wart Ihr aber nur zu zweit.«
    »Da irrt Ihr Euch«, entgegnete Jim und hob die Stimme. »Hab ich recht?« fragte er. »Ihr da hinten, paßt Ihr auch auf?«
    »Das tue ich«, antwortete ihm eine rauhe Stimme, so nah, daß man fast meinen mochte, sie befände sich auf der Lichtung.
    Die Gruppe hinter der Gestalt in der Rüstung regte sich und ließ ein erstauntes Gemurmel vernehmen.
    »...Das war doch ein Wolf«, flüsterte jemand voller Unbehagen.
    »Ihr habt einen Wolf im Wald postiert?« fragte Eshan.
    »Bei den Aposteln«, entgegnete Jim ruhig, aber auch geckenhaft, »Ihr stellt aber auch Fragen! Befassen wir uns lieber damit, wann Ihr den Rest des Goldes bekommt. Seid Ihr jetzt bereit, mir zuzuhören?«
    »Was meint Ihr wohl, worauf ich die ganze Zeit warte?« fragte Eshan. »Ja, laßt hören. Und zwar rasch!«
    »Was das betrifft«, entgegnete Jim und schnüffelte abermals affektiert am Taschentuch, »so liegt mir mindestens ebensoviel daran wie Euch, die Unterhaltung zu einem baldigen Ende zu bringen und diesen unerträglichen Gestank hinter mir zu lassen. Nun, es ist ganz einfach. Ich habe einen Ort ausgewählt, der auf dieser Karte eingezeichnet ist...«
    Er holte ein weißes Stück Stoff hervor, auf dem mit Holzkohle der von ihm ausgewählte Ort in den Cheviot-Hügeln eingezeichnet war, und legte es vor Eshan auf den Boden.
    »Da Ihr Euch im Wald gut auskennt, werdet Ihr wohl keine Mühe haben, dorthin zu finden«, sagte er. »Ihr werdet dort eine Fahne vorfinden, einen Stock, an dem ein weißes Tuch befestigt ist. Habt Ihr das verstanden?«
    Er blickte Eshan an.
    »Ja, ja!« sagte Eshan. »Redet nur weiter.«
    »Sehr schön«, meinte Jim. »An zwei Seiten ist der Ort von Felswänden umgeben, und dort befindet sich eine Felsleiste, auf der wir beide, Lord Eshan, die Übergabe des Goldes an die Hohlmenschen überwachen können. Wir vertrauen Euch nämlich nicht ganz, müßt Ihr wissen. Wir halten es für angebracht, daß jeder Hohlmensch seine Bezahlung persönlich entgegennimmt.«
    Er legte eine Pause ein, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Eshan schwieg. Jim fuhr fort.
    »Darum werde ich mich zusammen mit Euch, Dafydd und vielleicht noch ein oder zwei anderen Männern mit dem Gold auf die Felsleiste stellen, so daß die Hohlmenschen nacheinander vortreten und ein Viertel der Bezahlung in Gold entgegennehmen können. Wie ich bereits sagte, werden die restlichen drei Viertel ausgehändigt, wenn die schottische Armee sich auf englischem Gebiet mit Euch vereinigt und Ihr Eure Aufgabe erfüllt habt. Seid Ihr mit diesen Bedingungen einverstanden? «
    »Ja, verdammt noch mal! Redet weiter!« sagte Eshan.
    »Jeder Hohlmensch, der an dieser Unternehmung, die ihm viel Gold einbringen wird, teilzunehmen wünscht, soll sich in zehn Tagen dort einfinden. Ich werde mich bemühen, bis zum späten Vormittag dort zu sein, allerdings könnte es auch Mittag werden. Dann sollten alle Hohlmenschen, die an der Unternehmung teilnehmen wollen, bereits dort sein. Wer sich verspätet, der geht leer aus.«
    »Möge Euer Grab von Eseln besudelt werden!« knurrte Eshan. »Mit der letzten Bedingung sind wir nicht einverstanden! Nur wir Anführer werden das Gold entgegennehmen und verteilen. Wir vertrauen Euch nämlich ebenfalls nicht.«
    Jim zuckte die Achseln und machte Anstalten, sich zu erheben.
    »Ganz wie Ihr wollt«, meinte er, »damit wäre alles gesagt...«
    »Setzt Euch wieder hin!« sagte Eshan. »Ja, setzt Euch nur! Vielleicht können wir uns einigen. Vielleicht ist Eure Methode doch die beste. Die Burschen werden Wert darauf legen, daß sie ihren gerechten Anteil bekommen; und auf diese Weise wäre dafür gesorgt. Vielleicht ist der Plan gar nicht so schlecht. Also gut. Aber bringt auch genügend Gold mit. Wir werden nämlich alle da sein!«
    Er zog den Dolch aus der Scheide an seiner rechten Seite und bohrte die Spitze an der von Jim bezeichneten Stelle in das Tuch. Dann blickte er sich nach seinen Kumpanen um.
    »Irgendwelche Einwände?« fragte er in drohendem Ton.
    Niemand antwortete ihm.
    Nun wandte er wieder Jim das geschlossene Visier zu.
    »Das wäre geregelt. In zehn Tagen also. Aber die Fahne sollte auch wirklich dort sein, und Ihr solltet das Gold dabeihaben. Und keine Mätzchen!«
    »Ach, Mätzchen«, meinte Jim geringschätzig und stopfte das

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