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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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zweifeln, daß Ihr Geronde lsabel de Chaney tatsächlich liebt.«
    Brian seufzte schwer.
    »Das mag schon sein«, sagte er. »Und wäre ich nicht hergekommen, würde ich wohl immer noch glauben, ich liebte sie. Denn diese Dame, der ich all die Monate und Jahre über, seit ihr Vater sich auf den Kreuzzug ins Heilige Land begeben hat, wohlgesonnen war, ist wunderschön. Zu Liseth allerdings verhält sie sich wie eine Kerze zu einem Stern.«
    Jim versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen.
    »Wann habt Ihr Euch in Liseth verliebt?« fragte er.
    »Gleich als ich sie zum erstenmal sah«, antwortete Brian.
    »Und warum erzählt Ihr mir erst jetzt davon?«
    Abermals schlug Brian die Augen nieder.
    »Ich habe es mir erst eingestanden«, sagte er und blickte zu Jim auf, »als ich sah, wie freundlich sie zu diesem Gecken vom schottischen Hof war. Ach, zunächst hielt ich es für reine Spielerei - das hat sie mir selbst gesagt, als ich ihr meine Liebe endlich eingestand. Aber dennoch...«
    »Was hat Liseth denn gesagt, als Ihr Eure Liebe gestanden habt?« fragte Jim.
    »Sie hat gelacht«, antwortete Brian betrübt. »Gelacht.«
    »Wahrscheinlich wollte sie Euch dadurch, daß sie es auf die leichte Schulter nahm, einen schicklichen Ausweg eröffnen«, meinte Jim ohne rechte Überzeugung.
    »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel«, sagte Brian, »denn neben all ihren anderen Vorzügen ist sie der Inbegriff von Liebenswürdigkeit. Außerdem war ihr ebenso klar wie mir, daß meine Gefühle niemals erwidert werden würden.«
    »Das wußtet Ihr bereits?« fragte Jim. »Und Ihr habt dennoch mit ihr gesprochen?«
    »Ich mußte«, entgegnete Brian. »Sonst wäre ich außer mich geraten und hätte diesen MacDougall mit dem Schwert durchbohrt, wenngleich ich später erfuhr, daß er gar nicht mein Rivale ist.«
    »Tja...«, meinte Jim. »Weshalb wart Ihr Euch so sicher, daß sie Eure Gefühle nicht erwidert?«
    »Wie könnte es denn anders sein?« sagte Brian. »Sie entstammt einer angesehenen Familie. Aber wie Ihr bereits gesagt habt, bin ich Lady Geronde lsabel de Chaney versprochen. Dafür stehe ich mit meinem Ehrenwort ein. Das heißt, ich muß zu ihr zurückkehren und sie irgendwann heiraten - das aber in dem Wissen, daß ich meine einzige wahre Liebe zurückgelassen habe -Liseth.«
    Einen Moment lang schwiegen sie. Jim zermarterte sich den Kopf nach einer passenden Entgegnung, da Brian offenbar nicht nach Reden zumute war.
    »Es ist auch schon vorgekommen, daß Männer Frauen geheiratet haben, denen sie nicht versprochen waren«, sagte Jim.
    »Aber keine Ehrenmänner!« entgegnete Brian trotzig. »Nein! Ich bin durch mein Ehrenwort gebunden. Als Ehrenmann und Christ werde ich mein Wort auch halten!«
    »Und was ist mit Lady de Chaneys Gefühlen, wenn sie erfährt, daß Ihr in Wahrheit Liseth liebt?« fragte Jim.
    »Ach, erfahren wird sie es«, sagte Brian, »denn es ist meine Pflicht, es ihr zu sagen.«
    »Brian!« Jim schloß die Augen und faßte sich an die Schläfen - eine theatralische Geste, die er sich niemals zugetraut hätte. Nun aber stellte er zu seinem Erstaunen fest, daß sie sich nicht nur wie von selbst ergeben hatte, sondern daß sie ihm auch vorübergehende Erleichterung verschaffte. Diesen Unsinn mußte er Brian unter allen Umständen ausreden.
    »Habt Ihr schon einmal daran gedacht, wie unglücklich Lady de Chaney wäre, wenn sie erführe, daß Ihr sie nur aus Gründen der Schicklichkeit und nicht aus Liebe geheiratet habt?« fragte er.
    »Es stimmt, das wird sie unglücklich machen«, sagte Brian, »doch was bleibt mir anderes übrig? Um meiner Ehre willen muß ich sie ehelichen und darf Liseth niemals wiedersehen.«
    »Jetzt hört mir mal zu, Brian...«, setzte Jim an, doch dann wurde ihm klar, daß er noch nicht genau wußte, was er eigentlich sagen wollte.
    »Ja, James?« fragte Brian, zu ihm aufblickend.
    »Überlegt einmal«, meinte Jim so vernünftig, wie er es vermochte. »Welche Haarfarbe hat Lady Geronde lsabel de Chaney?«
    »Nun, sie ist blond wie Liseth«, antwortete Brian. »Was soll die Frage?«
    »Gleich«, sagte Jim. »Sagt mir noch, ist Lady de Chaney für eine Dame klein oder groß?«
    »Klein«, sagte Brian. »Aber...«
    »Und ist Lady Liseth de Mer klein oder groß?«
    »Ebenfalls klein«, antwortete Brian. »Also wirklich, James, ich begreife nicht, worauf Ihr hinauswollt.«
    »Das wird Euch gleich verständlich werden«, entgegnete Jim grimmig. »Stimmt es, daß Ihr Geronde lsabel

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