Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze
Bogenschütze bin, wollte ich Euch nicht darum bitten, mich darin zu unterweisen, nach Art der Ritter zu kämpfen.«
»Zum Teufel damit!« sagte Brian, der vor lauter Eifer beinahe Schaum vor dem Mund hatte. »Ich kann Euch jederzeit unterweisen, wenn Ihr wollt.«
»Ich möchte schon«, meinte Dafydd. »Aber selbst wenn ich mir Waffen borgen könnte, brauchte ich auch eine Rüstung.«
»Meine dürfte Euch passen«, sagte Jim. »Wir sind beinahe gleich groß. Ihr habt vielleicht etwas breitere Schultern und seid schlanker als ich, aber ich glaube, es würde gehen. Wollt Ihr sie anprobieren?«
»Das würde ich sehr gern«, antwortete Dafydd.
Gesagt, getan. Am Ende zeigte sich Brian hocherfreut über seinen neuen Schüler, der sich in mancherlei Beziehung geschickter anstellte als Sir Giles oder Jim - der sowieso ein ziemlich hoffnungsloser Fall war, wie alle wußten. Vieles von dem, was Brian ihm beizubringen versuchte, mußte man sich bereits in der Kindheit aneignen. Erstaunlich war, daß die Fertigkeiten, die Dafydd als Bogenschütze erlernt hatte, ihn offenbar in die Lage versetzten, sich Brians Lehren rasch zu eigen zu machen. In Wahrheit, dachte Jim, war Dafydd eben -genau wie Brian - der geborene Athlet.
In mancherlei Hinsicht erschien ihm Dafydd wie ein professioneller Footballspieler des zwanzigsten Jahrhunderts, der, obwohl er noch nie im Leben Golf gespielt hatte, die achtzehn Löcher nach ein paar Wochen bereits mit beneidenswert wenigen Schlägen schaffte.
Währenddessen waren die Vorbereitungen zur Schlacht in der Burg de Mer und den anderen Burgen in vollem Gange. Zu Jims Verwunderung gehörte dazu auch, daß von jeder Burg zusätzliche Rüstungen und Waffen herbeigeschafft wurden.
Es dauerte eine Weile, bis ihm aufgrund der Erfahrungen von Poitiers klar wurde, daß weder die Waffen noch die Rüstungen allzu vielen Kämpfen standzuhalten vermochten. Obwohl die Schwerter der damaligen Zeit - anders als Keulen und Morgensterne - aus recht weichem Stahl bestanden, wurden die Rüstungen alsbald so schwer beschädigt, daß sie unbrauchbar waren, während die Waffen nach kurzer Zeit so kaputt und schartig waren, daß sie sich nicht mehr reparieren ließen.
Des weiteren wurde ihm klar, daß er sich ein weiteres Mal mit den Anführern der Hohlmenschen und den Kleinen Leuten treffen mußte, um letzte Einzelheiten zu besprechen.
Bei dieser Gelegenheit machte er den Anführern der Hohlmenschen und besonders Eshan noch einmal in aller Deutlichkeit klar, daß sämtliche Hohlmenschen bereits versammelt sein müßten, wenn er einträfe, und daß eventuelle Nachzügler leer ausgehen würden.
Zu seinem zweiten Treffen mit den Kleinen Leuten nahm er Herrac mit. Gemeinsam berichteten sie ihnen, wie Herrac durchgesetzt hatte, daß immerhin fünf Kleine Leute an der nächsten Beratung teilnehmen könnten, und brachten ihnen schonend bei, daß nicht nur achtzehn Grenzer kämen, sondern wahrscheinlich mehr als zwanzig.
Das Gute dabei sei, erklärte er, daß die Grenzer insgesamt etwa achtzehnhundert Kämpfer aufbieten würden, wodurch die Schiltrons der Kleinen Leute entlastet würden.
Ardac jedoch entgegnete darauf, die Kleinen Leute würden trotzdem in voller Zahl erscheinen - und zwar aus zwei Gründen. Zum einen deshalb, weil man sich nicht darauf verlassen könne, daß auch tatsächlich so viele Grenzer auftauchten. Und zweitens weil die Kleinen Leute Wert darauf legten, gegenüber den großen Menschen angemessen vertreten zu sein, wenn die Schlacht begann.
Davon abgesehen erklärte Ardac sich sogleich damit einverstanden, den ersten Angriff zu führen und anschließend Korridore für die Grenzer zu öffnen, damit diese sich den Hohlmenschen zuwenden konnten, die auf Geisterpferden ritten.
»Ich möchte noch hinzufügen, Sir Herrac«, meinte Ardac zum Abschluß, »daß ich froh darüber bin, daß Ihr die Grenzer befehligen werdet. Ich erwarte, daß Ihr dafür sorgen werdet, daß meinen Leuten von den Grenzern angemessene Behandlung zuteil wird.«
»Dafür bürge ich mit meinem Wort«, sagte Herrac. »Bei unserer ersten Zusammenkunft habe ich es bloß deshalb nicht ausdrücklich erwähnt, weil ich damals noch nicht zum Anführer ernannt war. Allerdings muß ich Euch fragen, auch wenn ich die Antwort bereits zu kennen meine, ob Ihr oder sonst jemand von Euch nach der Schlacht Anspruch auf einen Teil des schottischen Goldes erheben wird.«
»Für Gold haben wir keine Verwendung«, erwiderte Ardac. »Ich
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