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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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es nur noch im Schritt ging, wäre aus dem Sattel gekippt. Als Giles und Alan ihn erreichten, neigte er sich bereits bedenklich zur Seite. Sie nahmen ihn in die Mitte, faßten ihn um die Hüfte und geleiteten ihn zu Herrac, Jim und den anderen zurück.
    »Fabelhaft, Brian, einfach fabelhaft!« rief Jim, als Brian bei ihnen angelangt war. Brian war wieder aschfahl im Gesicht, er war ganz schlaff, und sein Gesicht wirkte wie das eines Schlafwandlers.
    »James, ich danke Euch für Eure freundliche...«, setzte er an. Dann versagte ihm die Stimme, er schloß die Augen und fiel seitwärts gegen Alan. Die anderen Söhne eilten herbei, um ihn zu stützen, doch er war vollkommen erschlafft. Es war nicht zu übersehen, daß er sich nicht mehr aufrecht im Sattel halten konnte.
    »Er muß so schnell wie möglich zur Burg zurück!« sagte Herrac. »Ich fürchte, es könnte womöglich schon zu spät sein. Vielleicht hat er sich zuviel zugemutet.«
    »Schon gut!« vernahm man eine scharfe Stimme; Carolinus war wieder in ihre Mitte getreten. Er zeigte auf Giles und auf Alan. »Ich befördere ihn zurück zur Burg; und Ihr beide begleitet ihn und erklärt ihm alles. Jetzt!«
    Er schnippte mit den Fingern. Brian mitsamt seinem Streitroß Blanchard sowie Giles und Alan mit ihren Pferden verschwanden.
    »Jetzt befinden sie sich auf dem Burghof«, meinte Carolinus nach einer Weile, »und Eure Tochter Liseth, Sir Herrac, wurde bereits herbeigerufen und eilt nun durch den Palas, um Sir Brian zu versorgen.«
    »Carolinus!« sagte Jim. »Dafür wird Euch die Revisionsabteilung kreuzigen!«
    »Ach ja?« entgegnete Carolinus mit gesträubtem Schnurrbart. »Da habe ich wohl noch ein Wörtchen mitzureden!«
    Er blickte wieder auf die Lichtung hinaus.
    »Der Wurm kommt immer näher, James«, sagte er. »Greift ihn jetzt mit der Lanze an. Denkt daran, was Brian Euch gesagt hat. Haltet das Schwert hoch, sobald Ihr Euch zu Fuß zu nähert, und stützt den Schild gegen den Schulterbuckel und eine Beinschiene; und haltet ausreichend Abstand vom Vorderteil. Jetzt könnt Ihr ihn von der Seite angreifen. Der Wurm hört mit der Haut durch den Boden, deshalb wird er Euch bemerken, aber er kann sich nicht so rasch herumwenden, daß er Euch daran hindern könnte, seinen Hinterleib zu attackieren.«
    »Ist gut!« Jim hob die Zügel mit der Linken, während er mit der Rechten die Lanze auf dem Sattelknauf ausbalancierte.
    »Wartet!« sagte Carolinus drängend. »Da ist noch etwas. Wenn Ihr in der Position seid, den Wurm mit dem Schwert zu treffen, stecht erst mit der Spitze zu und arbeitet Euch dann weiter vor. Währenddessen wird er mit dem Vorderteil gegen Euren Schild drücken und mit den Zähnen nach Euch schnappen, und wenn er einen Körperteil von Euch zu packen bekommt, dann saugt er Euch ein. Den Schwertarm dürftet Ihr allerdings frei haben. Viel Glück!«
    Jim nickte. Die Lanze auf dem Sattelknauf balancierend, wendete er Gorp zum Wurm herum und galoppierte los.
    Der Abstand zum Wurm war mittlerweile nicht mehr sehr groß. Es blieb ihm nur noch Zeit für einen einzigen Gedanken, und dieser galt Angie.
    Vor etwa zwei Jahren, nach dem Sieg am Verhaßten Turm und nach Angies Befreiung, hatte er ein so großes Guthaben bei der Revisionsabteilung angesammelt, daß Carolinus gemeint hatte, es reiche aus, sie beide in ihre Heimatwelt zurückzubefördern.
    Jim hatte damals angenommen, Angie wolle zurückkehren, doch zu seiner Überraschung hatte sie erklärt, sie wolle sich seiner Entscheidung anschließen.
    Und er wollte bleiben. Das mittelalterliche Leben reizte ihn. Erst als er sich dies eingestanden hatte, wurde ihm nach und nach bewußt, daß Angie sich auf ganz ähnliche Weise herausgefordert fühlte.
    Und somit waren sie geblieben.
    Erst später wurde ihm klar, daß er Carolinus Bemerkung, wenn sie es jetzt nicht täten, würden sie es wahrscheinlich niemals tun, wohl auf die leichte Schulter genommen hatte.
    Mittlerweile wußte er es besser. Er würde erst ein Magier von Carolinus Rang werden müssen, um ein ausreichendes Guthaben zu erwerben und hinsichtlich der die Welt regierenden Faktoren - nämlich Zufall und Geschichte - in die nötige Position zu kommen, die es ihm ermöglichen würde, nach Hause zurückzukehren.
    Bis es soweit war, würden Jahre vergehen - wenn er Glück hatte. Im Grunde saßen sie hier fest, und das bedeutete, daß allein die Tatsache, daß er am Leben war, und seine Magie Angie vor einer schlimmen Lage bewahrten.
    Wohl

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