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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hochgeklettert, deren Neigung es Liseth erlaubte, sich auf allen vieren fortzubewegen. Nun sah man sie und den Wolf als Silhouette vom Himmel abgehoben auf der Felswand zur Linken stehen. Sie winkten herunter, und Giles winkte zurück.
    »Wird sie alles mit ansehen?« wandte Jim sich an Giles.
    »Man müßte sie schon wegtragen«, antwortete Giles. »Nicht nur das, sie wird Vater berichten wollen, was sich hier zugetragen hat. Außerdem hofft sie natürlich, daß wir siegen, und dann könnte sie wieder herunterkommen und sich uns anschließen.«
    Sie mußten etwa zwanzig Minuten warten, bis sich die Hohlmenschen zeigten. Die ersten, die durch die Öffnung am oberen Talende traten, zogen sich gleich wieder zurück, als sie feststellten, daß sie von den Kleinen Leuten bereits erwartet wurden. Nach kurzer Zeit kehrten sie jedoch zurück, und nun strömte die bunt zusammengewürfelte Bande in das obere Talende hinein.
    Die Hohlmenschen an der Spitze ritten auf unsichtbaren Pferden und steckten in kompletten Rüstungen. Die weiter hinten befindlichen trugen nur Teile von Rüstungen, doch waren alle entweder mit Schwertern, Äxten, Streitkolben oder Langspeeren bewaffnet.
    Nachdem sie das Tal betreten hatten, geriet ihr Vormarsch ins Stocken.
    »Was hält sie denn auf?« schäumte Brian.
    Einer der Kleinen Leute in der letzten Reihe blickte sich zu ihnen um.
    »Meistens erheben gleich mehrere von ihnen Anspruch auf die Führerschaft«, sagte er. Seine Stimme klang beinahe so schaurig wie Ardacs; vielleicht lag es aber auch bloß an der gewissen Färbung, die ihnen allen gemeinsam war. »Deshalb halten sie erst einmal an und einigen sich, wer der Anführer sein soll. Ardac wird schon wissen, wie er daraus seinen Vorteil ziehen kann.«
    »Dafydd ap Hywel!« ließ sich in diesem Moment Ardac von vorne vernehmen.
    Dafydd war bereits abgesessen, hatte den Bogen ausgepackt und sich den Köcher umgehängt. Nun begab er sich über die linke Flanke an die Spitze der Kolonne. Brian folgte ihm, als fühlte er sich ebenfalls angesprochen, und nach kurzem Zögern schlössen sich ihm Giles und Jim an.
    Ardac blickte sich nach ihnen um, sagte aber nichts. Die Hohlmenschen an der anderen Talseite wirbelten immer noch durcheinander - offenbar waren sie sich noch uneins, wer die Führung übernehmen oder wessen Taktik man folgen sollte. Außerdem waren noch acht Kleine Leute mit ihren kurzen Bogen vorgetreten.
    »Das ist bemerkenswert«, meinte einer. »Die Hohlmenschen befinden sich fast in Schußweite. Wenn sie getroffen werden, dann kaum mit ganzer Wucht.«
    Die Stimme des kleinen Bogenschützen war deutlich vernehmbar gewesen, doch Dafydd achtete so wenig auf ihn, als wenn er taub gewesen wäre. Er hatte bereits einen Pfeil aus dem Köcher gezogen, der ebenso lang war wie seine langen Kriegspfeile.
    Anstatt der breiten Metallspitze der Kriegspfeile befand sich am Ende des Schafts jedoch ein konisches Metallstück, das an der Verbindungsstelle ebenso breit war wie der Schaft und sich auf den etwa zehn Zentimetern Gesamtlänge stark verjüngte, so daß es an eine Nadel erinnerte.
    Jim vermutete, daß die Pfeilspitze aus Flußstahl bestand, der mit Hämmern und Feilen mühsam in die gegenwärtige Form gebracht worden war. Die Nahtstelle zwischen Holz und Metall war mit einem Stück Bogensehne umwickelt.
    Dafydd legte den Pfeil an und spannte wie üblich den Bogen, bis die Federn des Pfeils auf einer Höhe mit seinem Ohr waren.
    Dann ließ er los.
    Der Pfeil stieg höchstens vier Meter in die Luft, dann sauste er in Brusthöhe der vordersten Reihe der berittenen Hohlmenschen entgegen...
    ... und verschwand.
    »Der ging daneben«, murmelte der Bogenschütze der Kleinen, der auch zuvor gesprochen hatte.
    »Warten wir's ab«, meinte Dafydd.
    Im nächsten Moment stürzte einer der Hohlmenschen in der vordersten Reihe vom Pferd, und dann teilten sich die Reihen, als unmittelbar hinter ihm zwei weitere berittene Hohlmenschen aus dem Sattel kippten. Die gegnerischen Reiter wichen in Unordnung zurück, und nun konnte man erkennen, daß die drei am Boden liegenden Getroffenen einander fast berührten.
    »Im Namen der Nacht!« sagte der Schütze, der bereits zweimal gesprochen hatte, in ehrfürchtigem Ton. »Solltet Ihr wirklich alle drei getroffen haben?«
    »Es sieht ganz danach aus«, meinte Jim. »Mir scheint, der Pfeil ist durch drei Männer hindurchgegangen.«
    Die hinter ihnen befindlichen Kleinen Leute ließen ein erstauntes Gemurmel

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