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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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den Lotterien eins zu einer Million; gleichwohl aber war es erregend, sich im Dunstkreis der Magie zu bewegen.
    Jim machte sich eilends daran, die Rüstung anzulegen, und hielt nur kurz damit inne, um von dem Brot und dem Fleisch zu essen und von dem Wein zu trinken, die herumgereicht wurden. Liseth ging ihm derweil zur Hand. Er beeilte sich um so mehr, als Herrac und seine fünf Söhne bereits vollständig gerüstet zu Pferde saßen, während Lachlan nahezu fertig war -wenngleich er vom Vorabend noch ein wenig benommen schien. Ohne erkennbaren Grund blickte er Jim und Liseth finster an.

17
     
    Mit der aufgehenden Sonne zur Rechten ritten sie nordwärts, und Jim mußte zugeben, daß sie eine recht ansehnliche Streitmacht bildeten. In einem ausgezeichneten Buch über die Grenze Schottlands hatte er einmal gelesen, die meisten Grenzbewohner brächten es fertig, mitten in der Nacht binnen zwanzig Minuten eine bewaffnete Streitmacht aufzustellen, um Viehräuber zu verfolgen.
    Er selbst ritt an der Spitze der kleinen Truppe, die in Zweierreihen ritt, wenn der Platz ausreichte, und im Gänsemarsch, wenn der Weg zu schmal wurde. Neben ihm ritt Sir Herrac, der in seiner Rüstung gewaltig wirkte und auf einem großen Pferd mit einem massigen Kopf saß, dem das Gewicht des Reiters und des eigenen Panzers keine Mühe zu bereiten schien.
    Jim hatte diese Position nicht bewußt gewählt, doch hatte man sie ihm so offensichtlich aufgedrängt, daß er nicht hatte ablehnen können.
    Abermals war er ein Opfer der geradezu lächerlichen, für das vierzehnte Jahrhundert typischen Einstellung geworden, in den Ranghöchsten auch die geborenen Anführer zu sehen - oder ihnen die Führerschaft zumindest dem Anschein nach zu überlassen.
    Gleich hinter ihm ritten Lachlan und Sir Giles, die es beide viel eher verdient hätten als er, die Führung zu übernehmen. Eigentlich hätte Dafydd ebenfalls an der Spitze reiten sollen - allerdings war es natürlich ausgeschlossen, daß ein Bogenschütze gegürtete Ritter anführte, ganz gleich unter welchen Umständen.
    Es bereitete ihm Unbehagen, daß bei dem bevorstehenden Überfall alle - selbst ein so alter, erfahrener Krieger wie Herrac, der sich in dieser Gegend auskannte - erwarten würden, daß Jim das Kommando führte. Und das alles bloß deshalb, weil er bei seiner Ankunft in dieser Welt die Dummheit begangen hatte, zu behaupten, er sei ein Baron, da er gemeint hatte, dies werde ihm von Nutzen sein.
    Diese Behauptung hatte ihm bislang allerdings mehr Ärger als Vorteile eingebracht.
    So gelassen er sich nach außen hin gab, so sehr war sein Inneres in Aufruhr. Das wenige, das er über Hinterhalte wußte, konnte man in einen Fingerhut hineintun und würde doch nicht einmal mit einem Mikroskop etwas erkennen. Zumal wenn es um Hinterhalte ging, bei denen Kämpfer und Waffen des vierzehnten Jahrhunderts zum Einsatz kamen.
    Verdammt noch mal, dachte er, besser wäre es gewesen, wenn die Zeit ausgereicht hätte, abermals mit Snorrl Verbindung aufzunehmen und ihn von dem geplanten Hinterhalt in Kenntnis zu setzen. Vor allem aber hätte er sich noch einmal mit den Kleinen Leuten treffen und ihnen das Versprechen abringen sollen, sich an der Entscheidungsschlacht gegen die Hohlmenschen zu beteiligen. Leute wie seine Begleiter zäumten das Pferd fast immer von hinten auf.
    Selbst Herrac schickte sich soeben bedenkenlos an, einen Gesandten zu entführen und eine Truhe mit Gold zu rauben, die dem König von Schottland gehörte, ohne sich zuvor vergewissert zu haben, ob seine Nachbarn ihm bei der Schlacht, die sich aus dem Überfall ergeben würde, auch beistehen würden.
    Jim hätte Lachlan MacGreggor am liebsten gefragt, wie sich der Schotte den Überfall ursprünglich vorgestellt hatte. Allerdings wäre es unhöflich gewesen, wenn er sein Pferd hätte zurückfallen lassen. Er würde sich so lange gedulden müssen, bis sie entweder rasteten oder ihren Bestimmungsort erreichten.
    Wie sich herausstellte, legten sie unterwegs keine Pausen ein, die es ihm erlaubt hätten, ein paar Worte mit Lachlan zu wechseln. Jim mußte warten, bis sie die Stelle erreicht hatten, die Lachlan für einen Hinterhalt ausgewählt hatte.
    Sie hatten ein wenig abseits des Weges haltgemacht. Eine Lichtung war es nicht gerade, aber dafür standen die Fichten hier nicht sonderlich dicht. Gleichwohl reichte der Platz aus, um die Pferde abzusatteln, auf dem Boden Platz zu nehmen und sich am mitgebrachten Brot, Fleisch und Wein zu

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