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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gewesen, bei dem das Blut ganz allmählich in die wartende Flasche floß, in der es gesammelt wurde. Die Langsamkeit dieses Prozesses mochte ihren Ursprung darin haben, daß das Blut nur so schnell floß, wie sein Herz es durch seine Adern pumpen konnte. Andererseits....
    »Ich glaube«, sagte er, »wir gehen besser auf Nummer Sicher. Vielleicht wäre ein ganzer Liter Blut auf einen Schlag zu gefährlich. Carolinus, könnt Ihr auf magischem Wege dafür sorgen, daß das Blut ungefähr mit der gleichen Geschwindigkeit bei Dafydd ankommt, wie mein Herz es durch meine Adern pumpt?«
    »Natürlich!« sagte Carolinus. »So, ich habe den Prozeß in Gang gesetzt.«
    »Ihr meint, Ihr habt bereits begonnen, das Blut aus mir herauszupumpen?« fragte Jim neugierig.
    »Warum?« fragte Carolinus, »bittet Ihr mich ständig, etwas zu tun, nur um mich gleich danach zu fragen, ob ich es auch getan hätte? Wollt Ihr, daß ich warte? Wenn ja, hättet Ihr das sagen sollen.«
    »Nein, nein - es ist nur so, daß ich gar nichts spüre.«
    »Was bringt Euch auf den Gedanken, daß Ihr etwas spüren solltet?« fragte der Magier.
    Natürlich gab es keinen Grund, warum er etwas Derartiges vermuten sollte. Was Jim während der Blutspenden in seiner eigenen Welt gespürt hatte, war die Nadel in seinem Arm gewesen, die zu der Röhre führte, durch die das Blut in die Sammelflasche floß.
    »Ich müßte eigentlich wieder zurück nach unten«, sagte Jim beklommen. Schon seit einiger Zeit verfolgte ihn das Bild, wie Chandos ganz allein dort unten saß und niemanden zum Reden hatte als Secoh. Das wäre natürlich soweit in Ordnung, wenn Secoh nicht auf den Gedanken kam, etwas zu sagen. Aber genau das war Secoh zuzutrauen. Andererseits würde vielleicht ein Rüffel des Ritters genügen, um Secoh wieder zum Schweigen zu bringen - möglicherweise aber auch nicht. Der Ritter hatte für einen Tag genug Unhöflichkeiten über sich ergehen lassen müssen.
    Jim hatte das Gefühl, es sei an der Zeit für eine Entschuldigung. »Wie weit kann ich gehen, ohne den Bluttransfer zwischen mir und Dafydd zu stören?«
    »Gehen?« fragte Carolinus zurück. »Ihr könnt überall hingehen. Ihr könnt ans andere Ende der Welt gehen, wenn Ihr wollt. Es spielt keine Rolle, wo Ihr seid. Magie ist Magie.«
    Er blickte zur Decke. »... und aus den Lehrlingen, die man mir heutzutage liefert, soll ich Magier machen!« seufzte er.
    »Du solltest vielleicht hierbleiben«, sagte Angie ein wenig scharf zu Jim, »und sehen, ob Dafydd noch mehr Blut braucht. Das wäre durchaus möglich.«
    »Ja«, sagte Jim, »aber ich werde nur nach unten gehen; und wenn Carolinus mich auf dieselbe Weise ruft, wie er das vor einiger Zeit getan hat, als ich an der hohen Tafel saß - und genau dort werde ich wieder zu finden sein -, kann ich binnen Sekunden wieder hier oben sein. Falls Sir John ein wenig verschnupft sein sollte, weil wir ihn auf diese Weise allein gelassen haben - ausgerechnet in Secohs Gesellschaft -, dann möchte ich ihn nun ein wenig beschwichtigen.«
    »Secoh?« fragte Angie.
    »Ja«, sagte Jim hastig, der bereits auf dem Weg zur Tür war. »Er sitzt am oberen Ende der unteren Tafel. Nah genug, um mit Sir John zu sprechen und seinerseits angesprochen zu werden. Ich glaube, eine Unterhaltung dieser beiden zählt nicht zu den allerbesten Ideen. Außerdem hat Sir John noch ein Anrecht auf ein oder zwei Entschuldigungen. Ruft mich, und ich bin sofort wieder hier oben.«
    Während er die letzten Worte aussprach, zog er bereits die Tür der Kemenate hinter sich zu. Dann schickte er sich an, durch den Korridor zu laufen, aber Angies Stimme hielt ihn auf.
    »Jim!« Angies Stimme war gedämpft, aber herrisch. Er hielt inne und fuhr herum. Sie stand vor der Tür des Zimmers und zog dessen Tür jetzt hinter sich zu; dann winkte sie ihn zu sich.
    Er kehrte zurück.
    »Ich dachte, ich erzähle es dir besser«, sagte sie mit leiser Stimme. »Ich habe Aragh Nachricht gegeben herzukommen. Er befindet sich in einem der anderen Räume hier - es gefällt ihm übrigens gar nicht, allein dort warten zu müssen, aber ich mußte ihn versteckt halten, bis ich Gelegenheit hatte, mit dir zu reden. Ich möchte, daß er sich Carolinus einmal ansieht und uns sagt, was er von seiner Veränderung hält.«
    Jim nickte. »Das ist eine gute Idee«, meinte er. »Schließlich kennt er Carolinus länger als wir alle -und seine Sinne sind keine menschlichen. Vielleicht fällt ihm etwas auf, oder vielleicht versteht er

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