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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gestatte.«
    »Ich... ich verstehe nicht«, sagte Jim verlegen.
    »Ich meine einfach, daß Ihr von Anfang an ein Problem hattet. Und zwar von dem Zeitpunkt an, als offenbar wurde, daß Ihr ein magisches Konto bei der Revisionsabteilung habt«, fuhr Carolinus fort.
    »Aber...«, begann Jim. Carolinus' Stimme brachte ihn zum Schweigen.
    »Hört mir zu«, sagte der ältere Magier. »Ihr seid durch reinen Zufall an dieses Konto gekommen, weil Ihr aus einer anderen Welt stammt, nicht aus dieser, und weil Ihr Eure Gefährten zu einem Sieg über die Dunklen Mächte geführt habt. Ihr werdet Euch daran erinnern, was passiert ist, als Ihr dieses Konto unbenutzt gelassen habt: Es verwandelte Euch in einen Drachen, ob Ihr das wünschtet oder nicht. Daher seid Ihr zu mir gekommen, wurdet mein Lehrling und fingt an, ein wenig Magie zu erlernen, um das, was Ihr hattet, zu beherrschen.«
    »Das stimmt«, erkannte Jim demütig an.
    »Jedoch«, sagte Carolinus und hob warnend einen Finger, »sobald Ihr ein wenig Kontrolle über Euer magisches Konto hattet, habt Ihr sofort alles aufgebraucht, und ich mußte zu Eurer Rettung eilen. Das Ergebnis war, wie Ihr Euch erinnern werdet, daß ich Euch die Beförderung zum Magier dritter Klasse verschaffen konnte und obendrein eine zusätzliche Gutschrift. Ich möchte Euch jetzt daran erinnern, daß es Gründe gibt, warum man unerfahrenen Magiern niedrigen Rangs den Zugang zu einer größeren Menge Magie verwehrt. Einer dieser Gründe liegt darin, daß ein unerfahrener Magier sehr große Macht dazu mißbrauchen könnte, sehr großen Schaden anzurichten. Das habt Ihr nicht getan, aber Ihr habt sehr wohl Euren zusätzlichen Kredit erschöpft, oder jedenfalls beinahe.«
    »Aber Ihr ...«, begann Jim.
    »Wie ich schon sagte«, unterbrach ihn Carolinus, »Ihr betrachtet mich, wie der Leibeigene den Adligen betrachtet. Ihr wißt, daß ich - verglichen mit Euch -große Mengen Magie zu meiner Verfügung habe. Aber eine Sache kann groß sein, ohne unbegrenzt zu sein. Ein Drachenhort mag legendär sein, aber er umfaßt nicht allen Reichtum der Welt. Man kann alles erschöpfen. Sprecht Euren Freund Secoh einmal darauf an, nachdem seine Sippe von den Dunklen Mächten am Verhaßten Turm ruiniert worden ist.«
    Jim warf unwillkürlich einen Blick auf Secoh. Der Sumpfdrache beobachtete, wie alle übrigen auch, mit verwirrter Miene ihre Lippen, die sich stumm bewegten.
    »Also«, sagte Carolinus, »mit einem Wort, ich muß, was mir noch verblieben ist, aufsparen, damit ich über angemessene Reserven für den Kampf mit diesem anderen unbekannten Magier verfüge. Ich könnte natürlich leicht Euren Boten zu der Armee transportieren, aber ich weigere mich. Ihr werdet Euch da auf eine andere Möglichkeit besinnen müssen.«
    Jim saß wie betäubt da. Dann wurde ihm bewußt, daß die anderen ihn und Carolinus anstarrten und daß Carolinus ihnen gestattet hatte, seine letzten beiden Sätze mit anzuhören.
    »Wenn der Magier niemanden aussenden will«, sagte Secoh, »wie sollen wir dann einen Boten zu ihnen bekommen? Nun gut, einer von uns Drachen könnte zur Armee fliegen, da ihr Sammelplatz kein Geheimnis für uns ist. Aber würden sie ausgerechnet auf einen Drachen hören, der sie aufforderte, ihre ganze Georgarmee zu verlegen?«
    »Da habt Ihr natürlich recht, Secoh«, beschwichtigte Jim den Sumpfdrachen. »Ich würde keinen von euch Drachen bitten, diese Aufgabe zu übernehmen. Wir anderen sind alle bis auf eine Ausnahme Georgs von gewissem Ruf, aber nicht einmal das würde genügen, um die Anführer der englischen Armee dazu zu bewegen, auf uns zu hören.«
    Er sah Chandos an.
    »Sir John«, sagte er, »nur einer von uns hat überhaupt eine Chance, die englischen Hauptmänner zu veranlassen, die Armee zu verlegen - und das seid Ihr. Aber das wißt Ihr sicher.«
    »Das weiß ich in der Tat«, antwortete Chandos, »und es wird keine einfache Aufgabe sein, nicht einmal für einen Mann wie mich, der sich eines gewissen Rufes erfreut. Aber wenn ich auch im Umgang mit Waffen nicht ungeschickt bin, vermag ich doch nicht mit Sicherheit zu sagen, ob ich ohne Gefahr durch das Land zwischen dieser Burg und der Armee reisen könnte, falls ich einer der Seeschlangen begegnen sollte. Ebensowenig bin ich mir sicher, ob ich überhaupt durchkommen würde, selbst wenn Ihr mir so viele Bewaffnete wie nur möglich als Eskorte zur Verfügung stellen könntet. Andererseits wäre auch noch die Zeit zu bedenken, die eine Reise dorthin

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