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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Derartiges tun. Ich werde kein Risiko eingehen, meine Dame möglicherweise doch noch zu verpassen, nur weil Ihr mich bittet, irgend jemanden irgendwohin zu tragen, und ich auf diese Weise fort wäre, wenn die Seeschlange mit meiner Dame hierherkommt.«
    »Rrrnlf!« sagte Carolinus - und wenn er seine Statur auch nicht plötzlich auf Rrrnlfs Größe anwachsen ließ, so hallte seine Stimme mit einem Mal ebenso klar und durchdringend durch die Luft wie die des Seeteufels. »Ich werde mich nicht wiederholen. Ich bitte Euch nicht um etwas, ich befehle Euch, Sir John zur Armee zu bringen. Ich befehle es Euch kraft meines Rangs als Meistermagier.«
    »Ich habe bereits nein gesagt...«
    Rrrnlf verschwand und verstummte mitten im Satz. Alle starrten sie die leere Stelle an, an der der Seeteufel noch vor einer Sekunde gestanden hatte.
    »Wo ist er hin?« fragte Brian und drehte sich um. »Ich kann ihn nicht sehen...«
    »Keine Bewegung!« fuhr Carolinus auf. »Daß mir ja keiner von euch seine Füße bewegt.«
    Er zeigte auf den Boden vor seinen eigenen Zehen.
    Sie alle folgten seinem Zeigefinger, auch Brian, der zu diesem Zwecke den Kopf über seine Schulter recken mußte. Was sie an der von Carolinus bezeichneten Stelle sahen, war ein großer schwarzer Käfer - groß, aber doch nicht übermäßig groß. Er stand aufrecht auf seinen beiden Hinterbeinen, und seine mittleren beiden Beine hingen schlaff an seinem Körper herab, aber seine beiden oberen Gliedmaßen reckten sich empor, als wären sie machtvolle Maschinen aus Knochen und Muskeln mit Händen, größer als Scheunentore.
    »Wagt es nicht, in diesem Ton mit mir zu sprechen, mein Herr!« sagte Carolinus an den Käfer gewandt. »Denkt an Eure guten Manieren! Ihr seid ein Käfer, und Ihr werdet ein Käfer bleiben, bis ich Euch wieder Eure ursprüngliche Gestalt zurückgebe. Habt Ihr mich verstanden?«
    Es entstand eine kleine Pause.
    »Nein, ich werde keine Gnade walten lassen!« sagte Carolinus. »Ein Käfer seid Ihr, und ein Käfer bleibt Ihr, bis Ihr Euch bereit erklärt, Sir John zur Armee zu bringen!«
    In der nächsten Sekunde stand Rrrnlf wieder mit seinen ganzen gut dreißig Fuß Größe vor ihnen und blickte gequält auf Carolinus hinab.
    »Kleiner Magier!« sagte er gepeinigt. »Durch Euch werde ich meine Dame verlieren - das steht absolut fest. Ich spüre es.«
    »Papperlapapp!« sagte Carolinus. »Ich gebe Euch mein Wort, das Wort eines Magiers, daß Ihr Eure Dame von Essessili zurückbekommen werdet, sobald er mit ihr erscheint. Und nun wollen wir darüber nachdenken, wie Ihr Sir John am besten tragen könnt.«
    Das Gespräch ging eine Weile hin und her, und es bedurfte einiger Überredungskünste von Jims Seite sowie einiger Anstrengungen der Burgzimmerleute und des Schmiedes. Brian und Chandos nutzten die Zeit, um in die Burg zu gehen, wo Brian dem älteren Ritter half, Waffen und Rüstung anzulegen. Zu guter Letzt war dann endlich ein Aufbau hergestellt, der auf Rrrnlfs rechte Schulter paßte und dort nicht nur gewissenhaft befestigt wurde, sondern auch gepolstert, so daß Chandos vor den Erschütterungen des Marsches einigermaßen sicher sein würde. Daran wurde schließlich Sir Johns Sattel befestigt.
    Rrrnlf legte sich auf den Boden, damit man den Aufbau an ihm anbringen konnte. Dann erhob er sich wieder auf die Füße, sprang über die Burgmauer und legte sich jenseits des Grabens vor der Burg abermals nieder.
    Chandos tauchte reisefertig wieder auf, sagte den anderen höflich Lebewohl und schlenderte durch die mittlerweile geöffneten Haupttore zu dem Seeteufel hinüber. Er kletterte gefaßt auf den Sattel, als stünde ihm lediglich ein Galopp auf einem vertrauten Pferd bevor. Rrrnlf erhob sich abermals auf die Füße und schritt in nordöstlicher Richtung davon, bis er zwischen den Bäumen verschwand.
    »Nun, Mylord«, sagte Brian, »vielleicht wäre es das beste, Ihr würdet den Befehl geben, das große Tor in der Ringmauer wieder schließen zu lassen. Die Zugbrücke müßte wieder hochgezogen und das Fallgitter hinuntergelassen werden. Dann können wir übrigen uns zur weiteren Besprechung in den Palas und zu den Weinbechern begeben und darüber nachdenken, welche Verteidigungsmaßnahmen wir ergreifen können, falls die Seeschlangen uns hier angreifen.«
    »Wenn Mylord nichts dagegen hätte«, sagte Dafydd -und die Tatsache, daß er diese Anrede für Jim benutzte, gab überdeutlich Aufschluß darüber, daß er seinen Plan durchführen würde, ganz

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