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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Grabens. Die übrigen Schlangen auf der anderen Grabenseite waren vor der schrecklichen Hitze zurückgeschreckt, genauso wie die Menschen und Secoh oben auf der Mauer, die nach links und rechts zur Seite getreten waren. Sie alle sahen zu, wie das Feuer herunterbrannte. Dann folgte ein donnernder Krach, als die halbverbrannte Zugbrücke auf die toten Schlangen herabstürzte.
    »Wenn man Feuer benutzt, ist der Verlust einer Zugbrücke nichts Ungewöhnliches«, bemerkte Chandos so philosophisch, daß Jim den älteren Ritter mit einem wütenden Blick bedachte - einem Blick, den Chandos glücklicherweise nicht bemerkte.
    »Ja«, sagte Brian mit ebenso philosophischer Gelassenheit zu Jim. »Ihr habt immer noch das Fallgitter, und die Tore sind nur ein klein wenig angesengt.«
    Er hob fragend die Augenbrauen.
    »Ach, übrigens«, fuhr Brian fort, »jetzt wäre gewiß der richtige Zeitpunkt für einen Ausfall, nicht wahr?«
    »Für einen Ausfall gegen mehrere tausend Seeschlangen?« fragte Jim. Er wußte, wie sehr Brian den Kampf liebte, aber dieser Vorschlag war denn doch zu lächerlich.
    »Nun, das hier ist kein gewöhnlicher Feind«, meinte Chandos wohlüberlegt. »Ich glaube, es wäre weiser, keinen Ausfall zu unternehmen, edle Herren.«
    »Hm, war ja nur so ein Gedanke«, meinte Brian. »Ich dachte, ein schneller Ausfall, um ein paar Kehlen aufzuschlitzen, dann gleich wieder zurück durch die Tore und sie hinter uns zuwerfen. Aber ganz wie Ihr meint, Sir John, und natürlich Ihr, Mylord.«
    »Ja«, erwiderte Jim.
    Unter ihnen waren die Flammen mittlerweile nur noch ein Flackern über der schwarzen Masse, über der sich einige Zoll tief das Wasser des Grabens wieder schloß. Allerdings war unter Wasser noch alles Holz übriggeblieben, das immer noch einen Übergang zum Burgtor ermöglichte.
    »Die einzige Frage ist nur«, meinte Jim, »was sie jetzt noch versuchen können.«
    »Es ist sehr wichtig, daß das Fallgitter das Feuer überstanden hat. Diese Eisenriegel müssen wohl ziemlich heiß geworden sein«, sagte Angie.
    Jim trat näher an die Mauer heran bis an eine Stelle, von der aus er direkt hinunterblicken konnte. Selbst jetzt noch verspürte Jim, als er sich über die Mauer beugte, eine wilde Hitze, die von unten gegen sein Gesicht schlug.
    »Ich frage mich«, sagte er zu sich selbst wie auch laut zu den anderen, »ob sie versuchen werden, diesen Damm noch einmal aufzubauen.«
    Er stand über dem Torweg, und die anderen waren nun neben ihn getreten, um kurz einen Blick über die Mauer zu werfen; dann wichen auch sie vor der Hitze zurück, die nach wie vor aufstieg. Plötzlich gewahrte er, daß etwas sehr Großes über ihm aufragte. Als er aufblickte, sah er, daß Rrrnlf sich erhoben hatte und neben ihnen stand. Der Seeteufel war wahrscheinlich schon seit einer ganzen Weile dort und hatte die brennenden Schlangen mit demselben Interesse beobachtet wie die mittelalterlichen Menschen neben ihm.
    Die plötzlich erwachte Anteilnahme des Riesen an der Belagerung ermutigte Jim ein wenig.
    »Was meint Ihr, Rrrnlf?« fragte er und blickte zu dem Seeteufel hinauf. »Werden sie versuchen, den Damm noch einmal aufzubauen?«
    »Vielleicht... vielleicht auch nicht«, antwortete Rrrnlf. »Woher sollen sie wissen, daß Ihr nicht genauso viele Bäume verbrennen könnt, wie sie ins Wasser legen, um sich einen Weg zu Eurem Tor zu bauen? Aber ich sage Euch, kleiner Magier, kleiner Ritter -oder was auch immer Ihr im Augenblick sein mögt -, ich weiß genauso wenig wie Ihr, was sie als nächstes unternehmen werden.«
    »Dieses Land ist nicht besonders steinig«, warf Brian ein, »aber hier und dort findet man trotzdem Felsbrocken, selbst wenn sie halb vergraben in der Erde liegen. Ich glaube, sie hätten wenig Mühe, einen solchen Felsbrocken zu befreien. Sie könnten versuchen, den Damm noch einmal aufzubauen, diesmal mit Steinen, die nicht Feuer fangen.«
    »Öl würde sie überziehen und brennen; und es würde das Wasser darunter überziehen und brennen«, meinte Chandos.
    »Trotzdem, ich denke, daß wir vielleicht eine Chance hätten, sie zu entmutigen«, sagte Brian. »Wenn die ersten mit Steinen auftauchen - und es dürfte ihnen nicht leichtfallen, sie auf ihren Köpfen oder ihrem Rücken oder wie auch immer zu transportieren -, dann könnten wir diesen Ausfall machen, den ich vorhin vorgeschlagen habe, und feststellen, ob wir nicht ein paar von ihnen töten und den Rest auf diese Weise entmutigen könnten. Meint Ihr nicht

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