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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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auch?«
    »Die Frage ist müßig«, meldete Angie sich energisch zu Wort. »Zunächst einmal haben wir nicht mehr genug Öl, um noch einmal welches hinunterzugießen. Wir haben bei diesem ersten Guß fast alles aufgebraucht.«
    Jim schien, es sei nun der Zeitpunkt gekommen, ihre letzte Karte auszuspielen. Wenn die Schlangen auf die Idee gekommen waren, einen Damm aus Bäumen zu bauen, würden sie gewiß auch auf die Idee kommen, ihn mit anderen Materialien wieder aufzurichten, die nicht brennbar waren.
    Er drehte sich zu Secoh um.
    »Secoh«, sagte er.
    »Jawohl, Mylord?«
    »Holt einen Eurer Boten hierher, und zwar sofort. Ich möchte, daß die englischen Drachen so schnell wie möglich die Nordhälfte des Himmels besetzen. Und Ihr solltet noch einen weiteren Boten abstellen, der aufbrechen kann, sobald ich den französischen Drachen ebenfalls das Signal geben möchte.«
    »Sie ziehen sich zurück«, sagte Brian, der nach wie vor die Schlangen im Auge behielt. »Aber warum wohl?«
    Keiner der anderen konnte ihm darauf irgendeine Antwort geben. Sie alle standen einfach nur da und sahen zu, wie die Schlangen sich zum Waldrand zurückzogen, wo sie sich dicht an dicht zusammendrängten. Dann bildeten die Schlangen in ihrer Mitte plötzlich eine freie Stelle für einen einzigen Schlangenmann, der von drei anderen Schlangen auf dem Rücken getragen wurde, so daß er alle anderen überragte und alle ihn deutlich sehen konnten.
    Er sprach zu ihnen. An der Ringmauer konnte man seine Stimme hören, aber er war so weit entfernt und sprach in so schrillem Ton, daß seine Worte unmöglich zu verstehen waren.
    »Das ist Essessili!« knurrte Rrrnlf und zeigte in die Richtung, wo die Schlange sich über die anderen erhob.
    »Ihr meint den, der jetzt redet?« fragte Jim.
    »Ja«, sagte Rrrnlf. »Er hält eine Ansprache an sämtliche Schlangen.«
    »Was sagt er?«
    Rrrnlf schüttelte den Kopf. »Ich verstehe ihn nicht.«
    »Er sagt«, meldete sich Secoh, »daß sie die Burg gemeinsam und ungeachtet irgendwelcher Verluste angreifen müßten.«
    Er brach ab und begann - offensichtlich Wort für Wort - zu wiederholen, was Essessili gerade sagte.
    »>Es wird euch vielleicht widerstreben, einen Schlangenbruder vor euch her in das Süßwasser dieses Grabens zu treiben<«, übermittelte Secoh Essessilis Worte, »>aber wenn es zum Besten aller ist, müßt ihr im Gedächtnis behalten, daß einige geopfert und hineingeschoben werden müssen.<«
    »Das ist Essessili!« murmelte Rrrnlf. »Keine der Schlangen möchte hineingeschoben werden, aber keine würde zögern, eine andere hineinzuschieben. Eine kluge Art, sich auszudrücken und absolut typisch für ihn!«
    Nach einer kurzen Pause fügte er noch ein paar Worte hinzu.
    »Trotzdem nimmt es mich wunder«, fuhr der Seeteufel fort. »Für gewöhnlich lassen die Schlangen sich von einer anderen Schlange nichts sagen. Im Gegenteil, sie würden alles verneinen und bestreiten, was eine andere Schlange sagt. Es ist ein Wunder, daß sie auf ihn hören.«
    »Kein Wunder«, brummte Carolinus. »Magie. Welche Magie auch hinter alledem stehen mag, im Augenblick hilft sie Eurem Essessili jedenfalls gewaltig.«
    »Meinem Essessili, ja«, sagte Rrrnlf und bog seine gewaltigen Finger. »Mein Essessili. Ich werde ihn mit diesen Händen zu fassen kriegen.«
    Jim hörte zu, was Secoh von Essessilis aufwieglerischer Rede übermittelte, und blickte ängstlich himmelwärts. Er machte sich Sorgen, daß noch immer kein Bote aufgetaucht war, den er aussenden konnte, um die englischen Drachen zu bitten, am Himmel ihre Position einzunehmen. Er wandte sich an Secoh.
    »Wo ist der Bote, den wir zu den englischen Drachen schicken wollten?« verlangte er zu wissen. »Er müßte doch längst hier sein!«
    »Oh, ich brauchte niemanden herbeizurufen, um diese Botschaft zu überbringen«, sagte Secoh. »Ich hatte einen Boten am Himmel postiert, der lediglich darauf wartete, daß ich die Flügel ausbreiten würde.«
    Er breitete die Flügel aus, ohne sich in die Luft zu erheben, und legte sie dann wieder zusammen.
    »Sobald er das Zeichen sah, ist er mit der zuvor vereinbarten Botschaft losgeflogen, Mylord.« Secoh sah Jim beschwichtigend an. »Das war doch richtig so, oder?«
    »Das war hervorragend«, sagte Jim.
    Nichtsdestoweniger suchte er weiterhin den Himmel ab. Er hatte Angst, daß Essessili nun nicht mehr lange reden würde, und all diese englischen Drachen würden eine ganze Weile brauchen, um am Himmel über ihnen zu

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