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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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    Es DAUERTE UNGEFÄHR fünfzehn Minuten, während Essessili seine Ansprache an seine Mitschlangen fortsetzte und Jim voller Ungeduld wartete, dann tauchten in einiger Höhe über ihren Köpfen die ersten ausgewachsenen Drachen auf und schwebten in engen Kreisen am Himmel. Schon bald kamen andere nach, einige davon in anderen Höhen, da der Luftraum um die ersten Ankömmlinge allmählich eng wurde. Aber nach und nach füllte sich der nördliche Himmel, und während Essessili weitersprach, vermehrten sich die Drachen, bis ihre Anzahl in der Tat beträchtlich war.
    Jim entspannte sich, aber nur ein klein wenig. Das Erscheinen der ersten Drachen hatte in ihm bereits die wachsende Gewißheit geweckt, daß annähernd alle britischen Drachen herbeikommen würden - etwas, das er bis dahin auf keinen Fall für selbstverständlich genommen hatte.
    In der Zwischenzeit war selbst die vergrößerte Plattform um den heißen Öltopf herum eindeutig übervölkert. Und das, obwohl die meisten Diener sich wohlweislich zurückgezogen hatten, entweder die Treppe hinunter oder den Wehrgang entlang. Sie wagten es auch kaum, den Blick von den beiden jungen Drachen abzuwenden, die nun neben Secoh auf der Plattform standen und die Hauptursache für die dort herrschende drangvolle Enge waren.
    Secoh hatte augenscheinlich beschlossen, daß er einen zusätzlichen Boten für unerwartete Befehle benötigte, und bei näherem Nachdenken war Jim dankbar für die Umsicht des Sumpfdrachen. Schließlich konnte alles mögliche passieren. Er hätte selbst an diesen zusätzlichen Boten denken sollen.
    In der Zwischenzeit sahen die beiden jungen Drachen Jim und den anderen mit weit aufgerissenen Augen bewundernd zu. Noch nie in ihrem Leben waren sie irgendwelchen Georgs so nahe gekommen. Diese Erfahrung allein würde ihnen genügen, um den anderen Drachen, sobald sie wieder daheim in Cliffside waren, alle möglichen Geschichten zu erzählen. Ein Drache hatte heutzutage kaum noch etwas mit den Georgs zu tun. Früher einmal, in längst vergangenen Zeiten, hatten die Drachen natürlich den Menschen aufgelauert wie allen eßbaren Tieren auch.
    Aber dann hatte sich nach und nach herausgestellt, daß Georgs eine gefährliche Beute waren, wenn man ihnen nachstellte. Und als sich dann schließlich einige Georgs angewöhnten, sich vollständig in Rüstungen zu hüllen, wurde offenbar, daß selbst der größte und wagemutigste Drache sein Leben aufs Spiel setzte, wenn er einen Georg angriff.
    Also hatten die Drachen sich angewöhnt, die Georgs ganz in Ruhe zu lassen und sich nach Möglichkeit von ihnen fernzuhalten.
    Folglich war die Anwesenheit der jungen Drachen hier auf Jims Burg für sie genauso aufregend, wie sie für Jim beruhigend war. Genauso beruhigend wie die wachsende Anzahl britischer Drachen, die den nördlichen Himmel füllten. Jim hatte befürchtet, Essessili würde seine Rede beenden, bevor alle Drachen versammelt waren. Aber der Anführer der Schlangen sprach weiter; vielleicht gefiel ihm der Klang seiner eigenen Stimme. Die übrigen Schlangen schienen es zufrieden zu sein, ihm zuzuhören, und nahmen die Versammlung der Drachen über ihren Köpfen überhaupt nicht wahr.
    Als bereits beträchtliche Zeit verstrichen war und die englischen Drachen die Burg und den nördlichen Teil des gerodeten Geländes vor der Burg verdunkelten, kam Jim zu dem Schluß, daß es keinen Sinn hatte, weitere Risiken einzugehen. Er drehte sich zu Secoh um.
    »Secoh«, sagte er, »was hat Essessili jetzt gesagt? Ich meine, während der letzten sechs oder sieben Minuten.«
    »Er sagt wieder und wieder dasselbe«, antwortete Secoh. »Er sagt, daß sie alle sich gegen die Burgmauer werfen müßten, bis irgendein Teil davon nachgebe und sie hineinkommen könnten. Er sagt es jedesmal mit verschiedenen Worten, aber es ist trotzdem dasselbe, wieder und wieder. Das ist alles, Mylord.«
    »Ich glaube, wir rufen jetzt besser die französischen Drachen. Er könnte nun jederzeit aufhören zu reden«, sagte Jim, »und dann haben wir nur noch soviel Zeit, wie die Schlangen brauchen, um über die freie Fläche auf uns zuzustürmen. Oh...«
    Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als Essessili plötzlich verstummte.
    »Ruft die französischen Drachen, schnell!« rief Jim Secoh zu. Aber in dem Augenblick begann Essessili bereits wieder zu sprechen.
    »Das habe ich schon getan, Mylord«, sagte Secoh, und tatsächlich saß nur noch einer der jungen Drachenboten auf

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