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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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unhörbar, wurde aber immer lauter.
    »Ah!« sagte Brian, der neben ihm stand, mit glücklicher Miene. »Da kommen sie!«
    Aber überraschenderweise wurden die ersten Reihen der anstürmenden Schlangen plötzlich langsamer. Dann dauerte es nicht mehr lange, und der Ansturm war beinahe zum Stillstand gekommen.
    Aber in Wirklichkeit waren sie nicht stehengeblieben, es war nur der Druck der Schlangen in den hinteren Reihen, der noch eine Vorwärtsbewegung verursachte. Vorne sah man einen Wulst von Schlangen zu dritt oder viert übereinander, die verzweifelt versuchten, über die Rücken der nachdrängenden Schlangen wieder nach hinten zu kriechen. Aber die anderen wußten diesen Versuch zu vereiteln, und die Schlangen weiter vorn wurden, ob sie es wollten oder nicht, weitergeschoben.
    »Was geht da vor?« fragte Jim laut und ohne nachzudenken.
    »Was erwartet Ihr?« brummte Rrrnlf hoch über seinem Kopf. »Ich habe Euch doch gesagt, daß es ein kluger Schachzug von Essessili war, den Schlangen zu sagen, sie sollten andere Schlangen ins Süßwasser schieben. Diejenigen, die weiter vorn sind, wollen nicht hineingeschoben werden, und die weiter hinten wollen die vorne nicht entkommen lassen.«
    Jim seufzte vor Erleichterung. Es war lächerlich, aber die Verzögerung war ihm hochwillkommen. Wieder blickte er zum südlichen Himmel auf und sah, daß der Luftraum dort sich nun sehr hübsch mit Drachen füllte. Plötzlich stellte er fest, daß er keiner der beiden Seiten erklärt hatte, wie nah sie einander in der Luft kommen sollten. Er war einfach davon ausgegangen, daß sie nah genug kommen würden, um wie eine einzige dichte Gruppe zu wirken.
    Im Geiste drückte er jetzt die Daumen und betete, daß die Drachen trotz einer gewissen uralten Feindseligkeit, die zwischen den beiden Ländern herrschte, einander doch nah genug kommen würden, um wie eine einzige Streitmacht zu erscheinen.
    Wieder warf er einen Blick auf das Vorfeld. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß die Schlangen näher kamen. Aber nach wie vor nicht schneller als mit der Geschwindigkeit eines Bulldozers, der volle Last vor sich herschob.
    Jetzt versuchten bereits die ersten fünf oder sechs Reihen der Schlangen, wieder nach hinten zu kommen, während alle übrigen versuchten, sie vorwärts zu schieben.
    Nach und nach bildete sich über den kämpfenden Schlangen ein Schatten von etwa derselben Größe wie desjenigen über der Burg; die französischen Drachen verschlangen nun das Sonnenlicht über den Schlangen.
    Das Ergebnis waren höchst seltsame Lichtverhältnisse. Die französischen Drachen verdunkelten mit ihren Körpern die Sommersonne, und das daraus resultierende Zwielicht ähnelte einer Sonnenfinsternis. In dem Burghof hinter Jim wurde besorgtes Gemurmel laut. Die Schlangen schienen nichts zu bemerken.
    »Den Leuten gefällt das nicht«, sagte Angie neben ihm.
    »Ich weiß«, fuhr Jim sie an, »aber nichts, was ich ihnen sagen könnte, würde jetzt helfen.«
    Er warf noch einmal einen Blick über die Mauer. Die Schlangen kamen immer näher. Sie waren jetzt nur noch etwa dreißig Meter vom Rand des Grabens entfernt.
    »Was ist nur los mit ihnen?« fragte er gereizt. »Diese Schlangen kümmern sich überhaupt nicht um all die Drachen da oben!«
    »Mylord«, warf Secoh beinahe furchtsam ein, »habt ihr vergessen? Sie blicken nicht nach oben.«
    Jim kam sich plötzlich wie ein Idiot vor. Natürlich! Es war für die Schlangen körperlich keine leichte Übung, ihre Köpfe zu heben, und im Meer taten sie das für gewöhnlich auch nicht.
    Plötzlich hatte er eine Eingebung; er wandte sich an Secoh.
    »Schickt Eure Boten hinauf«, sagte er, »sowohl zu unseren eigenen Drachen wie zu den französischen. Sag ihnen, sie sollen brüllen!«
    >»Brüllen<, Mylord?« Secoh sah ihn blinzelnd an.
    »Schreien! Donnern! Alles zusammen. Ganz egal, wie Ihr es bezeichnen wollt! Ich möchte, daß sie ihre Stimmen benutzen und viel Krach machen. Könnt Ihr ihnen das sagen?«
    Ein Licht des Begreifens schimmerte in Secohs Augen auf. Ein Licht der Schadenfreude.
    »Jawohl, Mylord!«
    Er fuhr herum, um sich an den jungen Drachen neben ihm zu wenden.
    »Du hast Sir Drache gehört! Du sagst unseren Drachen Bescheid, und ich benachrichtige die französischen Drachen. Schnell!«
    Beide Drachen hoben sich mit lautem Flügelklatschen in die Lüfte und flogen den beiden Drachengruppen am Himmel entgegen.
    Aber gleichzeitig hörte Jim die schrillen Schreie der ersten Schlangen

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