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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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den Diener mit gestrenger Stimme, »dies ist mein persönlicher Diener, der mich gerade erst hier eingeholt hat. Ich möchte, daß du ihn mit Respekt behandelst. Er ist kein gewöhnlicher Mann wie deinesgleichen!«
    »Jawohl, Mylord«, sagte der Diener.
    Eingeschüchtert dadurch, daß Jim sich den höchstwahrscheinlich besten Raum im Haus für sich und seine Freunde hatte sichern können, versuchte der Gasthausdiener nicht einmal einen Anflug von Hohn in seine Antwort zu legen. Da er wußte, daß Jim Engländer war, war er sich vielleicht nicht ganz sicher, ob Jim ihn nicht einfach verprügeln würde, falls er auch nur die kleinste Unverschämtheit wagen sollte.
    Sie gingen hinaus, und Jim lief im Zimmer auf und ab, Öffnete die Fensterläden und schaute in den heller werdenden Tag hinaus, bis der Diener mit Secoh zurückkam. Secoh trug nun eine graue Hose, ein Hemd mit blauem Wams und auf dem Kopf eine flache Mütze. Diese Kappe hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem, was Leute von ritterlichem und höherem Rang selbst trugen, unterschied sich aber genügend von deren Kopfbedeckung, um keinen Zweifel daran zu lassen, daß Secoh nur ein Diener war.
    »Ist alles gutgegangen?« erkundigte Jim sich eifrig, sobald der Diener mit ein paar Kupfermünzen von dem Wechselgeld entlohnt worden war, das Secoh genauso fest in seiner Faust verwahrt hielt wie die Goldmünze, mit der er aufgebrochen war. »Hat er versucht, mit Euch zu reden? Was habt Ihr zu ihm gesagt?«
    »Oh, er hat tatsächlich versucht zu reden«, meinte Secoh und hielt die Nase hoch in die Luft. Wahrscheinlich sollte es eine Nachahmung dessen sein, was er getan hatte, als der Diener das Wort an ihn richtete. Als Drache kannte Secoh zumindest eine menschliche Verhaltensweise; nämlich, wie man sich hochmütig gab. »Ich habe nur gesagt: >Belästige mich nicht mit deinem Geplapper!<«
    »Gut!« rief Jim. »Das hat ihn sicher zum Schweigen gebracht.«
    »Hm, na ja, eigentlich nicht«, entgegnete Secoh. Er zappelte in seinen Kleidern. »Tragen die Georgs so was ständig? Das Zeug fühlt sich nicht natürlich an. Es juckt. Aber sie tragen es wirklich ständig, nicht wahr?«
    »Außer wenn sie zu Bett gehen«, antwortete Jim. »Aber Ihr sagtet, er hätte noch mehr geredet. Was hat er erzählt?«
    »Ach, es ging darum, daß der Wirt dieser Gaststube seine Diener dauernd schlägt. Sie sagen, er tut es gern. Na, wie auch immer«, meinte Secoh, »dieser will jedenfalls weglaufen. Er sprach davon, daß es gegen etwas verstoße, das >Stadtgesetz< heißt, wenn sich ein Diener ohne Erlaubnis von seinem Herrn entfernt. Aber er sagte, er und ich könnten mit meinem Geld die Gelegenheit nutzen, um auf und davon zu gehen. Und wir wären reich genug, bis wir einen besseren Platz zum Leben gefunden hätten. Ich habe ihm gesagt, ich wäre gerne bei Euch. Dann hat er irgendwas gemurmelt wie: >Na schön, dann laß dich nicht mit mir sehen, sonst endest du womöglich auch im Keller.<«
    »Im Keller?« fragte Jim.
    Brian und Giles konnten möglicherweise überwältigt und im Keller des Gasthauses eingesperrt worden sein. Aber gewiß nicht ohne die Art von Lärm, die ihn selbst hier oben auf ihrem Zimmer aufgeschreckt hätte.
    »Der Mann sagte »auch«?« fragte Jim.
    »Genau das hat er gesagt, Mylord«, antwortete Secoh. »Hat er etwas Bestimmtes damit gemeint?«
    »Vielleicht sind unsere Gefährten im Keller eingesperrt worden«, sagte Jim.
    »Oh! Dann sollten wir sie gleich rausholen!« rief Secoh.
    Er hatte bereits einen Schritt in Richtung Tür gemacht, als ihm auffiel, daß Jim nicht mitkam. Mit einem neugierigen Gesichtsausdruck drehte er sich um.
    »So einfach geht das nicht«, erklärte ihm Jim. »Wir können nicht so mir nichts dir nichts hinuntergehen und die Kellertür aufbrechen, jedenfalls nicht, ohne das ganze Gasthaus auf die Beine zu bringen. Durchaus möglich, daß wir es mit mehr kampftüchtigen Männern zu tun bekämen, als uns lieb wäre. Vor allem, wenn sich andere Gäste auf die Seite des Wirts stellen sollten, was sie - allein aus Freude an einem Kampf -zweifellos tun würden.«
    »Möglicherweise«, sagte Secoh. »In diesem Fall solltet Ihr mir besser eins von diesen langen scharfen Dingern beschaffen, die Ihr immer an Eurem Gürtel tragt. Nicht eins von den kurzen scharfen Dingern, sondern etwas längeres - Ihr wißt schon!«
    »Man nennt das Schwert«, bemerkte Jim geistesabwesend. »Aber ich habe nur noch eins übrig; und außerdem würde es Euch ohnehin

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