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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sie hinunterkamen.
    »Hat Mylord sich verletzt?« fragte er, als sie neben ihm ankamen.
    »Ja, verdammt!« brüllte Jim. »Ich habe mir den Knöchel verstaucht. Und zwar auf Eurer verfluchten, elenden...« Er machte sich daran, so viele Beschimpfungen aneinanderzuknüpfen, wie ihm nur einfallen wollten. Der Diener sah ihn bewundernd an. Auf dem Kontinent waren die Engländer als große Flucher bekannt, aber Jim stellte möglicherweise einen neuen Rekord auf - zumindest für dieses Gasthaus. »... Treppe!« kam er schließlich zum Ende.
    »Das... das tut mir sehr leid, Mylord...«, sagte der Diener. »Soll ich den Wirt holen? Braucht Ihr einen Wundarzt?«
    »Glaubt Ihr, ich wollte mir mein verdammtes Bein absägen lassen?« brüllte Jim. »Nein! Ich will Wein! Den kräftigsten Wein, den Ihr habt. Und so schnell Ihr ihn holen könnt! James...«
    Er wandte sich an Secoh an seiner Seite, und dieser blinzelte angesichts dieser seltsamen Anrede.
    »Beschaff mir einen Tisch, James. Ach, und du da ...«
    Er hatte die Stimme gehoben, um die letzten Worte zu schreien, und der Diener, der bereits losgerannt war, kam schlitternd zum Stehen und drehte sich um.
    »Jawohl, Mylord?«
    »Und bring einen Hocker für meinen Diener hier!« blaffte Jim ihn an. »Er muß an meiner Seite sitzen und mich stützen. Auf diese Weise kann ich auch meinen Fuß hochlegen.«
    »Sehr wohl, Mylord«, sagte der Diener und verschwand.
    In bemerkenswert kurzer Zeit kehrte er mit einem Hocker, einem Glas für Jim und einem randvollen Krug zurück. Secoh warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Glas, sagte aber nichts. Jim bemerkte es.
    »Bring noch ein Glas!« rief Jim dem Diener nach, der sich bereits wieder zum Gehen wandte. »Ich werde beidhändig trinken!«
    Aufs neue beeindruckt eilte der Diener ein zweites Mal davon.
    »Auf diese Weise glaubt er, daß mein Bein wirklich höllisch weh tut«, sagte Jim und schenkte sich das erste Glas, das man ihm gegeben hatte, aus dem Krug ein.
    Dann hob er es an die Nase und stellte fest, daß man ihm tatsächlich einen starken Wein gebracht hatte. Was sich in dem Krug befand, roch nach einer Mischung aus Wein und Brandy - oder irgendeinem anderen Branntwein. Er nahm einen Schluck und wäre beinahe erstickt. Seine Vermutung traf ins Schwarze. Der Wein war offensichtlich mit irgendeiner alkoholischen Flüssigkeit versetzt worden. Interessant, dachte er. Das Brennen von Schnaps war im vierzehnten Jahrhundert nicht unbekannt gewesen, aber doch selten.
    Eines jedoch war der Wein offensichtlich nicht, nämlich alt genug. Man glaubte hier offensichtlich, daß durch die Beifügung starken Alkohols der Geschmack ohnehin ruiniert würde. Was für ein Zeug man dem Wein auch beigefügt hatte, es mußte etwas wie der schwarzgebrannte Whisky sein, den Jim aus seiner eigenen Welt kannte.
    Aber sei es, wie es sei, es gelang ihm, ein gutes halbes Glas hinunterzubekommen, bevor der Diener mit dem zweiten Glas zurückkehrte. Jim, der immer noch so tat, als trinke er aus dem Glas in seiner Hand, zeigte ungeduldig auf den Krug und nahm das Glas gerade lange genug von den Lippen, um zu befehlen: »Füll jetzt das andere Glas, damit es bereitsteht, wenn ich es brauche.«
    Der Diener tat wie geheißen und blieb wie angewurzelt stehen, um weiterhin von Diensten zu sein.
    »Steh nicht so dämlich herum!« fauchte Jim ihn an. »James wird das Glas für mich gefüllt halten. James ...« Er drehte sich zu Secoh um, woraufhin dieser zusammenzuckte. Langsam streckte Secoh die Hand aus und füllte das andere Glas. Der Diener hatte sich umgedreht und war verschwunden, und Secoh beugte sich nun vor, um Jim ins Ohr zu flüstern.
    »Ich vergaß, daß ich James bin«, murmelte er so leise, wie ihm das mit seiner menschlichen Stimme möglich war.
    »Recht hast du, James!« sagte Jim laut, bevor er die Stimme schnell wieder senkte. »Das macht nichts. Trinkt das andere Glas selbst. Dafür habe ich es schließlich bestellt. Vielleicht müßt Ihr sogar den größten Teil des Kruges trinken. Ich kann es nicht riskieren, zuviel zu trinken, aber wenn Ihr betrunken seid, werden die Leute einfach glauben, Ihr hättet Euch heimlich an meinem Wein bedient, wann immer ich nicht hinsah. Ihr vertragt nicht so viel Alkohol wie ich.«
    »Was heißt >betrunken    »Vergeßt nicht«, sagte Jim und bedachte ihn mit

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