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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nicht viel nutzen, es sei denn, Ihr wüßtet, wie man damit umgeht.«
    »Ich dachte, man würde mit dem Ding einfach auf feindliche Georgs eindreschen«, sagte Secoh. »Ich glaube, das würde mir wohl gelingen.«
    »Es geht nicht darum, einfach nur draufloszudreschen. Nehmt mein Wort darauf«, sagte Jim ein wenig grimmig. Brian versuchte seit nunmehr zwei Jahren, ihm den Umgang mit dem Schwert beizubringen, und er war noch weit davon entfernt, es im Kampf mit einem Mann wie Brians aufnehmen zu können und länger als ein oder zwei Minuten zu überleben.
    »Ich weiß«, fuhr er fort. »Ein Bein von diesem Tisch da würde eine ziemlich gute Keule abgeben, mit dem man einfach auf die Leute eindreschen kann.«
    »Wie? Gut.« Secoh war bereits halb durchs Zimmer und zerrte an einem der Beine. »Es geht nicht ab!« sagte er verwirrt.
    »Ihr verfügt nicht über Eure gewohnten Drachenkräfte«, erklärte ihm Jim. »Hier, ich helfe Euch.«
    Gemeinsam zerrten sie an dem Tischbein, bis es ihnen endlich gelang, es an der Stelle abzubrechen, wo es an die dicke hölzerne Tischplatte gezapft war. Secoh nahm das Tischbein in eine Hand und schwang es. Dann nahm er es in beide Hände und schwang es wieder.
    »Ich glaube, ich werde es so machen«, meinte er schließlich zuversichtlich.
    »Gut. Na dann«, sagte Jim, »ich erkläre Euch jetzt, was wir tun werden. Wir beide gehen gemeinsam die Treppe hinunter. Ich bestelle etwas Wein, und ich werde Euch bei mir behalten - unter dem Vorwand, daß ich Euch vielleicht noch benötigen werde oder etwas in der Art. Dann, wenn niemand uns große Aufmerksamkeit schenkt, stehe ich auf, als wolle ich den Abort aufsuchen, und dann werden wir nach dem Eingang zum Kellergeschoß suchen. Wenn er versperrt ist, werden wir versuchen, das Schloß aufzubrechen und hineinzukommen.«
    »Ich bin bereit!« rief Secoh und schulterte strahlend das Tischbein.
    »Ihr werdet dieses Ding da aber nicht benutzen, bevor ich es Euch sage«, ermahnte ihn Jim. »Wenn ich so recht darüber nachdenke, werden die Leute es gewiß merkwürdig finden, Euch da unten mit einem abgebrochenen Tischbein herumspazieren zu sehen. Ich muß mir etwas überlegen...«
    Plötzlich kam ihm eine Erleuchtung.
    »Ich hab's!« rief er. »Es wird nicht nur das Tischbein erklären, sondern es Euch auch leichter machen, bei mir zu bleiben, wenn ich scheinbar auf der Suche nach dem Abort den Schankraum verlasse. Mein Schwert kann ich ohne weiteres mitnehmen. Darüber wird sich niemand Gedanken machen. Und ich kann sogar das zweite Schwert mitnehmen - indem ich es unter meiner Kleidung verstecke und dann einfach mit steifen Gliedern herumlaufe, als humpelte ich. Und eben dieses Humpeln liefert uns auch eine Erklärung für das Tischbein. Ich werde es als notdürftige Krücke verwenden. Ich nehme es mit. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, da Ihr es benutzen müßt, gebe ich es Euch zurück.«
    »Oh«, sagte Secoh. In seiner Stimme schwang ein unüberhörbarer Unterton der Enttäuschung mit. »Aber dann gebt Ihr es mir bestimmt zurück?«
    »So schnell ich kann«, versprach Jim, »denn ich werde wünschen, daß Ihr es so schnell Ihr könnt benutzen werdet.«
    »Oh, das tue ich gern«, sagte Secoh.
    »Das war's dann also. Mein Bein wird steif sein, weil ich mir den Knöchel verstaucht habe, und aus demselben Grund spaziere ich mit der Krücke umher; und dabei ist das alles Ihre Schuld, denn ich bin gestürzt, weil Ihr Gasthaus eine Bruchbude ist«, sagte Jim. »Einen besseren Plan hätte ich mir nicht ausdenken können, und wenn ich die ganze Nacht darauf verwandt hätte. Los, gehen wir!«
    Er nahm Secoh das Tischbein ab, suchte zwischen seinen Sachen nach dem zweiten Schwert, das er, wie Brian und Giles und beinahe jeder andere fahrende Ritter, als Ersatz immer mit sich führte. Das Schwert paßte bestens in seine Hose, die sich, da sie aus gestricktem Material war, mühelos dehnen ließ. Die Klinge zeichnete sich augenfällig ab und fühlte sich an der nackten Haut seines Beines unangenehm kalt an, aber die Wölbung selbst konnte er immer noch mit einem Verband erklären.
    »Na schön«, sagte er zu Secoh. »Los geht's.«
    Sie verließen das Zimmer. Jim humpelte und stützte sich auf Secohs Schulter, als brauche er Hilfe. Secoh hielt Jims Arm so fest, als wolle er dafür sorgen, daß dieser auch genau da blieb. Langsam gingen sie die Treppe hinunter. Am Fuß der Treppe blieb ein Diener auf seinem Weg stehen und schaute mit offenem Munde zu, wie

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