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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Gasthauses erscheinen. Eine Sekunde lang durchforschte er sein Gehirn, dann fügte er eine Beschwörung zusammen.
     
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    Jim hörte unmittelbar vor sich ein leises knirschendes Geräusch. Dann versuchte er, den Riegel anzuheben, was sich dieser ohne nennenswerte Gegenwehr gefallen ließ. Schließlich drückte er die Tür auf, und Dafydd stolperte ihm entgegen.
    »Schnell«, sagte Jim mit leiser Stimme, »zurück auf Euer Zimmer.«
    Aber in diesem Augenblick brachen Männer mit Keulen und mit Messern, ja sogar mit Schwertern sowohl durch den Kücheneingang wie auch durch die geöffnete Tür des Raumes direkt hinter ihnen im Flur hervor.
     

19
     
    J IM GRIFF UNTER SEIN H EMD , zog das zusätzliche Schwert aus seiner Hose und drückte es Dafydd in die Hand. Die beiden Trupps, die aus den verschiedenen Türen getreten waren, fanden sich plötzlich nicht nur einem verängstigten und unbewaffneten Individuum gegenüber, sondern hatten es mit zwei Männern mit Breitschwertern und einem Diener zu tun, der ein Tischbein wie eine Keule schwang. Daher folgten sie zunächst einmal ihrem Instinkt.
    Sie hielten inne - und das war ihr Fehler.
    Was sie nicht wußten und was Jim selbst vergessen hatte, war, daß Secoh nach wie vor nicht wirklich ein Mann war. Er war ein Drache, der vorübergehend durch einen Zauber Menschengestalt angenommen hatte. Er schien früher über ein übertriebenes Maß an Drachenvorsicht verfügt zu haben, dieselbe Art Vorsicht, über die alle wilden Tiere und kleinen Kinder instinktiv verfügen. In der Tat war er Jim als ein Feigling erschienen - bis er mit ihm und den anderen an dem Kampf am Verhaßten Turm teilnahm.
    Seit sie dort gemeinsam über die Geschöpfe des Verhaßten Turms obsiegt hatten, war ihm alle Vorsicht abhanden gekommen und nur die andere Seite der Medaille verblieben, jene für seine Spezies typische >Dra chenwut<, der zu verdanken war, daß er und seinesgleichen im Kampf zu Berserkern wurden.
    Seit jenem Kampf am Verhaßten Turm hatte sich Secoh als der reizbarste Drache im Umkreis von Meilen einen Namen gemacht. Viel größere Drachen, als er einer war, gingen ihm auf Zehenspitzen aus dem Weg. Schon die geringste Kleinigkeit konnte sein Drachenblut in Wallung bringen, und er war jederzeit bereit, es ungeachtet dessen Größe mit jedem Angreifer aufzunehmen. Er glaubte offensichtlich, daß er nichts zu verlieren habe; und jene, die etwas zu verlieren hatten, sahen in einem Kampf mit ihm keinen Nutzen.
    So kam es also, daß zwar die Leute des Gasthauses zögerten, Secoh aber keineswegs. Er stürzte sich auf die Männer, die aus der weiter entfernten Tür gekommen waren, und bearbeitete sie mit seiner Keule.
    Für einen Schwertkämpfer ist es eine Sache, sich einem keulenschwingenden Gegner gegenüberzusehen, der dem Schwert, das man in Händen hält, mit geziemendem Respekt begegnet. Eine ganz andere Sache ist es, sich einem vollkommen wilden, rotäugigen, scheinbar wahnsinnigen Mann mit einer Keule gegenüberzufinden. Secoh scherte sich nicht im mindesten darum, was diese Schwerter alles hätten anrichten können. Wie viele Ritter des Mittelalters konzentrierte er sich nicht darauf, was die anderen ihm antun konnten, sondern auf das, was er ihnen antun konnte.
    Das Ergebnis war, daß die besser bewaffnete Truppe von ungefähr sechs Männern sich in der Defensive wiederfand, statt zum Angriff zu schreiten. Langsam aber sicher zog sie sich vor diesem Wahnsinnigen zurück.
    Jim und Dafydd verständigten sich mit einem kurzen Blick und nutzten die Gunst des Augenblicks. Sie bedrängten die Leute aus der Küche, die mit zwei Schwertern sowie Tranchiermessern und Hackebeilen bewaffnet waren, und überdies über einige lange Dolche verfügten.
    Jim war, wie er selbst nicht nur einmal, sondern schon öfter freiwillig eingestanden hatte - und wie Brian von ganzem Herzen bestätigt hätte -, ein sehr mäßiger Schwertkämpfer. Aber er wußte zumindest, was er mit der Waffe hätte tun sollen. Dafydd war weniger Unterweisung im Umgang mit dieser Waffe zuteil geworden als Jim, aber er hatte den Schwertkampf sozusagen im Vorbeigehen gelernt, da er eine angeborene Begabung für Waffen besaß.
    Was bedeutete, daß sie der Küchenmannschaft bei ihrem Angriff als Männer erschienen, die sich auf ihre Sache verstanden.
    Die gegnerische Truppe machte sich gar nicht erst die Mühe eines langsamen Rückzugs. Die Männer drehten auf dem Absatz um und flohen zurück durch die

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