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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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werde so viele zusammenrufen wie ich kann, aber meine Nachbarn springen nicht auf meine Bitten hin, wie das die meines Lords Athernockie« – er blickte über den Tisch hinweg zu dem Mann mit dem roten Fellumhang – »zu tun scheinen. Bewaffnete wahrscheinlich dreißig, wenn ich Zeit habe, aber wieviel Zeit ich dazu brauche, kann ich ums Himmelreich nicht sagen.«
    Die Gespräche an der Tafel begannen zu verstummen, als der Graf abwartete. Schließlich kamen sie auf eine voraussichtliche Zahl von sechzig bis achtzig Rittern und Knappen plus hundert und mehr Bewaffneten sowie nicht mehr als zwanzig Armbrustschützen. Die hiesigen Bogenschützen einzusetzen würde sich nicht lohnen, da jene, die Chandos mitbrächte, einen riesigen Vorteil in Hinsicht auf die Reichweite hätten.
    »Nun gut«, erklärte der Graf schließlich. »Sobald ich denke, daß wir die benötigte Anzahl zusammenhaben, werden wir Chandos stellen. Ihr alle solltet Leute ausschicken, die die Ohren offenhalten, damit wir von Chandos Ankunft erfahren.«
    »Eins noch, mein Lord«, sagte ein älterer Mann mit viereckigem Gesicht, der dem Grafen von allen am nächsten saß. »Braucht Ihr neben den Rittern, Knappen und Bewaffneten auch Landvolk?«
    Jim erkannte, daß er sich auf die hier ansässigen gewöhnlichen Bauern bezog, die aus ihrer Unwissenheit heraus mit jeder Waffe, die sie finden konnten – zumeist einfache Ackerwerkzeuge – in den Kampf ziehen würden. Sie erhofften sich ein wenig Aufregung in ihrem tristen Leben – wenn sie nicht gerade plündern wollten. Jim hatte daran nicht selbst gedacht. Die eigene Erfahrung des Grafen nährte bereits diese Illusion…
    »…wenn sie einem von den Füßen bleiben, sobald der Kampf beginnt, habe ich keine Einwände. Es schadet nie , den Feind glauben zu lassen, daß man zahlreicher sei, als das tatsächlich der Fall ist. Aber was nun die Vorräte, zusätzliche Reit- und Packpferde betrifft…«
    »…Meine Lords, meine Lords«, unterbrach der Graf sie später, »es hat keinen Sinn, darüber zu streiten, wie man den Feind bekämpft, solange man seine Stärke, die Beschaffenheit des Bodens und des Geländes nicht kennt, desgleichen nicht weiß, wie eifrig er bestrebt ist, mit dem Kampf zu beginnen – das Wetter gar nicht zu erwähnen. Beschließt nun diese Unterredung. Halb durchdachte Pläne nützen wenig. Nun, hat irgendeiner von Euch die Zubereitung einer Mahlzeit befohlen
    – und wenn ja, wann können wir speisen?«
    … Ein dünner Mann in einer grün-roten Livree stellte gerade ein Tablett mit kleinen Küchlein in der Mitte des Tisches ab.
    Danach entfernte er mehrere Tabletts und Schüsseln, die geleert worden waren.
    »Das erinnert mich daran«, sagte der Graf, »…was werdet Ihr Euren Nachbarn über meine Gründe erzählen, die mich in den Norden geführt haben? Diesen Nachbarn, von denen Ihr hofft, daß sie sich uns anschließen werden?«
    Er hielt ein Küchlein in die Luft, lächelte wieder mit verkniffenen Lippen.
    »Warum, mein Lord?« sagte Athernockie, »Wir werden ihnen einfach die glorreiche Wahrheit erzählen. Daß Ihr, nachdem Euch genau wie uns das schwere Joch der Königlichen Steuern ganz krank machte, angesichts all der Korruption am Hof schließlich den Punkt erreicht habt, an dem Ihr Widerstand leisten und mutig zuschlagen mußtet – möglicherweise sogar selbst nach der Krone greift, wenn das Gottes Wille ist.«
    »Ich rate Euch, um Eurer eigenen Sicherheit willen, daß Ihr nichts dergleichen verlauten laßt«, wandte der Graf ein. »Mit diesen Worten erklärt Ihr öffentlich, daß Ihr beabsichtigt, Verrat zu begehen.« Er sah sie alle an.
    »Lieber«, fuhr er fort, »sagt ihnen die wahre Wahrheit: daß die Nachricht, die ich kürzlich erhielt, die letzte Bürde war, die ich tragen wollte. Ich fühle mich zutiefst beleidigt, daß man dem erzwungenen Geständnis von Agatha Falon bei Hofe offensichtlich Glauben schenkt. Das Geständnis wurde ihr unter höchsten Grausamkeiten abgerungen, die jeden Mann und jede Frau dazu bringen würden, alles zu gestehen, was die Befrager hören wollen. Sagt, daß ich mich deswegen in meine Grafschaft zurückgezogen habe – nur um festzustellen, daß ich mich in der Gefahr befinde, von einigen Leuten am Hof angegriffen zu werden, die darauf hoffen, dadurch einen persönlichen Vorteil zu erringen, wenn sie mich als Gefangenen nach London zurückbringen.«
    Sein Lächeln wurde breiter.
    »So wie der gute Sir John Chandos, wenn er schließlich

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