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Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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Luft geholt, und es stürzte zu Boden, wobei es wild mit den Flügeln schlug, als wollte es sich verzweifelt in der Luft halten. Die Menschen rannten auseinander, doch nicht alle konnten rechtzeitig fliehen. Als das Wesen auf den Boden prallte, zerschmetterte es einige Menschen unter sich, und seine wirbelnden Gliedmaßen zerstörten herumstehende Wagen.
    Die Lagerfeuer warfen einen matten Schimmer auf das Wesen, das auf der Seite lag. Seine Krallen hatten sich in die harte Erde gebohrt, der Körper hob und senkte sich unter schweren Atemzügen, die rot glühenden Augen waren verschlossen.
    Seld wusste, dass er einen Dämonen vor sich hatte. Noch niemals in seinem Leben hatte er einen gesehen, und es waren keine Berichte über das Aussehen der Dämonen überliefert, doch für ihn gab es keine Zweifel, welches Wesen er gerade anblickte.
    Der Drache, der den Dämonen aus der Luft geschleudert hatte, landete in der Nähe des schwarzen Wesens, den Blick der pupillenlosen Augen darauf geheftet. Im Gegensatz zu dem Dämonen, der eins mit der Dunkelheit war, schien der Drache von sich heraus zu strahlen – oder war es doch nur das Licht der Lagerfeuer, das die unzähligen Schuppen in alle Richtungen zurückwarfen?
    Der Dämon hob seinen Kopf, öffnete seine Augen. Mit einer schnellen Bewegung, die zu rasch für Selds Sinne war, sprang er auf seine vier Pranken und breitete seine Schwingen aus, die vor dem Nachthimmel nun dunkelblau wirkten, dann brüllte er seine Wut heraus.
    Selds Ohren schienen zu bersten, seine Hände fuhren an seinen Kopf, er wendete sich ab. Er glaubte, taub geworden zu sein, als er sich wieder zu den beiden Wesen drehte, doch sein Gehör kehrte zurück, gerade als der Drache seine Schwingen ausbreitete und nach vorn stieß, um mit einem gewaltigen Klauenstreich auf den Dämonen niederzufahren. Die Krallen kratzten über die schwarzen Schuppen, rissen einige von ihnen vom Leib des Wesens, worauf es mit einem schmerzerfüllten, hohen Brüllen reagierte. Dann jagte es sein blaues Feuer dem Drachen entgegen.
    Von den Flammen eingehüllt, wich der Drache zurück, und Seld fürchtete schon, der Drache würde darin vergehen, dann spie er sein Feuer, das so gleißend war, dass Seld die Augen schloss. Das gelbe Feuer schien die blauen Flammen aufzulösen, und der Dämon wurde davon in den Himmel geschleudert.
    Der Drache blieb unversehrt zurück, der Dämon war jedoch verschwunden.
    Seld blickte um sich, aber es gab kein Anzeichen mehr von dem Dämonen außer der von ihm aufgewühlten Erde. Der Drache hob langsam seinen Kopf, als verfolgte er den Flug des Dämonen in den Weiten der Nacht, dann lenkte er seinen Blick hinab auf Seld.
    Es war der Drache mit den feurigen Augen, den Seld in Hequis berührt hatte.
    »Habt Dank«, flüsterte Seld.
    Dann schlug der Drache einmal mit den Flügeln und verschmolz mit der Nacht, in der er wie ein nervöser Stern glitzerte.

    Vor dem Kampf des Drachen gegen den Dämonen waren die Menschen, die sich zwischen den Siedlungen aufgehalten hatten, in blinder Panik geflohen, nur die Hequiser nicht. Nun gab Seld das Zeichen zum Aufbruch, und langsam formierte sich die Kolonne, um den Weg in die Weite Steppe hinaus aufzunehmen.
    Er wusste noch nicht, was die Plünderer gestohlen hatten, aber die Hequiser mussten die Drei Dörfer verlassen haben, bevor dort den neuen Machthabern die Lage entglitt und die Angst vor neuen Dämonenangriffen in tödlichem Chaos gipfelte.
    So ließen die Hequiser die Drei Dörfer zurück, von denen sie sich Schutz und Ruhe erhofft hatten. Zwei Stunden lang folgten sie in der Weiten Steppe der Drachenspur auf dem staubigen Boden. Den Widerschein der Fackeln hatten sie hinter sich gelassen, und nur die Sterne spendeten noch ein fahles Licht.
    Dann hielten die Hequiser an, hüllten sich in Decken und fielen in traumlosen Schlaf. Nur ihr Vorsteher saß auf dem Kutschbock und hielt am Himmel nach Drachen und Dämonen Ausschau.

Kapitel 9
In der Steppe des Geistes
    Ark erwachte, als er das Stechen der Sonnenstrahlen gegen seine geschlossenen Lider fühlte. Rumpelnd bewegte sich der Wagen unter ihm; er drehte den Kopf zur Seite und öffnete langsam seine Augen. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und schickte durch ein Loch in der Plane des Wagens ihre Strahlen auf Arks Lager. Mit einer ruckartigen Bewegung stemmte er sich auf die Ellenbogen, und sofort flutete ein Gefühl von Schwindel seinen Kopf. Kurz blickte er um sich und fiel kraftlos wieder auf den

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