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Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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Kuss landete auf seinen Lippen, den er zögerlich erwiderte. Selds Hände strichen über Mesalas Rücken und tauchten in ihre Haare ein. Mit nervösen Bewegungen streiften sie sich die Kleider vom Leib.
    Die hoch stehende Sonne weckte Seld. Als ihm der Geruch der Frau, die in seinen Armen lag, in die Nase stieg und er ihr Profil sah, schlug sofort sein Herz schneller, und jeder Muskel seines Körpers spannte sich an.
    Nein, sagte er sich, das ist nicht Alema.
    Er zog die Decke, in der sie lagen, enger um seinen Körper und schaute Mesala an, die gleichmäßig atmete. Da flatterten ihre Augen lider, und sie blickte ihn an. Mesala lächelte, strich mit der flachen Hand über seine Brust. Seld erwiderte das Lächeln, doch vor seinem inneren Auge stand noch immer Alemas Bild.
    »Hast du nach Alemas Tod mit einer anderen Frau geschlafen?«, fragte sie.
    »Ein einziges Mal.« Seine eigene Stimme klang seltsam fremd in Selds Ohren.
    Sie schaute ihn fragend an.
    »Es war ein Moment der Schwäche, den ich sofort bereut habe.«
    »Erzähl mir davon.«
    Seld atmete durch und rollte vorsichtig auf den Rücken. »Es ist vor etwa einem Jahr geschehen. Ich war mit der Vorsteherin unseres Nachbar ortes Kequor zusammen, aber wir haben nur eine Nacht miteinander verbracht. Am nächsten Morgen wollte sie, dass ich sie zur Frau nehme. Ich habe Kequor sofort verlassen und habe danach versucht, ihr aus dem Weg zu gehen.«
    »War letzte Nacht auch ein Moment der Schwäche?«
    Selds Hand fuhr durch ihr Haar. »Nein«, sagte er. »Ich –«
    Es war wie eine Geistesreise, ohne dass jedoch sein Geist seinen Körper verließ. Seld war gleichzeitig bei Mesala, aber von einem Augenblick zum nächsten war er auch viel weiter aufwärts an der Küste bei dem goldenen Drachen, der auf einer Klippe saß und den körperlosen Seld anblickte.
    Dann war dieser Moment schon wieder vorübergezogen, und Seld war nur noch bei Mesala.
    Sie runzelte die Stirn. »Deine Augen ... ganz kurz waren sie ...«
    Seld stand auf und kleidete sich an. »Wir müssen sofort zum Strand«, sagte er.
    »Wann können wir weitersegeln?«, fragte Seld.
    Kapitän Wod hatte mit Telam ein Fass mit Trinkwasser zum Strand getragen und in eines der Boote gehoben. Er atmete durch und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wir müssen noch die letzten Kisten verladen, dann können wir den Anker lichten«, antwortete er. »Zur Mittagsstunde.«
    Seld nickte. »Gut. Je früher wir weitersegeln, desto besser.«
    »Ist etwas geschehen?«, fragte Ark, der hinzugetreten war.
    »Der Drache wartet auf uns«, sagte Seld. »Er wartet seit vielen Tagen. Aber nun habe ich das Gefühl, die Zeit dränge ... als wäre noch etwas auf dem Weg hierher.«
    Als sich unter den Leuten herumsprach, dass Seld weitersegeln wollte, regte sich Widerstand. Unzählige Tage und Nächte hatten die Hequiser auf dem Schiff verbracht, hatten Hunger und Durst gelitten. Nun waren sie in diesem wundervollen Land angekommen, und niemand von ihnen wollte es so schnell wieder verlassen. Seld erklärte ihnen, dass sie nur die Küste entlang segeln mussten, nicht zurück aufs offene Meer, und einer nach dem anderen fügte sich.
    Kapitän Tebis entging nicht, dass die Besatzung der Ambria an Bord ging und das Ablegen vorbereitete. Auch die Matrosen der Valant ruderten bald mit frischen Vorräten, die sie gesammelt hatten, zum Schiff zurück. Als die Ambria gegen Mittag den Anker einzog und lossegelte, folgte ihr die Valant.
    Seld hatte Kapitän Wod angewiesen, die Küste aufwärts zu segeln, so dass das unbekannte Land zur Linken des Schiffes lag. Und mit jedem Wellental, das das Schiff durchquerte, wuchs in Seld die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein. Bald würden sie bei dem Drachen ankommen, und bald würden sie Gewissheit haben, wohin ihre Reise noch führen sollte.
    Die Küste veränderte sich. Aus dem hellen Sandstrand ragten immer mehr schwarze Steine, und als sich der Tag dem Ende zuneigte, erhob sich neben den Schiffen eine steile, düstere Klippe. Beide Schiffe waren weiter aufs Meer hinausgesegelt – Kapitän Wod wollte nicht auf ein mögliches Riff auflaufen, und die Valant hatte es ihm gleich getan.
    Die folgende Nacht segelten die Ambria und die Valant unter hellem Sternenlicht. Die See war ruhig, ein stetiger, warmer Wind trieb die Schiffe vorwärts.
    Seld blieb auf Deck, um Ausschau nach dem Drachen zu halten, dessen Nähe er immer deutlicher wahrnahm, doch schließlich verlangte sein Körper so

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