Dragon Dream (epub)
ihn aufhielt. »Ich glaube, dass sie nicht mich will.«
Verwirrt wandte sich Briec um und sah, dass Izzy mit geschlossenen Augen die Arme nach ihm ausstreckte. Er trat näher, und sofort schlang sie ihm die Arme um die Schultern und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals.
Er sah seine Brüder an und wusste nicht, was er mit dem schluchzenden Mädchen in seinen Armen anfangen sollte.
Gwenvael beugte sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: »Sag ihr, dass alles gut wird.«
Sie fest in die Arme schließend und ihren Rücken streichelnd, sagte Briec: »Alles wird gut, Izzy.«
»Mach … dir … keine … Sorgen«, flüsterte Éibhear an seinem anderen Ohr.
»Mach dir keine Sorgen«, sagte Briec sanft, und Izzy klammerte sich fester an ihn. Er schloss die Augen und erwiderte die Umarmung. »Wir werden uns gut um deine Mutter kümmern, Izzy. Versprochen.«
Sie nickte leicht. »Das ist gut«, sagte sie unter Tränen.
Seine Brüder gingen los, und er folgte ihnen, Izzy immer noch auf dem Arm. »Wir bringen dich nach Hause, kleine Izzy.«
26
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Sie wachte auf, bewegte sich aber gute fünf Minuten lang nicht. So hatte man es sie gelehrt. Manchmal war es schlau, so zu tun, als wäre man tot oder bewusstlos, bis man genau wusste, wie schlimm die Lage war.
Keine Geräusche, abgesehen von einem Schnarchen. Einem relativ lauten Schnarchen. Das mussten wilde, blutdürstige Monster sein, die so laut schnarchten.
Talaith öffnete die Augen und sah sich in dem Raum um. Kerzen und ein offenes Feuer erleuchteten alles recht hübsch, ohne dass es in ihren Augen schmerzte.
Morfyd schlief auf einem Sessel, eingerollt wie eine Katze. Fearghus lehnte an der Wand und starrte an die Decke. Éibhear schlief auf dem Boden, Arme und Beine ausgestreckt. Sie beneidete die Frau nicht, die die nächsten achthundert Jahre neben ihm würde schlafen müssen. Überraschenderweise war er nicht derjenige, der schnarchte. Diese Ehre kam Gwenvael zu. Er saß in einem großen Sessel, die muskulösen, langen Beine vor sich ausgestreckt, den Kopf zurückgeworfen, und schnarchte wie ein riesiger Bär. Lächelnd wanderte ihr Blick zu der Gestalt ihrer Tochter. Izzy saß auf einer Bank am Fenster, die Beine hochgezogen, das Kinn auf die Knie gelegt. Sie war wach und starrte aus dem Fenster in die schwarze Nacht hinaus.
Und neben ihr saß Briec. Wie Izzy und Fearghus war auch er wach, aber er starrte Talaith an; wahrscheinlich wartete er darauf, dass sie ihn bemerkte. Arroganter Mistkerl .
Sie sahen sich schweigend an. Ausnahmsweise wusste Talaith, dass keine Worte nötig waren. Sie konnte alles, was sie wissen musste, an Briecs Gesicht ablesen. An der Art, wie er sie beobachtete und an seiner Erleichterung, als er sah, dass sie wach war.
»Mum?«
Talaith sah wieder zu Izzy hinüber und lächelte.
»Mum!« Das Mädchen kletterte von der Bank, warf sich aufs Bett und landete in Talaiths ausgestreckten Armen. Sie schloss ihre Tochter fest in die Arme und ließ das Mädchen an ihrem Hals weinen.
Morfyd stand auf. »Es ist gut zu sehen, dass du wach bist, Schwester.« Sie schubste Gwenvael an der Schulter. »Wach auf!«
Erschrocken fuhr Gwenvael hoch und schrie: »Ich habe sie nicht angerührt!«
Morfyd verdrehte die Augen und steuerte auf die Tür zu. »Du bist wirklich eine stete Quelle der Peinlichkeiten, kleiner Bruder. Fearghus, folge mir.«
Fearghus nickte Talaith zu und folgte seiner Schwester nach draußen. Gwenvael stand auf und streckte sich. »Talaith, meine Liebe!«
»Gwenvael, meine Nervensäge!«
Kichernd bückte er sich, packte eine von Éibhears Händen und schleppte den immer noch schlafenden Drachen aus dem Zimmer.
Endlich stand Briec auf. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er zur Tür und ließ Talaith dabei nicht aus den Augen. Er blieb im Türrahmen stehen, um sie noch einmal anzusehen, bevor er hinausging und leise die Tür hinter sich schloss.
»Izzy?« Talaith hielt ihre Tochter etwas von sich weg und sah sie eindringlich an. »Geht es dir gut?«
Mit tränennassen Wangen nickte sie.
»Bist du sicher?«
Sie konnte sich nicht an viel erinnern, nachdem sie mit Rhydderch Hael gesprochen hatte.
»Mir geht es gut, Mum. Wirklich.«
»Arzhela?«
Ein merkwürdiger Ausdruck flog über das Gesicht ihrer Tochter, war aber so schnell wieder verschwunden, dass Talaith sich nicht sicher war, ob es nur ein Spiel des flackernden Lichtes gewesen war. »Fort. Ich glaube nicht, dass sie wiederkommt.«
»Hat sie gelitten?«
»Ich
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