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Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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stand auf, um ihr zu folgen, aber Zarah hielt ihn mit einer Hand auf seinem Unterarm zurück.
    »Lass ihr Zeit. Ich weiß, das ist sicher nicht leicht für sie.«
    Die Frau hatte absolut keine Ahnung.
    Izzy rannte durch das Haus, aber es war groß und verwinkelt, und bevor sie es sich versah, hatte sie keine Ahnung mehr, wie sie herauskommen sollte. Verzweifelt merkte sie, dass sie wenigstens einen ruhigen Ort brauchte, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Sie ging einen Flur entlang, sah aber zwei der Soldaten, die sie und Éibhear hierher eskortiert hatten.
    Da sie sich auf keinen Fall vor irgendeinem Soldaten so sehen lassen wollte, ging Izzy durch die erste Tür, die sie fand, und schloss sie eilig hinter sich, lehnte sich mit beiden Händen gegen das Holz. Dann kamen die Tränen. Sie versuchte, sie aufzuhalten, aber sie konnte einfach nicht. Noch schlimmer: Sie betete herunter, was sie das erste Mal, als sie während einer Schlacht in einem brennenden Gebäude gefangen gewesen war und den Weg nach draußen nicht finden konnte, vor sich hin gesprochen hatte: »Mum … ihr Götter, Mum …«
    »Mach dir nichts draus.«
    Erschrocken wirbelte Izzy herum und lehnte jetzt mit dem Rücken an der Tür. »Es tut mir leid, ich …«
    »Meine Tochter ist nur hart jenen gegenüber, die sie für vielversprechend hält.«
    Izzy schüttelte den Kopf. »Nein, ich …«
    »Schon gut. Ich werde ihr nichts sagen. Lass dir Zeit, komm wieder zu Atem.«
    Der Mann schien ungefähr in seinem sechzigsten Winter zu sein, seine grauen Haare waren sehr kurz geschnitten, und an seinen Armen wölbten sich die Muskeln. Er hatte ein Schwert in der Hand, und ihr wurde klar, dass er Schmied war und dies hier seine Werkstatt. Sie hatte es wieder nach draußen geschafft; das Haus war wie ein hübscher Irrgarten, bei dem sich geschlossene Räume und Flächen unter freiem Himmel abwechselten.
    Izzy wischte sich mit den Handflächen übers Gesicht und machte einen Schritt in die Werkstatt hinein. Die Waffen waren schön. Eine Menge gebogene Schwerter und Dolche aus Gold und Stahl, viele mit Juwelen besetzt. Im Gegensatz zu den Waffen, die in den Dunklen Ebenen beliebt waren, wirkten diese hier dekorativ, aber Izzy kannte sich mit Waffen aus, und diese waren ebenso tödlich wie schön. Sie erinnerten Izzy an die Waffen, die Annwyl von Fearghus bekommen hatte und die sie während Familienfesten und wichtigen Ereignissen trug.
    »Deine Arbeiten sind sehr schön«, sagte Izzy.
    »Danke.«
    Sie zeigte auf eines der Schwerter. »Darf ich?«
    »Wenn du möchtest.«
    Sie nahm eines der größeren Schwerter auf und bewunderte seine Leichtigkeit. Kampf, Krieg und Waffen waren Gebiete, auf denen sie sich auskannte und sich sicher fühlte. Dann ging sie zu einer freien Stelle hinüber und hob das Schwert. Sie führte ein paar Übungsschwünge aus; ganz sicher war sie sich nicht, ob sie diese gebogenen Schwerter gern benutzen würde. Aber es war immer gut, andere Waffen auszuprobieren, um zu sehen, was andere Armeen benutzten.
    Als Izzy das Schwert senkte, beobachtete der Mann sie eindringlich. Sein freundlicher Gesichtsausdruck war einem tiefen Stirnrunzeln gewichen.
    »Es tut mir leid.« Izzy legte die Waffe eilig wieder hin, denn sie befürchtete, irgendeine Art von kultureller Grenze überschritten zu haben, von der sie nichts wusste.
    »Du bist nicht in der Ausbildung, oder?«, fragte er.
    »Nein, Sir. Nicht mehr.«
    »Du bist wirklich begabt. Und du hast Kraft.« Seine Augen wurden ein bisschen schmaler. »Woher kommst du?«
    Izzy seufzte. »Das ist ein bisschen kompliziert.«
    Er legte die Waffe, die er gerade schärfte, auf den Boden und machte einen Schritt von der Werkbank weg. »Kenne ich dich?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    »Warum kommt es mir dann so vor?«
    »Ich muss gehen.«
    »Bitte nicht.«
    Izzy ging auf die Tür zu. »Ich muss. Jemand wartet auf mich. Er wird sich Sorgen machen.« Sie wollte die Tür öffnen, aber eine große Hand drückte dagegen. Sie hätte diese Hand wegstoßen können, aber sie wusste nicht recht, ob sie im Moment gegen jemanden kämpfen konnte.
    »Schau mich an. Bitte.«
    Izzy wandte dem Mann langsam das Gesicht zu. Erst als ihr Tränen auf die Brust fielen, merkte sie, dass sie weinte.
    Er hob ihr Kinn an und schaute ihr ins Gesicht.
    »Bei den heiligen Sonnen«, flüsterte er und umfasste ihr Gesicht jetzt mit beiden Händen. »Warum habe ich das nicht sofort gesehen, als du

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