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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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seine Gefährtin richtig geschätzt
hatte.
     
    Keita musterte die
Menschliche, die Gwenvaels Gefährtin war. »Wie weit kann man ihr trauen?«,
fragte sie ihren Bruder.
    »Ich habe ihr schon
mein Leben anvertraut und das aller anderen in dieser Familie. Ihre Loyalität
steht außer Frage. Selbst Vater vertraut ihr.«
    Überrascht hob Keita
eine Braue. »Tatsächlich?« Sie nickte. »Dann mache ich es kurz, und das, was
ich euch erzähle, verlässt diese Wände nicht.« Als sie alle zustimmten, fuhr
sie fort: »Es besteht die eindeutige Möglichkeit, dass Lehnsherr Thracius
vorhat, mich auf den Thron zu bringen. Mutter glaubt, dass er sich schon die Hilfe
von jemandem an ihrem Hof gesichert hat. Sie glaubt, sie werden bald an mich
herantreten, aber um diesen Prozess ein bisschen zu beschleunigen … muss ich
durchsickern lassen, dass ich die ganze Zeit gewusst habe, wo Esyld war.«
    Ihr Bruder schüttelte
den Kopf. »Bist du wahnsinnig? Wenn die Familie das herausfindet …«
    »Das Risiko muss ich
eingehen. Und ich glaube, du kannst mir helfen, Dagmar.«
    »Du willst, dass ich
das Gerücht über dich und Esyld verbreite?«
    »Kannst du dir jemand
Besseren dafür vorstellen?«
    Dagmar feixte.
»Eigentlich nicht.«
    »Das gefällt mir
nicht«, sagte Gwenvael.
    »Ich weiß, aber ich
muss dafür sorgen, dass die Verräter sich viel schneller zeigen. Ich fürchte,
uns läuft die Zeit davon.«
    Gwenvael begann zu
widersprechen, aber seine Gefährtin schnitt ihm das Wort ab.
    »Sie hat recht.«
Dagmar atmete hörbar aus. »Wir sind allmählich ziemlich sicher, dass die
menschlichen Souverän-Truppen kleine Städte und Dörfer in der Nähe der
Westlichen Berge überfallen. Dass sie Annwyls Truppen spalten, in der Hoffnung,
dass Drachentruppen zur Hilfe dort hingezogen werden.«
    »Und es sieht aus, als
könnte Styrbjörn der Ekelhafte Thracius helfen«, fügte Ragnar hinzu. »Alles
fügt sich zusammen. So wenig mir das auch gefällt – wir müssen die Sache
weitertreiben.«
    »Und was ist mit der
Sicherheit meiner Schwester?«, wollte Gwenvael wissen und starrte den
Nordländer finster an, und sorgte gleichzeitig dafür, dass sich Keita ein
kleines bisschen besonderer vorkam als ein paar Minuten zuvor.
    »Ich werde deine
Schwester mit meinem Leben schützen, das schwöre ich auf den Kodex und den
Namen meiner Sippe.«
    »Und was für eine
Bedeutung sollte das für mich haben?«, wollte Gwenvael wissen.
    »Alles«, erklärte
Dagmar ihrem Gefährten. »Es bedeutet alles.«
    »Keita?«, fragte
Gwenvael. »Was sagst du dazu?«
    »Ich vertraue Ragnar
dem Listigen, wie ich dir vertraue … oder eigentlich eher, wie ich Ren
vertraue.«
    Gwenvael schmollte.
»Du vertraust Ren mehr als mir?«
    »Auf ihn kann man sich
wenigstens verlassen.«
    »Du kannst mir das
doch nicht ernsthaft immer noch vorwerfen, kleine Schwester! Ich bin ein
einziges Mal zu spät gekommen!«
    »Und ich hätte fast
diesen phantastischen Kopf verloren! Wenn Ren nicht gewesen
wäre, wäre meine Perfektion der Welt verloren gegangen. Ich weiß immer noch
nicht, wie du dir seit dieser Sache selbst in die Augen schauen kannst!«
    »Weil meine Perfektion geblieben wäre. Und das ist
schließlich, was zählt!«
     
    Irgendwann verließen
sie die Lagerhalle, und die beiden Paare gingen in verschiedene Richtungen
auseinander. Auf dem Weg zurück zur Festung nahm Gwenvael die Hand seiner
Gefährtin.
    »Also?«, fragte er.
    »Ich kann nicht
fassen, dass du es mir nie gesagt hast.«
    »Ich hatte nicht das
Recht dazu. Und sie ist meine Schwester.«
    »Die Vernunft möge mir
helfen, sie ist wirklich so was von deine Schwester, Gwenvael!«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich hoffe, dass
Ragnar weiß, worauf er sich da einlässt.«
    »Er hat sie schon
gevögelt – wie viel weiter kann er sich noch einlassen?«
    »Hat er nicht.«
    »Was hat er nicht?«
    »Wie du es so eloquent
formuliert hast: sie gevögelt.«
    Gwenvael blieb abrupt
stehen und brachte damit auch seine Gefährtin zum Anhalten. »Woher weißt du
das?«
    »Instinkt.
Körpersprache. Deine Schwester ist sehr schlau. Sie weiß, dass sie nur noch
mehr wie eine gelangweilte Prinzessin wirkt, die es auf den Thron ihrer Mutter
abgesehen hat, wenn sie eine geheime Affäre mit Ragnar hat, einem feindlichen
Drachen von niederer Geburt – egal, wie viele Bündnisse deine Mutter eingeht,
viele aus deiner Sippe und andere adlige Drachen betrachten die
Nordland-Drachen immer noch als Feinde. Sie stellt sich dumm, weil es

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