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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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er.
    Â»Nein«, erwiderte sie. »Du bist Goren, der du immer warst. So wie ich Sternglanz bin, ob mit Kapuze oder ohne, schweigend oder nicht.«
    Wenn es nur so einfach wäre , dachte er. In diesem Moment wog seine Last schwerer denn je, und er wünschte sie zu teilen, oder wenigstens mit jemandem zu sprechen, dem er vertrauen konnte, der ihn besser kannte als jeder Andere, und der ... sein Leben in Händen gehalten und bewahrt hatte. Jemand, der vielleicht Rat wusste, was er nun tun sollte.
    Er öffnete den Mund, doch da merkte er, dass er wieder allein war. Sternglanz war ohne ein weiteres Wort gegangen. Goren hatte einen bitteren Geschmack im Mund, und das Gefühl, etwas versäumt zu haben.

    Â»Was ist, Goren?«
    Er schreckte hoch, als er eine vertraute helle Stimme hinter sich vernahm, die ihn aus seinen Gedanken riss. Menor der Dünne war aufgetaucht, sein braunroter Schopf wirrer denn je, und er hielt strahlend in einer Hand einen Weinbecher, im anderen Arm eine junge Frau, die ihn augenscheinlich anhimmelte. 
    Â»Endlich finde ich dich! Was stehst du hier herum mit einer Trauermiene wie eine nasse Katze? Es ist ein herrlicher Tag, wir sind alle im Trockenen, haben Essen und Trinken und ... hihi ... angenehme Gesellschaft, und ich werde sogleich eine Darbietung meiner besten Lieder geben, die du nicht versäumen solltest! Hinfort mit den schwermütigen Gedanken, dafür bist du viel zu jung, mein Freund, heute gilt es, ein Fass aufzumachen, uns zu freuen, dass wir am Leben sind, und die Welt retten wir dann morgen wieder. Einverstanden?«
    Da musste Goren plötzlich lachen. »Ich komme!«, sagte er und folgte dem Dieb und Poeten, dessen heitere Weisheit ihn doch immer wieder erstaunte und tröstete.

BUCH 2
Die Gefesselten

16.
Der Abtrünnige

    Das Leben im nachtdunklen Land verstummte, als die Sonne golden schimmernd die Linie des Horizonts berührte und für einen kurzen Moment der Welt ganz nahe war, bevor sie weiter aufstieg und ihren anmutigen Flammentanz über den Himmelsbogen begann. 
    Keine Brise regte sich, als die Tageshitze zurückkehrte und jede Bewegung, auch nur den Willen dazu, lähmte. Wer klein genug war, versteckte sich im spärlichen Schatten der dürren Büsche, an denen sich hartnäckig die letzten braunen Blätter festklammerten, oder vergrub sich im Erdreich, um dort von besseren Zeiten zu träumen.
    Die flirrende Luft ließ alle Umrisse und Entfernungen verschwimmen, rückte nah, was noch fern war, und verzerrte das, was sich näherte.
    Goren musste die Augen beschatten, als er sich ins grelle Tageslicht wagte und von der hohen Zinne hinab seinen Blick über die Steppe schweifen ließ. Die Hitze trieb ihm rasch den Schweiß auf die Stirn.
    Â»Goren«, erklang eine leicht raue Stimme hinter ihm. »Du gehst freiwillig hinaus? Selbst für Menschen, die Sonnenanbeter sind, ist dies eine Zeit, um Schatten aufzusuchen und alle bedeutsamen Handlungen auf die Dämmerung und die frühen Morgen- oder Abendstunden zu verlegen. Und die Drakhim sind zwar tapfere Krieger, aber dieser Herausforderung der Hitze denn doch nicht gewachsen.«
    Goren lachte, als sein Großvater ihm schmunzelnd die Hand auf die Schulter legte. Doch unvermittelt wurde er wieder ernst. »Ich wanderte lange Zeit im Regen, verehrter Großvater, in Dunkelheit und Kälte. Innerlich bin ich immer noch nicht aufgewärmt genug, obwohl die Glut des Fiebers mich oft zu verbrennen schien. Doch war dies eine ungesunde Hitze, im Gegensatz zum Schein der Sonne.«
    Darmos Eisenhand trat an seine Seite. Der Herr von Drakenhort war bereits kleiner als der hochgewachsene Goren. »Enkel«, sagte er leise, »was ist es, das dich keine Ruhe finden lässt?«
    Der junge Drakhim legte die Hand an die Brust. In seinem gereiften Gesicht war nichts mehr von der jugendlichen Unschuld zu sehen, die seinem Alter eher angemessen wäre. Seine Unbedarftheit war in Guldenmarkt zusammen mit seiner Mutter und allen anderen Opfern gestorben. »Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob mein Herz auch wirklich noch schlägt. Ich weiß, dass ich tot war ... und doch bin ich kein Untoter.«
    Â»Nein, so war es nicht«, erwiderte der Großvater. »Sternglanz nahm dein Herz und bewahrte es. Es hat nie aufgehört zu schlagen – es schlug nur nicht mehr in deiner Brust. Und deine Seele ist gesund.«
    Â»Trotzdem trage ich noch die

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